Frans de Waal

 4,2 Sterne bei 50 Bewertungen
Autor*in von Der Affe in uns, Der Affe und der Sushimeister und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Frans de Waal, geboren 1948, war Biologe und Primatenforscher, Professor für Psychobiologie an der Emory University und Direktor des Yerkes National Primate Research Center in Atlanta. De Waal wurde durch zahlreiche populärwissenschaftliche Buchveröffentlichungen bekannt und wurde vom »Time Magazine« in die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten aufgenommen. Er verstarb am 14. März 2024 im Alter von 75 Jahren. 

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Frans de Waal

Cover des Buches Der Affe in uns (ISBN: 9783423345590)

Der Affe in uns

 (16)
Erschienen am 01.09.2009
Cover des Buches Der Affe und der Sushimeister (ISBN: 9783423341646)

Der Affe und der Sushimeister

 (10)
Erschienen am 01.02.2005
Cover des Buches Der Unterschied (ISBN: 9783608986396)

Der Unterschied

 (6)
Erschienen am 19.10.2022
Cover des Buches Primaten und Philosophen (ISBN: 9783423346597)

Primaten und Philosophen

 (4)
Erschienen am 01.02.2011
Cover des Buches Der Mensch, der Bonobo und die Zehn Gebote (ISBN: 9783608985047)

Der Mensch, der Bonobo und die Zehn Gebote

 (2)
Erschienen am 21.02.2019
Cover des Buches Bonobos (ISBN: 9783034878081)

Bonobos

 (1)
Erschienen am 20.11.2013
Cover des Buches Der gute Affe (ISBN: 9783446189621)

Der gute Affe

 (1)
Erschienen am 15.03.1997

Neue Rezensionen zu Frans de Waal

Cover des Buches Der Unterschied (ISBN: 9783608986396)
KruemelGizmos avatar

Rezension zu "Der Unterschied" von Frans de Waal

Rezension zu Der Unterschied
KruemelGizmovor 2 Jahren

Mit dem Sachbuch "Der Unterschied" gibt der Autor Frans de Waal einen guten Einblick über biologische Geschlechterrollen und die Rolle von Kultur und Sozialisation, auf der Grundlage seiner jahrelangen Beobachtungen von Primaten, allen voran unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen und Bonobos. 


Das Buch lässt sich wirklich gut und flüssig lesen. Der Autor schafft es sein Wissen gut zu vermitteln, dabei auch immer wieder gerne mit einer Prise Witz und Ironie. Es war wirklich interessant die Unterschiede, aber auch die vielen Gemeinsamkeiten zwischen Menschen und Menschenaffen aufgezeigt zu bekommen. Dabei geht der Autor auch extrem kritisch mit alten Untersuchungen um, die oftmals durch männliche Interpretation dominiert wurden, aber nun durch immer mehr weibliche Wissenschaftlerinnen einer neuen Betrachtung und einen anderen Untersuchungsansatz erfahren.

Aber besonders interessant fand ich das vieles an den Geschlechterrollen doch nicht erlernt ist, wie manchmal behauptet, sondern wohl schon tief in uns angelegt sind. Denn wenn Menschenaffen dieses Verhalten ganz natürlich an den Tag legen, kann es den Menschen ja nicht unbedingt aufgezwungen worden sein. Der Umgang damit und die Schlussfolgerungen die durch diese Verhaltensweisen gezogen wurden und immer noch werden, müssen aber dringend hinterfragt werden und definitiv anders bewertet werden. 


Das Buch umfasst viele Themen wie Sexualität, Geschlechtsidentität, geschlechtsspezifische Gwalt und Rivalität, Homosexualität, Freundscahft und die Fürsorge, Empathie füreinander.  


Es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen, es vermittelte Wissen, und regt vor allem zum Nachdenken an. Das wird nicht mein letztes Buch des Autors sein. 


Cover des Buches Der Unterschied (ISBN: 9783608986396)
C

Rezension zu "Der Unterschied" von Frans de Waal

Highlight!
Chavor 2 Jahren

Klappentext:

Wie unterschiedlich sind Männer und Frauen? Gendern nur wir Menschen, oder eignen sich auch Menschenaffen geschlechtsspezifische Rollen an? Auf der Grundlage jahrzehntelanger Beobachtungen von Primaten, insbesondere unserer nächsten lebenden Verwandten, der Schimpansen und Bonobos, untersucht Frans de Waal, was wir über biologische Geschlechtsunterschiede und die Rolle von Kultur und Sozialisation wissen. Sein Fazit: Gender und Geschlecht unterscheiden sich, und Geschlecht ist mehr als ein soziales Konstrukt. Fachkundig und fesselnd räumt er nicht nur mit geschlechtsspezifischen Vorurteilen auf, die auch von Wissenschaftler viel zu lange gepflegt wurde. Ein hellwaches Buch, dass mit seinem Verständnis von Verhalten, Normen und den bemerkenswerten Potenzialen der menschlichen Spezies mehr als nur zum Nachdenken anregt. Ein Buch zum Umdenken – mit freundlicher Unterstützung von Menschenaffen und anderen Primaten.

