Francesco Petrarca wurde am 20. Juli 1304 in Arezzo/Italien geboren. Sein Vater, ein Notar, wurde als Papstanhänger aus Florenz verbannt und lebte in Avignon, wohin ihm die Familie später folgte. Petrarca studierte Jura in Montpellier und Bologna, brach das Studium aber vorzeitig ab und trat in Avignon in den Dienst der Kirche ein. Im April 1327 sah er zum ersten Mal Laura, eine junge Frau, die er als ideale Frauenfigur und dauerhafte Quelle seiner dichterischen Inspiration zeitlebens verehrte. Ihr widmete er sein berühmtestes Werk die "Canzoniere", eine Gedichtsammlung, in er seine unerfüllte Liebe zu ihr besingt.
In Diensten des Vatikans reiste Petrarca durch Frankreich, Belgien und Deutschland, später lebte er am Hof des Kardinals in Avignon und als Gesandter in Mailand. Schon zu Lebzeiten galt Petrarca als großer Dichter. Um ihn zu ehren, wurde die altrömische Tradition des Poeta Laureatus wieder eingeführt.
Um 1350 traf er den Dichter Giovanni Boccachio. Beide machten sich um die Wiederentdeckung des klassischen Altertums verdient.
Am 19. Juli 1374 stirbt Francesco Petrarca in Arqua bei Padua, Italien.
(Quelle: Wikipedia und Zeittafel in der Ausgabe des "Canzoniere" der Sammlung Hofenberg)
Die "Liebeslieder an Laura", die in dem "Canzoniere zusammengefasst sind, umfassen 366 Gedichte. Die meisten sind Sonette, 266 Gedichte sind der lebenden Laura gewidmet, 100 der toten, 21 Jahre nach ihrer ersten Begegnung an der Pest gestorbenen Laura; 100 deshalb, weil diese Zahl für Vollkommenheit steht.
(Quelle: Werke der Weltliteratur, Arena-Verlag, Seite 67). Fast alle Gedichte sind in diesem Buch der Sammlung Hofenberg aufgeführt.
Ich lese nicht sehr oft Gedichte und stellte sehr schnell fest, dass das Lesen eine viel höhere Konzentration erfordert. Irgendwie waren die Menschen früher wohl dramatischer veranlagt, wie sonst ist eine solche Besessenheit zu erklären. In den Gedichten ist meist von Schmerz und Kummer die Rede. Natürlich wird auch die Schönheit Lauras gepriesen, aber sofort auch wieder die Unerreichbarkeit bedauert. Dabei war es wahrscheinlich diese Unerreichbarkeit, die sich so schöpferisch auf Petrarca auswirkte. Mit der Zeit wurde mir das ganze Schmachten und Seufzen aber doch langweilig, so dass ich froh war, als ich endlich das letzte Sonett gelesen hatte. Vielleicht hätte ich die Lektüre über einen längeren Zeitraum strecken sollen. Nun ja.
Irgendwie haben mich die Minnegesänge von Walther von der Vogelweide damals mehr angesprochen, obwohl da auch viel an Unerreichbare geschmachtet wurde. Bei Petrarca hat mir ein wenig die Hoffnung gefehlt.