Wildes Verlangen nimmt ein wildes Ende....
... so lautet der Untertitel und das passt wie die Faust aufs Auge.
Was in erster Linie wie ein Liebesroman daherkommt, ist in Wahrheit ein Buch über Kopfkino. Stimmen im Kopf, die der Hauptfigur schlimmste Szenarien einflüstern und ihn, Leo heißt er, schier ausrasten lassen vor Eifersucht. Dabei weiß Leo gar nicht, was wirklich los ist oder ob er nicht einfach völlig überreagiert.
Kurz zum Inhalt: Leo ist Motivationscoach und Yogalehrer und will nicht nur in seiner Heimatstadt Berlin ganz groß rauskommen. Er träumt von Amerika und hofft, dass eines Tages die VIPs und Superreichen zu seiner Kundschaft zählen. Es lässt sich zunächst auch alles ganz gut an, in Berlin sind seine Kurse ausgebucht und Damen jeden Alters hängen an den Lippen des gutaussehenden Enddreißigers. Seine Marketingagentin ist auch schon Feuer und Flamme und gibt ihm Tipps, wie Leo ein Social Media Influencer werden kann. Mit den wachsenden Follower- und Abonnentenzahlen folgen auch die ersten Sponsorenanfragen. Alles scheint gut. Bis eines Tages die weibliche Hauptfigur, in diesem Roman sogar fast die Antagonistin die Bühne betritt. Tasha, schön wie die Sünde selbst, sitzt nach der Pause in Leos Vortrag und verdreht ihm sofort den Kopf. Er verliebt sich quasi auf den ersten Blick und glaubt fest an des Schicksals Vorsehung. Diese Frau und er müssen füreinander bestimmt sein, sie sind seelenverwandt, es geht gar nicht anders! Dass die beiden sechzehn Jahre Altersunterschied trennen, spielt keine große Rolle. Leo denkt darüber erst viel zu spät nach... Die oder keine! Um jeden Preis will Leo mit Tasha zusammen sein, daher ist der Buchtitel passend gewählt. Die beiden tauschen Nummern aus und freunden sich an. Tasha befeuert Leos Fantasie mit eindeutigen Fotos von sich. Sie entwickeln eine ganz eigene Sprache in ihren Handynachrichten – der Messenger WhatsApp spielt im Buch eine große Rolle. Beinahe stündlich schreiben sich die beiden verliebte Nachrichten. Bis Tasha beruflich nach Mexiko reisen muss. Plötzlich reißt ihrerseits die Kommunikation so gut wie ganz ab und lässt den verwirrten und verliebten Leo ratlos zurück. Er weiß nicht, wie ihm geschieht und kann sich keinen Reim auf ihr Verhalten machen. Nach einem letzten verhängnisvollen Foto bricht Leos Leben auf Wolke Neun endgültig zusammen. Der Leser erfährt nach und nach, dass Tasha in Leos Schuld steht. Der Grund dafür wird an späterer Stelle erläutert, was die Spannung aufrechterhält.
Zunächst fragt man sich noch, was die ganze Aufregung soll, nur weil die heißbegehrte Frau plötzlich kein Interesse mehr zeigt und offenbar ihre Dienstreise genutzt hat, um den Absprung zu schaffen. Ist ja alles schon tausendmal und mehr dagewesen, das kennt man. Der seltsame Begriff "Ghosting" gibt diesem Verhalten sogar einen Namen. Warum rastet die Hauptfigur erstens so aus und warum ist das zweitens einen Roman über 268 Seiten wert? Zu erstens gibt die Handlung eine plausible Erklärung, damit würde ich hier aber zu viel verraten und zum zweiten Punkt kann man als Leser aus diesem Buch viel fürs eigene Leben mitnehmen, denn es verbirgt sich ein psychologischer Ratgeber in der Romanhandlung und zwar darüber, wie man es lernen kann, mit Zweifeln und immer wiederkehrenden Gedankenspiralen fertigzuwerden. Dieser Umstand macht das Erstlingswerk Frank Stockmanns besonders: Es ist kein Ratgeber über Yoga und Meditation, sondern ein Roman, der diese beiden Philosophien leichtfüßig aufgreift und damit ganz nebenbei dem Leser einen Aha-Effekt schenkt. Schließlich kennt es jeder, wenn man gefühlte Ewigkeiten quälenden Gedanken nachhängt und Vermutungen immer wieder bestimmte Ängste und Selbstzweifel auslösen. Sich daraus zu befreien ist nicht leicht, auch für Leo nicht. Aber er nimmt uns Leser mit auf seine Reise, wie er es lernt.