Meinung:

Das Grundthema klang von Anfang an sehr interessant, aber ich hätte nicht gedacht, dass mich das Buch als Sachbuch so in seinen Bann ziehen würde. Von Beginn an mochte ich den Schreibstil des Autors und seine Art zu Erklären und zu Denken. Und von Seite zu Seite wurde ich mehr in die Welt der Affen und ihr soziales Verhalten gezogen. So vieles und vor allem faszinierendes über die Primaten wusste ich noch nicht und alleine in Hinblick auf sie war es so interessant und ich konnte so viel Lernen. Der zusätzliche Vergleich zu den Menschen hat es für mich noch auf eine weitere Ebene angehoben, mich sehr zum Nachdenken angeregt und das Buch für mich noch nachhaltiger beschäftigend gemacht. Selbst nach dem für ein Sachbuch doch recht langen Buch (das mir aber nicht so vorkam, den ich wollte immer weiterlesen), habe ich immer noch das Bedürfnis mehr zu erfahren. Ein großes Highlight!

Cover des Buches Der Unterschied (ISBN: 9783608986396)
wortknaeuels avatar

Rezension zu "Der Unterschied" von Frans de Waal

Interessante Sichtweisen eines Verhaltensforscher
wortknaeuelvor 2 Jahren

Gibt es eine „natürliche Ordnung“ der Geschlechter? Ist es eine Sache der Erziehung, wenn Mädchen gern mit Puppen spielen? Gibt es wirklich nur zwei Geschlechter? Ich schätze Frans de Waal sehr dafür, wie er kontroverse Themen wie diese mit seiner Erfahrung als Verhaltensforscher in der Primatologie so verständlich und sachlich vermitteln kann. Dabei bringt er in diesem Buch, vielleicht etwas mehr als sonst, auch eigene persönliche Erfahrungen und Sichtweisen ein. Seine ruhige Art zu argumentieren wirkt klärend und ausgleichend in der manchmal hitzigen Debatte um die biologisch und kulturell bedingten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern.

Denn ein großer Teil des Buches dreht sich um die Frage, inwieweit geschlechtstypische Verhaltensweisen biologisch begründet sind (also z.B. über Hormone und damit einhergehende körperliche Ausprägungen) und wie stark äußere Einflüsse wie die Erziehung und soziale Erwartungen uns prägen. Wie schon in seinen anderen Büchern kritisiert de Waal das vorherrschende Schwarz-Weiß-Denken, das nur ein Entweder-oder zulässt, denn richtigerweise werden unsere Verhaltensweisen durch beides geformt. Er begründet seine Thesen mit zahlreichen Beispielen aus der Anthropologie, Psychologie und Primatologie, wobei er betont, dass natürlich nur Letzteres sein Fachgebiet ist, er diese Wissenschaft aber auch für am unverfälschlichsten hält. Dennoch wurde auch gerade die Verhaltensforschung lange dafür missbraucht, eine misogyne Weltanschauung zu bestärken. In dem Zusammenhang schildert Frans de Waal den Aufruhr in der von Männern dominierten Welt der Wissenschaft, als immer mehr Verhaltensforscherinnen die Bühnen der Konferenzsäle betraten und neue Sichtweisen mit einbrachten. Plötzlich stand nicht mehr der kämpferische Affenmann als Beschützer der Herde im Mittelpunkt der Forschung, sondern es wurde auch der Einfluss der Affenfrauen innerhalb des sozialen Gefüges wahrgenommen. Und festgestellt, dass der Affenmann im Notfall gar nicht als Beschützer agiert, sodass man wohl eher davon ausgehen kann, dass seine Kraft und sein Imponiergehabe vielmehr dem Konkurrenzkampf um die Fortpflanzungsrechte dienen.

Die Anfänge der Bonobo-Forschung räumten dann auch mit dem Missverständnis auf, der Mensch sei mit dem Schimpansen am nächsten verwandt und daher sei eine von Männern dominierte Gesellschaftsform für uns ganz „natürlich“. Es ist genetisch nachgewiesen, dass wir gleichermaßen mit Bonobos verwandt sind – und Bonobos sind matriarchalisch organisiert, trotz physisch überlegener Männer. Nicht zu vergessen: der Mensch ist keine evolutionäre Weiterentwicklung des Menschenaffen, sondern wir, die Schimpansen und die Bonobos sind einfach nur unterschiedlich abgezweigte Entwicklungen vom selben Vorfahren. Das erklärt Gemeinsamkeiten genauso wie Unterschiede. 

Was ich ganz besonders wichtig in seiner Argumentation finde: die Biologie, unsere Gene, sind kein Grund für die Legitimation bestimmter Rollenvorstellungen oder Ungleichbehandlung von Mann und Frau. Seine Ausführungen sind viel zu weitreichend, um sie in einer Rezension zusammenzufassen. Am besten liest man dieses Buch selbst. Es ist spannend, humorvoll und gut verständlich geschrieben und ergänzt die aktuelle Debatte um wertvolle Erkenntnisse aus der Wissenschaft.

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