Rezension
Stéphane Kismet lebt in einem Strudel von Albträumen und Visionen, die sich ein ums andere Mal bewahrheiten. Wie von ihm vorausgesehen, begegnet er schließlich dem engagierten, aber schwächlichen Polizisten Vic. Zusammen versuchen sie verzweifelt, Stéphanes unglaubliche PSI-Fähigkeiten zu verstehen, und das drohende Unheil aus Stéphanes Wahrträumen aufzuhalten: Einen Killer, der auf grausamste Weise tötet, um sich am durchlittenen Schmerz seiner Opfer zu weiden......
Ein Roman, der mich von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen hat und es mir total schwer machte, das Buch beiseite zu legen. Sympathische Protagonisten kämpfen sich, behindert von ihren nur allzu menschlichen Schwächen und Selbstzweifeln, durch Ereignisse, die sie nicht verstehen, deren Lauf sie aber um jeden Preis beeinflussen müssen, schon deshalb, um ihre Liebsten vor dem zu beschützen, was ihnen andernfalls an Schrecklichem droht, und begegnen dabei menschlichen Abartigkeiten und Grausamkeiten.
Nach "Die Kammer der toten Kinder" einmal wieder ein überaus lesenswerter Krimi von Franck Thilliez, nachdem mich "Im Zeichen des Blutes" und "Sündentod" nicht wirklich zu begeistern vermochten. In "Blutträume" wird eine komplexe Handlung überaus geschickt erzählt, so dass der Leser weder Interesse noch Faden verliert und einfach mitfiebern muss, ob er will oder nicht. Beim Schreiben dieser ungewöhnlichen und einfallsreichen Geschichte den Überblick behalten zu haben ist eine wahre Glanzleistung des Autors. Sein interessanter Erzählstil, bei dem unvermeidliche Klischees nicht derart störend auffallen wie bei vielen anderen Autoren, macht dieses Buch zu einem echten Leckerbissen für Liebhaber morbider Psychothriller.