Frank Schulz

 3,9 Sterne bei 94 Bewertungen
Autor von Onno Viets und der Irre vom Kiez, Morbus fonticuli und weiteren Büchern.
Autorenbild von Frank Schulz (©Copyrighted free use by Smalltown Boy)

Lebenslauf

Der mehrfach ausgezeichnete Autor aus Hamburg: Frank Schulz wurde 1957 in Hagen bei Stade geboren. Er studierte diverse geisteswissenschaftliche Fächer und widmete sich daraufhin dem Schreiben. Nebenberuflich arbeitete Frank Schulz als Dokumentar für die Zeitschrift Gala. 2008 nahm Schulz an einem türkisch-deutschen Stadtschreibprojekt teil mit jeweils sieben weiteren deutschen Autoren und acht türkischen. Zusammen mit seiner Frau lebt Frank Schulz als freier Schriftsteller in Hamburg. Für seine "Hagener Trilogie" bestehend aus "Kolks blonde Bräute" 1991, "Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien" 2001 und »Das Ouzo-Orakel« 2006 wurde Schulz mehrfach ausgezeichnet. Schulze erhielt unter Anderen 1999 den Förderpreis zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor, 2004 den Hamburger Hubtert-Fichte-Preis und 2006 den Hamburger Irmgard-Heilmann-Preis. Im Frühjahr 2012 hat er mit »Onno Viets und der Irre vom Kiez« ein weiteres Werk veröffentlicht, das die Leser und Kritiker erneut mit Frank Schulz` grotesken Humor besticht. »Onno Viets und der Irre vom Kiez« wurde für den deutschen Buchpreis 2012 nominiert. Außerdem wurde sein Roman für die Longlist ausgewählt.

Alle Bücher von Frank Schulz

Cover des Buches Onno Viets und der Irre vom Kiez (ISBN: 9783499259739)

Onno Viets und der Irre vom Kiez

(27)
Erschienen am 01.10.2013
Cover des Buches Morbus fonticuli (ISBN: 9783499257995)

Morbus fonticuli

(15)
Erschienen am 02.04.2012
Cover des Buches Das Ouzo-Orakel (ISBN: 9783499258008)

Das Ouzo-Orakel

(12)
Erschienen am 02.04.2012
Cover des Buches Kolks blonde Bräute (ISBN: 9783499257988)

Kolks blonde Bräute

(14)
Erschienen am 02.04.2012
Cover des Buches Mehr Liebe (ISBN: 9783499256080)

Mehr Liebe

(5)
Erschienen am 01.08.2011
Cover des Buches Onno Viets und der weiße Hirsch (ISBN: 9783499291180)

Onno Viets und der weiße Hirsch

(4)
Erschienen am 27.03.2018
Cover des Buches Anmut und Feigheit (ISBN: 9783869711737)

Anmut und Feigheit

(5)
Erschienen am 16.08.2018

Neue Rezensionen zu Frank Schulz

Cover des Buches Amor gegen Goliath (ISBN: 9783869712376)
TomLs avatar

Rezension zu "Amor gegen Goliath" von Frank Schulz

TomL
Meister-Werk

Jeder Roman von Frank Schulz ist ja sowieso ein Meister-Werk (okay, abgesehen von diesem blöden Kreuzfahrt-Ding), weil Schulz einfach der Meister ist, weil er wie niemand sonst schreibt, weil seine Sprachgewalt, sein Witz, seine Klugheit, seine Stilsicherheit, sein Wissen und sein Umgang mit Figuren und Dramaturgie alle ausnahmslos in den dunkelsten Schatten stellen, weil er bis in die feinste Nuance beobachtet und beschreibt und nacherlebbar macht, weil er die hohe Schriftsprache reitet wie ein unfassbar schönes, ungestümes Wildpferd, das nur ihn und sonst niemanden auf seinen Rücken lässt. Puh (und was für ein herrlich klebriger Vergleich!). Ja, ich bin ein Fan, das dürfte subtil zwischen diesen Zeilen hindurchscheinen, ein glühender Verehrer dieser Kunstfertigkeit, dieser Cleverness, dieser skalpellenen Präzision, das war und wurde ich schon, als ich vor nicht wenigen Jahren zum ersten Mal „Morbus Fonticuli“ lesen durfte, den zweiten Teil der Hagener Trilogie, ein Zufallsfund aus dem zweitausendeins-Merkheft, der mir schlicht den Stecker zog, um es mit Herrndorf zu sagen. Aber „Amor gegen Goliath“ lässt selbst das wie eine bemühte Erstlingsskizze erscheinen, wie eine Schreibübung.


Dabei macht es einem der Einstieg wahrlich nicht leicht, und genau genommen wird es später auch nicht wesentlich einfacher. Während der Lektüre der ersten zwei-, dreihundert Seiten von immerhin 750 insgesamt habe ich deshalb nicht selten gezweifelt, mich gefragt, was das soll, warum Schulz einem das zumutet, dieses oft sehr anstrengende, unter einer dicken und nicht immer komfortablen Wörterdecke fast erstickende bisschen Geschichte, das einfach nicht aus den Puschen zu kommen scheint, während im Detail rätselhaft bleibt, worum es geht oder irgendwann gehen wird, wenn bitte bitte endlich Handlung einsetzt. Die Motive werden allerdings früh genug flächig ausgebreitet. Themen sind Liebe und Freundschaft, Depression und Angststörung, Sex und das Fehlen desselben, Kommunikation und Journalismus, aber diese Themen dekorieren lediglich das Hauptthema: Den Klimawandel und den Umgang der Gesellschaft mit ihm. Vor allem der Umgang jenes Teils der Gesellschaft, der wirtschaftliche Fragen oder gar fehlende mentale Kompetenz nicht als Ausrede für die Nichtbefassung nutzen kann. Dürfte. Sollte.


