Rezension zu "Ein Gentleman aus New Orleans" von Frank Yerby
New Orleans, am Vorabend des Sezessionskriegs: Der junge Tyler Meredith ist ein wahrer Frauenheld und Draufgänger, der aber unerbittlich seine Ziele verfolgt. Ihm fehlt allerdings der tugendhafte Ernst und der Patriotismus der in den Zeiten von politischen und Gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und Umbrüchen gefragt ist. Kurz gesagt: Er kümmert sich nur um seine eigenen Interessen. So sieht er im Krieg keinen Kampf um Freiheit und Ehre, sondern eher eine willkommene Gelegenheit, Geld zu verdienen. Er kauft sich ein Schiff und lässt es zu einem Blockadebrecher aufrüsten. Dabei geht er volles Risiko ein und hat Erfolg. Er schifft Baumwolle in die Häfen Englands und schafft Waffen und Munition für die Armee, aber auch teure Parfums und andere Luxusgüter für die reichen Damen in die konföderierten Staaten von Amerika. Doch mit dem Lauf des Krieges beginnt die Fassade des starken Mannes zu bröckeln und auch Liebe und Eifersucht können zu einem Problem werden.
Ich habe das Buch durch Zufall in einem Antiquariat gefunden und da ich zuvor noch nie etwas über den Autor Frank Yerby gehört habe, ging ich ohne hohe Erwartungen an das Buch heran. Positiv überrascht wurde ich sowohl vom Schreibstil, der das New Orleans der Vorkriegszeit in all seinen Farben erstrahlen lässt, und der Geschichte . Die Charaktere waren sehr schön gezeichnet und die persönlichen Geschichten, die die einzelnen Protagonisten während des Krieges durchlebten, insbesondere der Wandel Tylers machte mir die Charaktere außerordentlich sympathisch. Auch an Spannung mangelte es in Buch nicht. Positiv überrascht hat mich auch, wie die Geschichte in den historischen Hintergrund eingeflochten wurde.
Das Buch war einfach rundum perfekt. Ich kann mich über wirklich nichts beschweren und kann das Buch allen weiterempfehlen, die gerne Südstaatenromane lesen. Ich werde auch die anderen Bücher von Frank Yerby lesen und hoffe, dass mich diese ebenso überzeugen können.