Rezension zu "Die größten Fälschungen der Geschichte" von Frank Fabian
Der Untertitel dieses Buches lautet: „Was so nicht in unseren Schulbüchern steht.“ Nun, meine Theorie lautet, dass der Autor selbst nie eine Schule besucht hat oder die gesamte Schulzeit verschlafen hat. Sonst kann ich mir nicht vorstellen, wie er glaubt, dass diese Dinge nicht in der Schule unterrichtet werden. Zusätzlich wird meine Theorie damit bestärkt, dass der Schreibstil einfach nur schlecht ist und die Quellenangaben in dieser Form selbst bei Schulreferaten kaum akzeptiert werden würden (Quelle Wikipedia ohne direkten Link und ohne Datumsangabe; Seine eigenen Bücher als Quellen verwenden).
Tut mir leid, eine Sache steht so aber tatsächlich nicht in den Schulbüchern, nämlich dass Außerirdische in Ägypten gelandet sind. Das sagt eigentlich schon alles über das Niveau dieses Buches. Das Traurige ist halt, dass man von der Aufmachung her glaubt, ein interessantes historisches Sachbuch in Händen zu halten, aber dann mit Mythen und Verschwörungstheorien konfrontiert wird. Und die paar richtigen „Geschichtskorrekturen“, die er vornimmt, sind gar nicht neu, sondern schon längst bekannt und bereits im allgemeinen Schulwissen angekommen, also „Der Monotheismus in Ägypten“, „Die Konstantinsche Schenkung“, „Die Protokolle der Weisen von Zion“, „Die Französische Revolution“ sowie „Kommunistische und Nationalistische Großlügen“.
Und wenn man denkt, es geht nicht besser, wird die gesamte Evolutionstheorie hinterfragt, denn – oh mein, Gott, das lernt man nicht in der Schule – lebten einst Neandertaler und Homo Sapiens gleichzeitig. Und seine Kernaussage dabei: „Die Genetik beruht auf völlig falschen Axiomen.“ (S. 289) & „Wir wissen nicht, wie der Mensch entstanden ist und woher er kommt.“ (S. 304)
Als wäre das aber noch nicht genug, hat sich der Autor im letzten Kapitel dann noch die Zeit genommen, um in einer Skala den Grad der Wahrheit in der Geschichtsschreibung darzustellen. Er hat also verschiedenen Historikern eine Note verpasst. Welche Sinnhaftigkeit das hat und welche Formeln und Werte er dafür werwendet hat ist nirgends ersichtlich.
Wir leben ohnehin schon in einer Welt, in welcher Wissenschaftsfeindlichkeit sich immer weiter ausbreitet. Da ist dieses Buch dann einfach ein weiterer Scheitel fürs Feuer. Denn ich sehe jetzt schon, welches Publikum dieses Buch verschlingen wird und es dann allen anderen als die „neue Pflichtlektüre“ empfehlen wird.
Fazit: Ab in die Recyclingbox damit.