Frank Radermacher

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Cover des Buches Masters of the Universe - Eine Falle für He-Man (ISBN: 9783948648022)
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Rezension zu "Masters of the Universe - Eine Falle für He-Man" von Frank Radermacher

Eine kurze Betrachtung der Sprachgestaltung in den He-Man Comics
Tokallvor 2 Jahren

Bei dem Comic-Sammelband „Eine Falle für He-Man“, herausgegeben von der Retrofabrik, handelt es sich um den dritten Band einer angekündigten siebenteiligen Reihe der ehemaligen ehapa-Comics „Masters of the Universe“, die Ende der 80er Jahre monatlich erschienen sind. Diese wurden aufbereitet und unter Beibehaltung der ursprünglichen Originalität restauriert, so die Herausgeber. Den ersten Band habe ich bereits rezensiert (vgl. dazu eine frühere Rezension). Im dritten Band sind die Comic-Magazine 7-9 aus dem Jahr 1988 (Januar, Februar, März) mit insgesamt sechs Geschichten enthalten, und zwar mit dazugehörigen Artworks. Insgesamt sind 21 Magazine erschienen. 

 

Für die grafische Gestaltung der Magazine war unter anderem der spanische Künstler Joan Escandell verantwortlich. Als Bonus enthält der hier besprochene Sammelband ein Interview mit Escandell und seinem Sohn Victor (vgl. S. 124-128). Darüber hinaus ist ein Gespräch mit Simon Eckert enthalten, der die Gestaltung des Covers übernahm (vgl. S. 102-103). 

 

In dieser Rezension möchte ich nicht auf den Inhalt der Comics eingehen, dazu findet man bereits genügend Informationen. Stattdessen erlaube ich mir eine kleine Betrachtung der Sprachgestaltung. Diese ist mir bei der Lektüre des Comics nämlich sehr „ins Auge gesprungen“ und aus heutiger Sicht wirkt der Stil doch teilweise etwas befremdlich, denn die verschiedenen Charaktere verwenden eine überaus pathetische Sprache, wenn sie sich äußern. Hier nur einige wenige Beobachtungen, die man natürlich vertiefen könnte. Die angeführten Beispiele stammen aus dem titelgebenden Comic „Eine Falle für He-Man“. 

 

Die Protagonisten greifen häufig auf adjektivische Attribute im Sinne eines Intensifikators zurück, wenn sie von Substantiven Gebrauch machen („der pfeilschnelle Vogel“, „grauenerregendes Inferno“, „entsetzliche Horrorwesen“, „die hundertfache Kraft des Bösen“, „unermessliche Stärke“, „der verhasste Rivale“, „unbedingter Gehorsam“, „eine fürchterliche Enttäuschung“, „die schwarze Seele“ etc.). Dadurch wird dem Inhalt oft eine Art theatralische Steigerungsrhetorik verliehen.

 

Darüber hinaus findet man viele sehr inhaltsstarke Verben und Substantive, die Dramatik, Dynamik und Drastik noch einmal intensivieren („zerschmettern“, „züngeln“, „Peitschenhiebe“, „Höllenspuk“, „emporschießen“, „Teufelskräfte“, „erglühen“, „erdrosseln“, „Würgegriff“, „Bestie“, „Verdammnis“, „zerreißen“, „hindurchzerren“, „winseln“, Hexenkräfte“, „Teufelstor“, „Höllenbrut“ etc.). 

 

Nicht zuletzt haben wir ein klassisches Freund-Feind-Schema, eine Einteilung in das Lager der Guten und der Bösen. Die Vertreter beider Lager unterhalten sich vor allem in Form von Imperativen („Gehe auf, Saat des Schreckens!“, „Vorwärts, Männer!“, „Bewähre dich!“, „Mach dich auf, Schwächling!“, „Komm zu mir!“, „Gib mir, was du hast!“, „Und nun folgt mir…“, „Seid auf der Hut!“, „Rette mich, He-Man!“ etc.). Durch diesen Sprachduktus, Handlungen auszuführen, wird dem Ganzen ein hohes Maß an Aktivität und Lebhaftigkeit verliehen. Auch kommen damit eine klare Hierarchie innerhalb eines Lagers sowie eine Feindschaft zwischen den Figuren zum Ausdruck. 

 

Fazit: Für Nostalgiker, die sich gerne an ihre Kindheit erinnern, ist der Kauf dieses Sammelbands sicher von Interesse. Als Bonus gibt es ein Interview mit einem der Zeichner der Comics, Johann Escandell. Die pathetische Sprachgestaltung wirkt aus heutiger Erwachsenensicht aber tatsächlich etwas befremdlich. 

