Ein Serienmörder geht um in Oberhavel, einem eher ruhigen Landstrich. Abgesehen hat er es auf Radfahrer, in denen er verkörperte Teufel sieht. Durch einen Datenabgleich finden sich parallele Fälle auch in anderen Bundesländern. Das Team um Bernd Freitag versucht, dem Täter auf die Spur zu kommen. Was sich ihnen schlussendlich offenbart ist ein persönliches Drama, welches hätte verhindert werden können.
"Ein weiteres Buch von Frank Maranius, packend, fesselnd, nachdenklich stimmend, lesenswert." So steht es im Klappentext und so ist es. Denn der Roman ist kein simpler Krimi der Marke "Mord geschehen, Täter gesucht, Täter gefunden", auch wenn die Arbeit der Polizei im Mittelpunkt steht. Der Autor geht viel tiefer. Nicht nur aus der Sicht der Ermittler und des Täters beleuchtet er die Taten, sondern nahezu alle relevanten Personen werden akribisch unter die Lupe genommen. So erschließt sich ein Bild, in dem die Taten des Mörders fast schon folgerichtig erscheinen, auch wenn sie natürlich Unrecht sind.
Wer die anderen Bücher des Autors kennt, wird hier einige "Bekannte" wieder treffen. Und auch die Thematik wird teilweise fortgeführt. Da kommt doch öfter der Lokführer durch. Und wie bereits in den vorherigen Romanen setzt er sich mit den gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten und Problemen sehr direkt auseinander, mal eindeutig als Autor; er legt aber auch seinen Protagonisten die Gedanken in den Mund. Manchmal weicht er dabei vielleicht etwas weit von der eigentlichen Handlung ab, ist aber verzeihlich.
Unverzeihlich sind die Fehler, die das Buch leider enthält. Und das tut mir in der Seele leid! Selbst wenn der Autor in einer Episode der Handlung das Entstehen der Fehler bzw. das nicht Beseitigen derselben erklärt, es sind einfach zu viele davon vorhanden. Man kann drüber weg lesen, aber gelegentlich ändert es auch den Sinn (z.B. wenn Buße gemeint ist und Busse da steht). Das Buch gehört in professionelle Hände, wenn schon nicht zum Lektorat, dann wenigstens in ein gutes Korrektorat! Da wünsche ich dem Autor, dass sein Wunsch aus dem Schlussteil in Erfüllung geht und er so jemanden findet.
Fazit: Es ist in jeder Hinsicht ein ungewöhnliches Buch, mit recht eigenwilligem Stil und Herangehensweise, aber wirklich fesselnd. Es ist lesenswert! Trotz der Fehler, für die ich einen Stern abziehe. Ansonsten 4 gute Sterne!
Frank Maranius
Lebenslauf
Neue Bücher
Endlich vorbei
Kurzgeschichten / Geschichten 3
Kurzgeschichten / Geschichten 4
Alle Bücher von Frank Maranius
Der Fahrradmörder
Fahrt ins Unglück und zurück
Zurück ins Leben - Großdruck
Das Geheimnis der Annemarie Hübler
Der Kreuzfahrtmord
Endlich vorbei
Geschichten 1
Kurzgeschichten / Geschichten 2
Neue Rezensionen zu Frank Maranius
"Zurück ins Leben" ist kein Buch, was man mal eben zwischendurch liest. Und auch danach beschäftigt es mich noch sehr.
Inhaltlich schließt es an das erste Buch des Autors an "Fahrt ins Unglück und zurück". Wieder tauchen wir in die Welt der Eisenbahn ein, wobei es jetzt mehr um das "Zurück" geht. Wir treffen Menschen, die durch ein dramatisches Erleben schuldlos, oder wie Johann, der den schweren Unfall im ersten Buch verschuldet hat, durch eigens Fehlverhalten traumatisiert und in psychologischer Behandlung sind.
Es ist ein schwerer Weg zurück ins Leben, aber am Ende steht fest, es lohnt sich, ihn zu gehen, das Erlebte aufzuarbeiten. Doch es bedarf professioneller Hilfe und engagierter Helfer.
So einer ist Malte von Giesburg. Er setzt sich weit über seine anwaltlichen Pflichten ein. Dass er dabei sein persönliches Glück findet, ist ein Nebeneffekt, den ihm jeder Leser wohl von Herzen gönnt.
"Zurück ins Leben" ist ein interessantes, sehr lesenswertes Buch. Leider ist es nicht fehlerfrei. In der zweiten Hälfte häufen sich Kommafehler und falsche Groß- und Kleinschreibung, was den Lesefluss gelegentlich beeinträchtigt. Daher nur 4 Sterne, aber eine absolute Leseempfehlung.
Rezension zu "Fahrt ins Unglück und zurück" von Frank Maranius
Es war ein schreckliches Unglück, der Zusammenstoß zweier Züge in Hordorf in Sachsen-Anhalt.
Frank Maranius, selbst seit Jahrzehnten als Lokführer unterwegs, analysiert in diesem Buch in Romanform die Ursachen und die Wirkungen, wieso etwas so Schlimmes passieren konnte.
Zu Beginn wird der Hergang des Unfalls aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Dieses Wissen, dass die handelnden Personen im nächsten Moment ganz aus dem Leben oder aus ihrem bisherigen Leben gerissen werden, geht schon sehr ans Herz. Und dem Leser wird klar, hier gibt es nur Opfer, keine Täter, jedenfalls nicht bei den unmittelbar beteiligten Personen. Die Ursachen sind woanders zu suchen.
Das macht der Anwalt des überlebenden, angeklagten Lokführers. Er will wissen, was sich auf den Schienen des Landes abspielt, wo etwas im Argen liegt. Er begleitet andere Lokführer auf den verschiedensten Strecken, erlebt auf Fahrten durch ganz Deutschland deren Alltag, aber auch nicht alltägliche Situationen und sogar einen Suizid auf den Gleisen.
So wie im Buch der Anwalt, bricht auch der Autor eine Lanze für den Lokführer, der traumatisiert und anfangs nicht ansprechbar ist.
Dieses Buch verdient großen Respekt. Und es zollt großen Respekt, denen, die bei dem Unglück gestorben sind, und denen, die danach weiter leben müssen.
Ob es wirklich zurück ins Leben geht, steht im zweiten Teil, der gerade erschienen ist und den ich demnächst lesen werde.
Ich vergebe für dieses mutige Buch 5 Sterne.
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Frank Maranius wurde am 05. März 1953 in Berlin (Deutschland) geboren.
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