Francisco Haghenbeck

 4 Sterne bei 25 Bewertungen

Lebenslauf

Francisco Haghenbeck, geboren 1965 in Mexiko-Stadt, studierte Architektur an der Universität La Salle, ist Autor mehrerer erfolgreicher Romane und Drehbücher und Gründer eines eigenen Comic-Verlags. Sein Kriminalroman Trago amargo wurde 2006 mit dem mexikanischen Literaturpreis Una Vuelta de Tuerca ausgezeichnet. Das geheime Buch der Frida Kahlo wird in zahlreiche Sprachen übersetzt, darunter ins Englische und Französische.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Francisco Haghenbeck

Neue Rezensionen zu Francisco Haghenbeck

Cover des Buches El libro secreto de Frida Kahlo (Atria Espanol) (ISBN: 9781451641417)
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Rezension zu "El libro secreto de Frida Kahlo (Atria Espanol)" von Francisco Haghenbeck

Rezension zu "El libro secreto de Frida Kahlo" von F.G. Haghenbeck
abavor 3 Monaten

Leben nach Frida-Art

Bücher über Frida Kahlo gibt es viele. Aber längst nicht alle zeigen ein realitätsnahes Bild von ihr. Vor allem solche Bücher, die den Eindruck vermitteln, dass man etwas Neues über sie erfährt, oder die den Leser mit überraschenden Handlungen in Erstaunen versetzen, die aber noch authentisch wirken, sind die, die ich sehr gern lese.

Eins dieser Bücher ist "El libro secreto de Frida Kahlo" des mexikanischen Schriftstellers F.G. Haghenbeck (auf Deutsch "Das geheime Buch der Frida Kahlo").

Was unterscheidet dieser Roman von anderen Romanen über Frida Kahlo? Aus meiner Sicht ist das Interessante daran der Schwerpunkt, den Haghenbeck für die Handlung gesetzt hat. Er erzählt über Fridas Leben, als wäre dieses vom Tode bestimmt. Da hat der Spruch "¡Viva la vida!", mit dem Frida immer in Verbindung gebracht wird, eine ganz andere Bedeutung. So hat Frida laut Haghenbeck immer so gelebt, als würde sie den Tod in ihrer Nähe spüren, und als würde sie immer mit ihm verhandeln, um mehr Zeit zu gewinnen.

Frida war eine Mexikanerin mit allem Drum und Dran. Und wie jeder Mexikaner, der seine Kultur wirklich respektiert, hat sie den "Día de los Muertos" (Tag der Toten) so gefeiert, wie es sein muss. Und hier tritt das geheime Buch auf den Plan. Einerseits ist es so eine Art Tagebuch und gleichzeitig eine Sammlung von typischen mexikanischen Rezepten, mit denen Frida ihren Diego, Freunde und auch jede Menge Prominente verwöhnt hat. Aber nicht nur sie, anscheinend haben ihr die Gerichte auch genug Ansehen beim Tod verschaffen und dadurch ihr ein paar Jahre extra Leben garantiert.

Auch der Tod war oft Thema von Fridas Kunst. Haghenbeck liefert eine Erklärung für die Entstehung dieser Kunst, die für viele als surrealistisch galt, für Frida selbst aber nur die eigene Realität darstellte. Natürlich hat das geheime Buch auch etwas damit zu tun. Mir hat diese Betrachtungsweise sehr gut gefallen.
Leider gab es die eine oder andere Liebesszene im Buch, die ich als überflüssig empfunden habe, aber die vielen Beschreibungen der Gerichte, die Frida zubereitet hat, um Menschen (und Toten) zu verführen, haben mich schnell diese Szenen vergessen lassen.

Dieser Frida-Roman ist voll mit Leidenschaft, Schmerz, mexikanischen Traditionen, Träumen und Alpträumen und mit vielen Aromen und Farben. Ich denke, am besten kocht man einige Rezepte nach, denn ich bin überzeugt, dass man beim Genießen des Ergebnisses das Leben nach Frida-Art besser verstehen kann. Gekocht habe ich noch keins der Rezepte, aber gegessen habe ich schon etwas davon, und zwar im Café des Drents Museums im niederländischen Assen, in dem die große Ausstellung "Viva la Frida" 2022 gezeigt wurde. Dieser Roman diente als Inspiration für die Speisekarte. Und so bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Es war die beste Empfehlung!

Cover des Buches Das geheime Buch der Frida Kahlo (ISBN: 9783458357018)
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Rezension zu "Das geheime Buch der Frida Kahlo" von Francisco Haghenbeck

Eine mutige, starke Frau geplagt durch Schmerzen und Leid....
rebellvor 6 Jahren

Inhaltsangabe:

Als Frida ein kleines schwarzes Notizbuch geschenkt bekommt, ahnt sie noch nicht, wofür sie es eines Tages benötigen wird. Auf der ersten Seite steht die Widmung: »Hab den Mut zu leben, denn sterben kann jeder.« Und Frida hat Mut. Sie trotzt den vielen persönlichen Rückschlägen und nimmt sich vom Leben, was sie will. Doch Frida lebt geborgte Tage. Ihr schmerzender Körper erinnert sie stets an ein Geheimnis, das sich in ihrem Notizbuch offenbart: Vor Jahren schloss sie einen Pakt mit einer geheimnisvollen Gestalt, die sie fortan begleitet, bis eines Tages der Zeitpunkt einer letzten Zusammenkunft bevorsteht.

