Sei vorsichtig, was du dir wünscht
von annlu
Kurzmeinung: die Liebesgeschichte war recht schnulzig - dafür immer wieder mit einer guten Portion Humor durchsetzt
Rezension
„Das kann nicht sein. Du kannst unmöglich echt sein. Es gibt keine Flaschengeister.“ „Dschinn“, sagte der Fremde mit seiner tiefen Stimme. Sein Atem schwebte über Noris Gesicht. „Ich erfülle Euch jeden Wunsch, mein Meister.“
Jinn 1+2
Der Geschichtsstudent Nori kommt in den Besitz eines Dschinns (der passender weise Jinn heißt) und kämpft nicht nur gegen die Anziehungskraft, die dieser auf ihn ausübt, sondern auch darum, Jinn unsere Welt zu erklären. Dabei tritt dieser in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Nur leider ist er dabei viel zu süß – und eines ist nicht erlaubt: eine Beziehung zwischen Dschinn und seinem Meister.
Die Gesamtausgabe beinhaltet die beiden Kurzromane der Reihe. Während im ersten Band noch Nori mit seinen Gefühlen im Vordergrund stehen, bekommt bis zum zweiten Teil Jinn immer mehr Gelegenheiten seine Sicht zu erzählen. Durch die Kürze der Geschichten verläuft vieles sehr schnell. So werden die sich recht rasch anbahnende Anziehung aber auch die schnell entstehenden Gefühle durch die Magie, die sie aneinander bindet erklärt.
Jinn ist derjenige, der mit einer Vielzahl manchmal schwülstiger Komplimente um sich wirft. Eigentlich bin ich niemand, dem sowas gefällt. Hier aber hat es zu seiner Art gepasst, die sowieso ein bisschen antiquiert aber immer sehr offen war. Gerade diese hat als Ausgleich immer wieder zu peinlich – witzigen Momenten geführt.
Mich hat am Klappentext die Erwähnung neugierig gemacht, dass es sich hier um eine fantastische Romanze mit viel Humor handelt. So war ich auf die lustige Seite der Geschichte gespannt und wurde nicht enttäuscht. Während Jinn ungewollt – durch seine Unwissenheit und restlose Ehrlichkeit – für witzige Szenen sorgte konnte mich Nori mit seinem Sarkasmus überzeugen.
Da der erste Band sehr offen endet, war ich froh darüber hier in der Gesamtausgabe gleich weiter lesen zu können. Der zweite Band bringt zwar eine neue Geschichte mit sich, geht aber besonders zu Beginn noch sehr auf das Ende des ersten Teils ein und gibt noch ausstehende Erklärungen.
Der zweite Band war etwas anders, als der erste. Während es beim ersten um das Auftauchen des Dschinn geht und um die Annäherung zwischen den Beiden – sodass es einer typischen Liebesgeschichte glich, taucht im zweiten Band ein ungebetener Gast auf, der durch sein ungehobeltes Verhalten sehr gewöhnungsbedürftig war. Mir zumindest war er stellenweise zu viel des Guten (oder Bösen?).
Fazit: Eine nette fantasy-Romanze, die zwischen Kitsch und Witz pendelte und es an den meisten Stellen geschafft hat, mich gut zu unterhalten.