Cover des Buches Vergessene Seelen (ISBN: 9783423262019)
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Rezension zu Vergessene Seelen von Frank Goldammer

Rezension zu "Vergessene Seelen" von Frank Goldammer

von Kathleen1974 vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Hervorragend :-)

Rezension

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Kathleen1974vor 6 Jahren
Titel: „Vergessene Seelen“
Autor: Frank Goldammer
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft mbH, 2018
Seitenzahl: 381 Seiten

Klappentext:
„Sommer 1948: Drei Jahre nach Kriegsende wird das zerstörte Deutschland unermüdlich wiederaufgebaut. Auch in Dresden beherrschen Baustellen das Stadtbild. In einer Baugrube wird ein Junge tot aufgefunden. Wie und warum musste der Vierzehnjährige sterben? Und warum reagiert dessen Familie so entsetzlich gleichgültig?
Kriminaloberkommissar Max Heller ermittelt in seinem emotional schwierigsten Fall.“

Zum Cover:
Ein sehr gut gestaltetes Cover, das die Kriegszeit hervorragend widerspiegelt. Es passt sehr gut zu dem Buchinhalt und verkörpert bestens die im Buch beschriebene Situation um 1948. Die Schrift fügt sich gut in das Coverbild ein. Dass der vordere Teil des Bildes ganz leicht farbig und der hintere Teil in Schwarz-Weiß (dabei handelt es sich wohl um die Verwendung einer Originalaufnahme von Dresden) dargestellt ist, gefällt mir.

Schreibstil:
Ich mag den Schriftstil des Autors sehr. Der Kriminalroman ist gut verständlich und anschaulich geschrieben. Man spürt so richtig, dass sich der Autor mit der Dresdner Geschichte sehr gut auskennt. Die Beschreibungen des Zustandes von Dresden zur Zeit um 1948 sowie der gesamten Situation wie auch die Gedanken der Menschen wurden sehr gut auf mich transportiert. Nichts wurde in meinen Augen zu sehr „ausgeschmückt“, alles genau auf den Punkt „portioniert“ und dem Kriminalfall selbst genügend Platz gelassen. Flüssigkeit und Spannung waren für mich jederzeit gegeben.

Lieblingszitat (-passage):
„Heller erstarrte. Kälte durchdrang seine Schuhsohlen, arbeitete sich an seinen Beinen empor. Schon kamen sie aus dem Schatten, in dem sie sich verborgen hatten, und wollten sich an ihn schmiegen. Die Seelen der verlorenen Kameraden aus dem Graben und die der Menschen, die im Keller erstickt waren. Sie wollten etwas von seiner Wärme haben. Jetzt hatte die Kälte seine Brust erreicht, schlang sich um ihn und presste zu wie eine riesige Schlange…“ (Seite 96)

Meine Meinung zum Buch:
Ich habe die beiden Vorgängerbücher „Der Angstmann“ und „Tausend Teufel“ gelesen und war begeistert. Umso mehr freute ich mich auf den 3. Teil dieser Kriminalserie.

Schon nach den ersten Seiten bekam ich das ganz bestimmte Lesegefühl, das sich in den ersten beiden Teilen entwickelt hatte, zurück. Ich war gefühlsmäßig sofort wieder drin sozusagen. Ich mag das, wenn man eine Serie liest und an den Nachfolger nahezu nahtlos wieder anknüpfen kann. Max Heller hatte ich dabei sofort wieder vor Augen.

Der Kriminalroman beginnt rasant und lässt an Spannung nicht nach. Dabei werden so einige Personen eingeflochten, die jeder für sich interessant und oft sehr speziell dargestellt wurden. Ich habe mir ständig, so wie Max Heller, Gedanken über diesen Fall gemacht und fühlte mich mitten drin im Geschehen.

Die bildhaften Beschreibungen von Geschehnissen haben mir besonders gut gefallen. Die zeitgeschichtlichen Hintergründe wurden dabei sehr gut hervorgehoben. Es ließ sich richtig gut lesen und jederzeit wurde die Spannung oben gehalten.

Auch die Lebenssituationen der Menschen wurden treffend beschrieben, ihre Ängste und ihre Nöte berührend dargestellt.
Dass dieser Fall für Max Heller besonders emotional schwierig war, habe ich deutlich gespürt.

Die Aufklärung und somit das Ende des Buches empfand ich als verständlich und sehr gut herausgearbeitet, alle Aspekte fügten sich bestens zusammen. Für mich ein wirklich gelungener Kriminalroman, der mich bestens unterhalten und auch zum nachdenken gebracht hat.

Bewertung:
Ich gebe diesem Buch daher 5 von 5 Sterne.

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