Rezension zu "Neue Jazz-Harmonielehre" von Frank Sikora
Umfassendes (Standard-)Werk zur Harmonielehre des Jazz, in dem eigentlich alle Grundlagenbereiche von Tonalität, Harmonik, Melodik über Modalität, Improvisation bis zu Gehörblidung oder Analyse (in unterschiedlicher Intensität) abgedeckt werden. Mit musiktheoretischen Grundbegriffen sollte man allerdings einigermaßen vertraut sein.
Der "Ton" ist im Vergleich zu anderen Lehrbüchern eher locker, was das Lesen deutlich erleichtert. Es wird Hintergrundwissen vermittelt, Anekdoten werden eingeflochten; es stellt sich eher das Gefühl eines "Gesprächs" zweier Musiker ein als der Eindruck eines reinen Lehrer-Schüler-Verhältnisses.
Besonders hilfreich sind die zahlreichen (und meist sehr bekannten) Beispiele in den jeweiligen Lektionen, die zum Teil auch auf den beiden beiliegenden CDs mit einer Band umgesetzt wurden. Man hat also den direkten Theorie - Praxis - Vergleich. Auf CD2 finden sich außerdem weitere Kapitel und einige Analysen bekannter Standards.
Einziger negativer Punkt ist (für mich) das Fehlen einer weiterführenden Literaturliste. Trotzdem ist das Buch vorbehaltlos für jeden zu empfehlen, der sich, in welchem Rahmen auch immer, mit der Thematik des Jazz auseinandersetzen möchte.