Frank Wedekind, eigentlich Benjamin Franklin Wedekind, geboren am 24. Juli 1864 in Hannover und gestorben am 9. März 1918 in München, war ein bedeutender deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler mit vielen gesellschaftskritischen Theaterstücken.
Er gehörte zur Familie Wedekind zur Horst, hatte fünf Geschwister und mehrere Kinder aus wechselnden Beziehungen.
Die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte Wedekind in Hannover, zog 1872 aber mit seiner Familie in die Schweiz, wo er im Schloss Lenzburg im Kanton Aargau seine Jugend verbrachte. In Lenzburg ging er auch zur Schule, zuerst die Gemeinde-, dann die Bezirksschule. 1879 wechselte er aber auf die Kantonsschule in Aarau und gründete dort den Dichterbund "Senatus Poeticus". Hier schrieb er auch das Kinderepos "Der Hänseken", welches seiner Schwester Emilie gewidmet war und vom Bruder Armin illustriert wurde.
Nach der sogenannten MAtura 1884 studierte Wedekind deutsche und französische Literatur an der Universität Lausanne, wechselte aber im selben Jahr auf Wunsch seines Vaters nach München in ein Jurastudium, welches er vorzeitig abbrach.
Nach einigen Jobs, als Journalist, Chef der Werbeabteilung bei Maggi und Sekretär im Zirkus Herzog, begann er erneut Rechtswissenschaft in Zürich zu studieren, was er wiederum abbrach, als sein Vater 1888 starb. Durch das Erbe war er finanziell abgesichert und konnte sich so vollständig der Kunst widmen.
Er siedelte ein Jahr später nach München und 1891 nach PAris um und hatte einige Aufenthalte in der Schweiz, London und Berlin. 1896 kehrte er zurück nach München und war Mitgründer einer Satirezeitschrift namens "Simplicissimus", für die er unter verschiedenen Pseudonymen schrieb.
Dies führte auch zu einer sechsmonatigen Festnahme, nachdem er ein satirisches Gedicht über Kaiser Wilhelm II. schrieb und er zuvor nach Paris geflüchtet ist. Die Haft saß er in der Festung Königsstein ab und war vom 21.09.1899 bis zum Februar 1900 inhaftiert. Ein Jahr später sang er eigene Kompositionen für das Münchner Kabarett "Die Elf Scharfrichter" und trat auch als Schauspieler in seinen eigenen, das Publikum provozierenden, Stücken auf.
1906 wurde er in München seßhaft und lebte dort bis zu seinem Tod mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Tilly Newes, zusammen. Sein Tod kam durch ein Komplikation nach einer Blinddarmoperation zustande und wurde zum Skandal, als auf seiner Beerdigung neben vielen Künstlern auch viele im Rotlichtmilieu beheimatete Frauen teilnahmen.
Viele seiner Stücke wurden damals beschlagnahmt, da sie kontrovers und provokant, manchmal soga sexuell anstößig waren und sich gegen viele gängige Sitten der damaligen Gesellschaft richteten. Trotzdem waren seine Stücke die meistaufgeführten seiner Zeit.