Cover des Buches Gott wartet an der nächsten Ecke (ISBN: 9783404166862)
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Rezension zu Gott wartet an der nächsten Ecke von Francisco González Ledesma

Inspektor Mendez ermittelt!

von Arun vor 9 Jahren

Rezension

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Arunvor 9 Jahren

Gott wartet an der nächsten Ecke von Francisco Gonzalez Ledesma

Ein Kriminalroman aus Spanien der dort schon 1991 erschienen ist und damals aktuell die vorolympische Zeit von Barcelona 1992 anreißt.
Aus welchen Gründen auch immer dauerte es 20 Jahre, bis der Roman in Deutschland erschien!

Inhalt.
Ausgangspunkt ich der Leichenfund eines jungen Mädchens auf einem alten Friedhof in Barcelona.
Der in die Jahre gekommene Inspektor Mendez nimmt die Ermittlungen auf, ­dieser Inspektor kennt sich sehr gut in der Halbwelt Barcelonas aus und nichts Menschliches ist ihm fremd. Schon nach kurzer Zeit stößt er auf die ersten Spuren, doch die Dinge laufen aus dem Ruder, dieses zieht eine Versetzung nach Madrid nach sich. Dort gerät er gleich in ein Komplott, welches bis in die höchsten Kreise reicht.

Sein Ehrgeiz lässt ihn sogar auf eigene Kosten nach Ägypten reisen, um an dem Fall dranzubleiben.

Meine Meinung.
Es wird eine große Bandbreite der spanischen Gesellschaft vorgestellt und beleuchtet.
Handlungsträger sind unter anderem kleine und große Kriminelle, Berufskiller, die Terrororganisation Euskadi Ta Askatasuna ETA, Journalisten, Polizisten, arme, reiche, kranke und
gesunde Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft.
Die Hauptfigur Inspektor Mendez ist ein großer Zyniker vor dem Herrn, hier einige Kostproben von ihm.

Er tastete im Halfter nach dem Colt aus der Zeit des großen Krieges, den er liebte, weil er damit einem Kerl allein schon mit dem Knall die Eier wegpusten konnte. Das war für Mendez schon Grund genug, warum er ihn trotz allen Drängens noch nicht dem Heeresmuseum übergeben hatte.

Mendez, abgehärtet durch alle Anisliköre des Barrio Chino von Barcelona, spürte die Wirkung der sauberen Luft und hätte sich beinahe erbrechen müssen.

Folgende Aussage eines Killers möchte ich auch noch kurz wiedergeben.
Wer trägt schon heutzutage in Madrid noch ein Monokel, es sei denn, der Gegenstand, den man betrachten will, ist von größter Bedeutung. Zum Beispiel das Jungfernhäutchen einer Nonne.

Die gesellschaftskritischen Anteile der Geschichte fand ich sehr unterhaltsam, doch die Kriminalhandlung war sehr komplex, für meinen Geschmack über konstruiert und mit all zu vielen Zufällen ausgestattet.

Fazit.
Eine hervorragende Milieustudie Spaniens mit einer für mich sehr stark überzogenen Kriminalstory. Deshalb vergebe ich nur 3 Sterne.



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