Auf dem Cover wird Frida Kahlo abgebildet, einfach aber man weiß sofort um wen es geht.
Der Inhalt ist zum Teil Fiktion und zum Teil aus dem echten Leben der Künstlerin. Ich kann allerdings nicht genau sagen was alles erfunden wurde und was alles wahr ist. Egal, es ist ein wundervoller Roman entstanden voller Emotionen und Leidenschaft und spiegelt einfach unbeschreiblich gut das Leben der mutigen Mexikanerin wieder, die solch ausdrucksstarke Bilder gemalt hat. Der Roman ist eine wundervolle Art an diese besondere Frau zu erinnern, die sich selbst in ein Gemälde verwandelt hat. Sehr emotional und ergreifend wird hier erzählt wie Frida immer wieder dem Tod entrinnen konnte und wie hoch der Preis war mit sowohl körperlichen als auch seelischem Schmerz zu leben. Ich habe größten Respekt vor dieser Künstlerin und hoffe doch das ihre Bilder auch heute noch so angesehen werden wie zu ihren Lebzeiten. Ich habe mit ihr gelitten, geweint und gelacht und bin mit ihr gemeinsam dem Wahnsinn verfallen. Der Roman ist für jeden Frida Kahlo Fan ein muss und beschreibt einfach ein reales, tragisches Leben und wie man es schaffen kann trotz allem Hoffnung zu schöpfen.
Ich kann jedem Drama-Fan nur ans Herz legen: lest dieses Buch! Den das echte Leben schreibt nunmal einfach die schönsten und traurigsten Geschichten....

Cover des Buches Das geheime Buch der Frida Kahlo (ISBN: 9783458357018)
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Rezension zu "Das geheime Buch der Frida Kahlo" von Francisco Haghenbeck

Das Leben von Frida Kahlo
mistellorvor 6 Jahren

Das Leben von Frida Kahlo, die von mir sehr bewunderte mexikanische Malerin, wird in einer fiktiven Biographie teilweise von ihr selbst erzählt. Dabei erzählt sie auch von ihren Gefühlen, Schmerzen, Wahrnehmungen, politischen Einstellungen und ihre Sichtweisen zu vielen Ereignissen ihres Lebens. Einen sehr breiten Raum nimmt natürlich ihr pralles und exzessives Leben mit Diego Rivera.
Frida Kahlo hat ein unglaublich interessantes Leben geführt. Auch sie selbst ist eine absolut interessante Person. Und eine unglaublich interessante Frau. Ihren Weg vom Mädchen zur Frau und später dann zu einer selbständigen Frau ist für jede Leserin eine Offenbarung. Denn diese muss sich unwillkürlich selbst fragen, habe auch ich eine Wandlung zu einer autarken und selbstbewussten Frau durchlebt? Konnte auch ich mich neben einen dominanten Mann behaupten? Und ist es mir auch gelungen, mich von den Wertvorstellungen meiner Erziehung zu lösen und sie auf ihren Gehalt zu überprüfen?
Leider muss man in diesem Buch aber auch lesen, welchen körperlichen Qualen sie in ihrem Leben ausgesetzt war. Und mit welcher stoischen Haltung sie versuchte, diese zu ertragen, ohne dass die Schmerzen ihr Leben und ihr Lieben bestimmen. Frida erlitt als junges Mädchen einen schweren Unfall, der sie fast das Leben kostete. Frida aber erkämpfte sich ihr Leben zurück, indem sie einen Pakt mit der „Gevatterin Tod“ einging. Dieser Pakt bestimmte nun ihr Leben.
Für Frida war der Glaube an eine „Gevatterin Tod“ völlig normal. Sie lebte mit den mystischen Gestalten ihrer Heimat Mexiko. Stand fest auf dem Boden ihrer bunten Heimat und lebte die Kultur Mexikos offen in ihrer Kleidung, Frisuren und in ihren Kochrezepten. Essen war für sie mehr als nur Nahrung zu sich nehmen. Kochen bedeutete Leben, Lieben und Heimat. Das hat der Autor wunderbar berücksichtigt, indem er nach jedem Kapitel eines von Fridas Kochrezepten vorstellt. Viele laden den Leser zum sofortigen Nachkochen ein.
Es gibt nur ein Manko in diesem Buch. Meines Erachtens werden Fridas Bilder nicht genügend beachtet. Der Autor ist mehr interessiert an dem turbulente Leben von Frida und Diego Rivera. Dessen Bilder und Kunstwerke werden wesentlich häufiger beschrieben als Fridas Bilder.
Trotz dieses Mankos ist das Buch trotzdem einfach wunderbar. Da ich mich schon vorher mit dem Leben und den Werken von Frida Kahlo beschäftigt habe, konnte ich erkennen, dass das Buch ausgezeichnet recherchiert ist, sich sehr liebevoll mit der Protagonistin beschäftigt und in eine fiktive, aber durchaus möglichen Gefühlswelt dieser unglaublichen Frau eintaucht. Die Sprache und der Sprachstil dieser fiktiven Biographie ist ungewöhnlich, aber sehr gelungen und leicht zu lesen.
Ich habe das Buch sehr genossen und gebe ihm 5 von 5 verdienten Sternen.

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