Rezension zu Quergefönt von Franco Bollo
Humorvoller, ironischer Blick auf die Gedankenwelt eines Mannes. Politisch korrekt sind Andere. ;0)
von Leschen
Kurzmeinung: "Bissiger" Mann in der Welt des Einzelhandels, im Rausch der Putzmittel, verirrt ohne NAVI, beim "Einkauf" im Hinterhof: "Kur gegen Uhr!" ;)
Rezension
Leschenvor 9 Jahren
Eine revolutionäre Geschäftsidee (Vorsicht: Ironie) von zwei Geschäftsleuten mit Lebenserfahrung. An dieser Lebenserfahrung lässt uns ICH (der Ich-Erzähler) Stunde für Stunde, Tag für Tag teilhaben, würzen tut er es mit seiner "sympathischen" ;0) Persönlichkeit. ICH hat viele Ecken und Kanten, mit ihm wird es nie langweilig. ICH ist eine eigenwillige, von sich selbst-überzeugte, sehr spontane, hygienisch phlegmatische Persönlichkeit. ICHs Ausducksweise sowie seine Beschreibungen von Mimik und Gestik offenbaren eine Persönlichkeit, die sprachlich sehr experimentierfreudig ist und ihren stetigen Unmut über ihre Mitmenschen, ihr Leben und die Welt im Allgemeinen kundtut.
ICH - von Murat gerne Boss genannt - kann mit mit all diesen Qualitäten und mit noch einigen anderen aufwarten. Eine dieser weiteren Qualitäten ist die Wortschöpfung - mehrere hundert neue Wörter und Formulierungen lernt der Leser kennen. Bereitwillig erzählt uns ICH in Quergeföhnt einen kurzen, dafür vielschichtigen und umfangreichen Abriss seines Lebens. Immer wieder bezieht er Murat, seinen gutmütigen Freund seit Schultagen, Mitbetreiber des Sonderpostenladens in seine niedergeschriebene Lebensgeschichte mit ein. Die Liebe mit all ihren Tücken und Stolpersteinen kommt hier auch nicht so kurz. Streng dem Motto: Freundschaft, Frauen, Fußball, wie es der Autor Marco Bollo im Untertitel schreibt.
Am Ende jeden Kapitels, welches die Länge eines ca. 3 bis 5 seitigen Tagebucheintrages umfasst, erwartet den Leser sein eigenes Kopfkino. Wenn der Autor z.B. die Frage stellt: "Was wäre, wenn Leonardo da Vinci die Mona Lisa nicht gemalt hätte?" Weitere einfallsreiche Fragen unterschiedlichster Thematik lassen den Leser nachdenken und kurzweilig um die Ecke denken.
Doch Vorsicht: Politisch korrekt ist der ICH-Erzähler in seinem Denken, Mitteilen von Wortschöpfungen und Handeln nicht.
Um diesen skurril-grotesken Roman zu verstehen bzw. dem Sprachwitz folgen zu können, muss der Leser spätestens am ersten Tag des Jahres 1980 geboren sein und vom Kindergarten an in Kontakt gekommen sein mit älteren Familienmitgliedern am besten mit älteren Geschwistern oder anderen Teenagern. Sonst versteht er/sie die Anspielungen auf Musik, TV, Filme, Politik, Kunst, Zeitgeist, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Geschichte der 70er und 80er Jahre nicht.
Ich wurde kurzweilig amüsant durch ICHs Leben geführt, habe ihn in seinen persönlichen Auf und Abs des Lebens begleitet. Ich habe über Fragen nachgedacht, die mir noch nie ein Mensch zuvor gestellt hatte. Die Gedankengänge von ICH haben mich stellenweise an längst verschüttetes Allgemeinwissen, aber auch Fachwissen verschiedenster Arbeitsbereiche erinnert. Ich habe einen Blick in meine Kindheit geworfen.
ICH und Murat zeigen euch das wirklich wahre Leben...
Das passiert am Anfang:
Zwei Männer, die ihre Kindheitstage in den 70er Jahren verlebt haben und mit Mode, Musik, Zeitgeist der 80er Jahre erwachsen geworden sind, haben eine revolutionäre Geschäftsidee. Diese heißt: Eröffnung eines Sonderpostenladens in einer Straße mit vielen gleichen Glasfronten, hinter denen sich völlig überraschend weitere Geschäfte verbergen. Vor der Eröffnung noch mit dem Besitzer des Haushaltswarenladens gegenüber in Streit geraten, unauffällig in den benachbarten Läden ein paar Werbezettel zurück lassen, und dann kanns losgehen. Der Sonderpostenladen von Murat und dem "Ich-Erzähler" - im weiteren nur noch ICH - ist eröffnet. Wenn interessiert es schon, dass sich das Sortiment in dieser neu eröffneten Wandelhalle für Kaufwillige mit dem Sortiment der Läden die Straße hoch und runter gehend gleicht.
Das erwartet die Leser:
ICH - von Murat gerne Boss genannt - kann mit mit all diesen Qualitäten und mit noch einigen anderen aufwarten. Eine dieser weiteren Qualitäten ist die Wortschöpfung - mehrere hundert neue Wörter und Formulierungen lernt der Leser kennen. Bereitwillig erzählt uns ICH in Quergeföhnt einen kurzen, dafür vielschichtigen und umfangreichen Abriss seines Lebens. Immer wieder bezieht er Murat, seinen gutmütigen Freund seit Schultagen, Mitbetreiber des Sonderpostenladens in seine niedergeschriebene Lebensgeschichte mit ein. Die Liebe mit all ihren Tücken und Stolpersteinen kommt hier auch nicht so kurz. Streng dem Motto: Freundschaft, Frauen, Fußball, wie es der Autor Marco Bollo im Untertitel schreibt.
Am Ende jeden Kapitels, welches die Länge eines ca. 3 bis 5 seitigen Tagebucheintrages umfasst, erwartet den Leser sein eigenes Kopfkino. Wenn der Autor z.B. die Frage stellt: "Was wäre, wenn Leonardo da Vinci die Mona Lisa nicht gemalt hätte?" Weitere einfallsreiche Fragen unterschiedlichster Thematik lassen den Leser nachdenken und kurzweilig um die Ecke denken.
Doch Vorsicht: Politisch korrekt ist der ICH-Erzähler in seinem Denken, Mitteilen von Wortschöpfungen und Handeln nicht.
Das sollte der Leser mitbringen:
Um diesen skurril-grotesken Roman zu verstehen bzw. dem Sprachwitz folgen zu können, muss der Leser spätestens am ersten Tag des Jahres 1980 geboren sein und vom Kindergarten an in Kontakt gekommen sein mit älteren Familienmitgliedern am besten mit älteren Geschwistern oder anderen Teenagern. Sonst versteht er/sie die Anspielungen auf Musik, TV, Filme, Politik, Kunst, Zeitgeist, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Geschichte der 70er und 80er Jahre nicht.
Wie sehe ich das:
Ich wurde kurzweilig amüsant durch ICHs Leben geführt, habe ihn in seinen persönlichen Auf und Abs des Lebens begleitet. Ich habe über Fragen nachgedacht, die mir noch nie ein Mensch zuvor gestellt hatte. Die Gedankengänge von ICH haben mich stellenweise an längst verschüttetes Allgemeinwissen, aber auch Fachwissen verschiedenster Arbeitsbereiche erinnert. Ich habe einen Blick in meine Kindheit geworfen.