Das Buch liest sich leicht und flüssig, sprachlich können der Autor und sein Lektorat noch ein paar Schippen drauflegen, aber alles in allem ist ein lesenswertes Buch dabei herausgekommen, das man durchaus empfehlen kann.
Kurz zum Inhalt: Leo ist Motivationscoach und Yogalehrer und will nicht nur in seiner Heimatstadt Berlin ganz groß rauskommen. Er träumt von Amerika und hofft, dass eines Tages die VIPs und Superreichen zu seiner Kundschaft zählen. Es lässt sich zunächst auch alles ganz gut an, in Berlin sind seine Kurse ausgebucht und Damen jeden Alters hängen an den Lippen des gutaussehenden Enddreißigers. Seine Marketingagentin ist auch schon Feuer und Flamme und gibt ihm Tipps, wie Leo ein Social Media Influencer werden kann. Mit den wachsenden Follower- und Abonnentenzahlen folgen auch die ersten Sponsorenanfragen. Alles scheint gut. Bis eines Tages die weibliche Hauptfigur, in diesem Roman sogar fast die Antagonistin die Bühne betritt. Tasha, schön wie die Sünde selbst, sitzt nach der Pause in Leos Vortrag und verdreht ihm sofort den Kopf. Er verliebt sich quasi auf den ersten Blick und glaubt fest an des Schicksals Vorsehung. Diese Frau und er müssen füreinander bestimmt sein, sie sind seelenverwandt, es geht gar nicht anders! Dass die beiden sechzehn Jahre Altersunterschied trennen, spielt keine große Rolle. Leo denkt darüber erst viel zu spät nach... Die oder keine! Um jeden Preis will Leo mit Tasha zusammen sein, daher ist der Buchtitel passend gewählt. Die beiden tauschen Nummern aus und freunden sich an. Tasha befeuert Leos Fantasie mit eindeutigen Fotos von sich. Sie entwickeln eine ganz eigene Sprache in ihren Handynachrichten – der Messenger WhatsApp spielt im Buch eine große Rolle. Beinahe stündlich schreiben sich die beiden verliebte Nachrichten. Bis Tasha beruflich nach Mexiko reisen muss. Plötzlich reißt ihrerseits die Kommunikation so gut wie ganz ab und lässt den verwirrten und verliebten Leo ratlos zurück. Er weiß nicht, wie ihm geschieht und kann sich keinen Reim auf ihr Verhalten machen. Nach einem letzten verhängnisvollen Foto bricht Leos Leben auf Wolke Neun endgültig zusammen. Der Leser erfährt nach und nach, dass Tasha in Leos Schuld steht. Der Grund dafür wird an späterer Stelle erläutert, was die Spannung aufrechterhält.
Zunächst fragt man sich noch, was die ganze Aufregung soll, nur weil die heißbegehrte Frau plötzlich kein Interesse mehr zeigt und offenbar ihre Dienstreise genutzt hat, um den Absprung zu schaffen. Ist ja alles schon tausendmal und mehr dagewesen, das kennt man. Der seltsame Begriff "Ghosting" gibt diesem Verhalten sogar einen Namen. Warum rastet die Hauptfigur erstens so aus und warum ist das zweitens einen Roman über 268 Seiten wert? Zu erstens gibt die Handlung eine plausible Erklärung, damit würde ich hier aber zu viel verraten und zum zweiten Punkt kann man als Leser aus diesem Buch viel fürs eigene Leben mitnehmen, denn es verbirgt sich ein psychologischer Ratgeber in der Romanhandlung und zwar darüber, wie man es lernen kann, mit Zweifeln und immer wiederkehrenden Gedankenspiralen fertigzuwerden. Dieser Umstand macht das Erstlingswerk Frank Stockmanns besonders: Es ist kein Ratgeber über Yoga und Meditation, sondern ein Roman, der diese beiden Philosophien leichtfüßig aufgreift und damit ganz nebenbei dem Leser einen Aha-Effekt schenkt. Schließlich kennt es jeder, wenn man gefühlte Ewigkeiten quälenden Gedanken nachhängt und Vermutungen immer wieder bestimmte Ängste und Selbstzweifel auslösen. Sich daraus zu befreien ist nicht leicht, auch für Leo nicht. Aber er nimmt uns Leser mit auf seine Reise, wie er es lernt.
Das Buch liest sich leicht und flüssig, sprachlich können der Autor und sein Lektorat noch ein paar Schippen drauflegen, aber alles in allem ist ein lesenswertes Buch dabei herausgekommen, das man durchaus empfehlen kann.