Als „letzter Menschenaffe“ bezeichnet wurden Bonobos lange Zeit für kleinere Schimpansen gehalten. Erst im letzten Jahrhundert als eigene Art entdeckt gibt es zu ihnen noch viel zu erforschen. Der Bildband verbindet Forschungsergebnisse in Zoos und im Freiland und zieht Vergleiche zur menschlichen Stammesgeschichte.
Da der Bonobo – ebenso wie Schimpansen – als naher Verwandter des Menschen gilt, wird hier einleitend ein Blick auf die Abstammungslinie geworfen. Lange Zeit galt der Bonobo als Zwergaffe, der direkte Vergleich (dem auch hier ein Kapitel gewidmet ist) zeigt allerdings, wie unterschiedlich die Beiden sind, besonders, was ihr Sozialverhalten angeht. Diesem widmet sich der Ausflug zu den Forschungsstationen der freilebenden Bonobos. Da der Autor lange Zeit im Zoo lebende Tiere beobachtet und erforscht hat, zieht er diese immer wieder zu Vergleichen heran.
Die Herausbildung eines Matriarchates und die verschiedenen Facetten ihrer Sexualität sind kennzeichnend für die Bonobos. Diese Themen nehmen auch hier den entsprechenden Stellenwert ein, wobei ein Vergleich der sozialen Struktur zum Menschen und seinen Vorfahren gezogen wird. In Bezug auf die Intelligenz wird auf Beispiele für Einfühlungsvermögen eingegangen.
Um dem vielen Wissen aus dem Zoobereich auch andere Forschungsergebnisse gegenüberzustellen nimmt der Autor das Gespräch mit bekannten Freilandforschern auf. Die Interviews ergänzen den Text und zeigen auf, welche Verhaltensweisen sowohl in freier Wildbahn als auch im Zoo beobachtet wurden.
Abwechselnd stehen sich Kapitel gegenüber, die sich der Wissensvermittlung über Texte verschrieben haben und solchen, die mit Fotografien arbeiten. So wird jedes Kapitel von Bildern abgeschlossen, die teils auf das bereits Besprochene eingehen und die Aussagen bestätigen, teils andere Aspekte aus dem Bonoboleben zeigen.
Fazit: Ein Buch, das teilweise ein Bildband ist, teils aber auch ausführliches Wissen zum Thema vermittelt. Ich für meinen Teil kannte zwar vieles schon aus anderen Publikationen des Autors, kann mich der Faszination der Bonobos aber nicht entziehen.