Cover des Buches Masters of the Universe - Das Buch des Bösen (ISBN: 9783948648008)
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Rezension zu "Masters of the Universe - Das Buch des Bösen" von Frank Radermacher

Nostalgie pur
Tokallvor 3 Jahren

Bei dem Comic-Sammelband „Das Buch des Bösen“, herausgegeben von der Retrofabrik, handelt es sich um den ersten Band einer angekündigten siebenteiligen Reihe der ehemaligen ehapa-Comics „Masters of the Universe“, die Ende der 80er Jahre monatlich erschienen sind. Diese wurden aufbereitet und unter Beibehaltung der ursprünglichen Originalität restauriert, so die Herausgeber. Im ersten Band sind die ersten drei Comic-Magazine aus dem Jahr 1987 (Juli, August, September) mit insgesamt sechs Geschichten, drei längeren und drei kürzeren, von 21 Magazinen enthalten, und zwar mit dazugehörigen Artworks. In den Nachfolgebänden, so die Ankündigung der Herausgeber, sollen auch die Beteiligten von damals zu Wort kommen und weitere Hintergrundinformationen folgen.  Für die grafische Gestaltung der Magazine waren die spanischen Künstler Juan Escandell und Esteban Maroto verantwortlich; Letzterer erstellte zusammen mit Karsten Klintzsch auch das Cover des neu herausgegebenen Sammelbands. Die Cover und die ersten beiden Poster stammen im Wesentlichen von Fernando Fernández, der bereits verstorben ist. 

In den ersten beiden Comics „Das Buch des Bösen“ und „Im Hagel der Meteore“ sind vor allem Skeletor und Evil-Lyn die Gegner. Skeletor findet das Buch des Bösen und um die Gefahr abzuwehren, müssen He-Man, Man-At-Arms und Snout-Spout drei Teile eines magischen Schilds finden und zusammenfügen. Dabei versucht Evil-Lyn Zwietracht unter den „Masters“ zu erzeugen. Im zweiten Abenteuer werden Stonedar und Rokkon sowie die Felslinge durch Skeletor von ihrem Flugkurs abgebracht und so zu einer Gefahr für Eternia. 

Im zweiten Heft finden sich die Geschichten „Der Fluch der fliegenden Furien“ und „Im Wahn der Wünsche“. Hier stehen nun mystische Kräfte als Gegner im Vordergrund. Orko erzeugt im ersten Abenteuer aus Versehen über dem Himmel von Eternia Dämonen und kann den Zauber nicht mehr rückgängig machen. Da eilen He-Man, Man-At-Arms und Ram-Man zur Hilfe. Im kürzeren Comic werden Snout-Spout, Stonedar und Extendar in die Grotte des Grauens gelockt und müssen sich gegen die darin verborgene Gefahr behaupten. 

Im dritten Heft gibt der Bösewicht Hordak den Ton an. In der Erzählung „Im Bann des Schattennarren“ stiehlt Hordak mit einer List den Eterniern und auch He-Man ihre Schatten, woraufhin He-Man gegen die Elemente Feuer, Wasser und Wind bestehen muss, um sie zurückzuerlangen. In der Episode „Hordaks teuflische Falle“ lockt der Bösewicht He-Man, Man-At-Arms und Teela unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in eine Falle. 

 

Die Highlights des Sammelbandes sind in meinen Augen der Bericht von Karsten Klintzsch über die Zusammenarbeit mit Esteban Maroto und über die Entstehung der neuartigen Zeichnung für das Cover, weiterhin ein Foto über eine Original- Bleistiftzeichnung von Maroto sowie der Abdruck von drei Spielpostern mit dazugehörigen Spielanleitungen. 

 

Wünschenswert hätte ich es gefunden, wenn noch mehr Hintergrundinformationen, z.B. Interviews mit den kreativen Köpfen hinter den Comics, enthalten gewesen wären. Auch hätte ich es besser gefunden, wenn das von den Herausgebern angekündigte Making-Of nicht erst im letzten Band, sondern jedem Einzelband zugeordnet, erscheint. 

 

Fazit: Eine Bewertung der künstlerischen Gestaltung und des Inhalts der Comics ist mir nicht möglich. Es handelt sich um Kindheitserinnerungen, die ich einfach so stehen lassen möchte. Wer sich einen solchen Band zulegt, tut dies vermutlich aus nostalgischen Gründen. Ich möchte an dieser Stelle auch einem sehr guten Freund danken, dass er mir diesen Sammelband geschenkt hat. Eine tolle Geschenkidee!

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