Schulz erzählt von einem Hamburger Beau, der in den mittleren Fünfzigern angekommen ist, sich für ein Geschenk an die Weiblichkeit hält (die das ihrerseits zu einem Gutteil aber ebenso sieht oder zu sehen scheint) und der als freier Journalist für ein linkes Lifestyle-Magazin arbeitet: Dr. phil. Philip Büttner. Die zweite Figurenkonstellation lebt in Osnabrück und bildet den Kern der Schar: Der vierzig Jahre alte Musiker Richard „Ricky“ Köttenpeter mit seiner in jeder Hinsicht traumhaften Ehefrau Cathrin, der Psychologin, die bei E4F – Everydays for Future – extrem engagiert ist. Ricky hingegen zweifelt täglich ein bisschen mehr an ihrer Treue und eilt einer schweren Depression mit großen Schritten entgegen, während das Vorankommen im eigenen Leben immer kleinschrittiger wird – und dabei schließlich sogar die Richtung wechselt. Außerdem ist da noch Ilona Gamasch, eine achtundsechzig Jahre alte Achtundsechzigerin, die immer noch ein bisschen an ihrem ein bisschen berühmten Ex hängt, obwohl der inzwischen von wohlmeinend nach populistisch gewechselt ist. Wir befinden uns zunächst im frühen Jahr 2020, also am Beginn der Pandemie. Der Handlungszeitraum umspannt von dort beginnend im Wesentlichen zwei Jahre. Das nahezu gesamte Personal des Romans wird im letzten Drittel aufeinandertreffen, in Kalokairos auf Südkreta, was nicht nur dramaturgisch perfekt hergeleitet ist, sondern in einem Schulz-Roman (außer den Vietsen) nicht fehlen darf: Griechenland muss immer. Griechenland geht aber auch immer.


Durchsetzt von Rückblenden, Auszügen aus Texten und Interviews, fantastischen Dialogen und brillanten Diskursen – alles perfekt eingebettet in das Geschehen – führt Schulz über diese immer spannender werdenden 750 Seiten hinweg nicht nur zu einem fulminanten Ende, sondern auch und vor allem zu einer Erkenntnis. Denn „Amor gegen Goliath“ ist, und daher rührt vermutlich die ansonsten unbegreifliche Zurückhaltung des Feuilletons, ein Haltungsroman. Er ist in dieser Hinsicht völlig eindeutig und lässt keine Zweifel zu, bietet keinen Raum zur Ausdeutung, erlaubt keine Gegenargumente. Das Buch ist ein Manifest.


Und außerdem das mit Abstand beste, was ich in den letzten Jahren an deutschsprachiger Literatur in die Finger bekommen habe.

Cover des Buches Amor gegen Goliath (ISBN: 9783869712376)
Mirja103s avatar

Rezension zu "Amor gegen Goliath" von Frank Schulz

Mirja103
Zu ausschweifend

Ich hatte mich darauf gefreut, das Buch zu lesen, da mich die Themen psychische Erkrankungen und Klimaschutz sehr interessieren. Leider ist es mir sehr schwer gefallen, in die Geschichte hineinzukommen. Immer wieder werden Nebensächlichkeiten sehr ausschweifend beschrieben. Das fand ich anstrengend. Außerdem ist mir die Ausdrucksweise manchmal zu kompliziert gewesen. Die Beschreibung der Depression und Angststörung fand ich überwiegend gut. Man merkt wie sie sich nach und nach ausprägt. Leider ist es immer noch so, dass Menschen psychische Erkrankungen vor anderen, insbesonder nahestehenden Personen verheimlichen. Es war für mich deshalb nachvollziehbar, dass Ricky, seiner Frau nicht sagt, was los ist. Auch die Dringlichkeit des Klimaschutzes wird gut deutlich.  Wirklich sympathisch war mir keine der Figuren und ihre Verhaltensweisen fand ich teilweise schwierig. Insgesamt war mir die Geschichte aufgrund der Auschweifungen zu lang.

Cover des Buches Anmut und Feigheit (ISBN: 9783869711737)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Anmut und Feigheit" von Frank Schulz

Kristall86
Um was geht es hier eigentlich?

Im Buch „Anmut und Feigheit“ nimmt uns Autor Frank Schulz auf eine Reise in das Innerste der Menschen mit. Wir Leser dürfen anhand von kleinen Geschichten in die Seele der Menschen blicken. Aber, und jetzt zu Beginn kommt das große ABER....Schulz beschreibt Milieus, Klischees und vertüdelt sich darin gewaltig. Seine Geschichten sind nichts-sagend und lassen mich immer wieder mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf das Buch in die Ecke legen. Ich habe das Buch zwei Mal gelesen, weil ich beim ersten Mal dachte, ich hab irgendwie den Sinn nicht begriffen, aber ich werde ihn wohl auch nach dem 3. Mal nicht verstehen. Seine Wortwahl und die Satzgestaltung sind zwar sehr gut lesbar und eher für die gehobenere literarische Sprache einzuordnen aber das haut das gesamte Buch einfach nicht mehr vom Hocker. Da der Titel des Buches schon etwas tiefgründig ist, hatte ich auch gedacht diese Tiefgründigkeit in den Geschichten zu finden....ich habe bis dahin vergeblich gesucht und werde sie wohl nie finden - 2 von 5 Sterne hierfür.

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Zusätzliche Informationen

Frank Schulz wurde am 13. Februar 1957 in Hagen bei Stade (Deutschland) geboren.

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