Verhütung ist in vielen Köpfen die Sache der Person mit Gebärmutter. Bereits sehr jung bekommt man die Anti-Baby-Pille verschrieben und fertig. Keine Periode mehr, weniger Krämpfe und schöne Haut gibt’s gleich mit dazu. Doch was ist, wenn man die Pille wieder absetzen will? Oder was machen die Personen, die die Pille nicht so gut vertragen? Die Liste der Nebenwirkungen ist verdammt lang, nicht alle davon sind harmlos. Na gut es gibt Alternativen. Hormone in Form einer Spritze, nur alle 3 Monate dran denken. Oder man lässt sich etwas einsetzen, die Spirale gibt es mit aber auch ohne Hormone. Dann hat man 3-5 Jahre nicht an Verhütung zu denken. Aber wer lässt sich eine Spritze geben oder etwas in den Körper einsetzen? Genau, wieder die Personen mit Gebärmutter. Was kann man mit Penis tun? Kondom verwenden. Und? Naja, nichts und. Das wars. Wo bleibt also eine neue Pille? Oder etwas, das man einsetzen kann?
Franka Frei recherchiert in mehrere Richtungen. Zum einen erfährt man viele Details über die typischen, bekannten Verhütungsmethoden. Auch einen Einblick in die Geschichte bekommt man. Ebenso klärt sie auf, was das Patriarchat (natürlich) damit zu tun hat. Aber sie setzt sich auch mit neueren Erfindungen auseinander. Ganz besonders mit einem Penisring, der durch die eigene Körperwärme die Spermienproduktion einschränkt - aber dennoch nicht als Verhütungsmittel zugelassen ist.
Ich dachte ich weiß bereits viel über die Entwicklung und Vielfalt von Verhütungsmittel doch ich konnte durch das Buch noch einiges lernen. Die Autorin redet nicht viel drumherum sondern bringt die Fakten auf den Punkt. Wissenschaftlichkeit ist da, dennoch wird nicht stur runtergeschrieben sondern auch mal Humor eingebaut und alles verständlich erklärt.
Fazit: Empfehlung für alle, dieses Buch zu lesen. Spannendes Thema, gut umgesetzt!