Cover des Buches Gleis 4 (ISBN: 9783442748327)
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Rezension zu Gleis 4 von Franz Hohler

auf der Suche nach einem Leben

von robbylesegern vor 8 Jahren

Rezension

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robbylesegernvor 8 Jahren
" Gleis 4 " ist das erste Buch, das ich von dem Autor Franz Hohler lese und mir hat es gefallen, da ich auch keine Vergleichsmöglichkeiten habe.Sicherlich ist der Schreibstil ein bisschen nüchtern, was auch wohl damit zu tun hat, dass in der dritten Person erzählt wird und so steht der Leser immer etwas außen vor. Doch ich finde, dass diese Sicht der Dinge eigentlich zu diesem Buch passen, da ja über eine dritte Person geschrieben wird, die zudem noch tot ist. Aber worum geht es ?

Isabelle, eine Altenpflegeleiterin aus Zürich, will nach einer Gallen -OP noch ein paar Tage im sonnigen Italien verbringen, bevor die Arbeit wieder beginnt. Ihre Freundin ist schon dort und wartet nur auf ihre Ankunft.Doch Isabelle soll nicht nach Italien kommen, denn auf dem Weg zum Flughafen hilft ihr ein netter älterer Herr am Bahnhof ihren Koffer die Treppe herauftragen und erleidet oben einen Herzinfarkt. Isabelle fühlt sich ein wenig mitschuldig und der Mann hatte kurz vor seinem Tod noch versucht ihr etwas mitzuteilen " Bitte......" Doch dieser Satz fand nie ein Ende. In einer Mappe , die der Tote auf dem Bahnhof verloren hatte und die Isabelle an sich nimmt, befindet sich auch ein Handy. Auf diesem Handy wird sie in ihrer Wohnung mehrfach angerufen und als man sie endlich erreicht, teilt man ihr mit, dass ein gewisser Marcel nicht zur Beerdigung kommen soll. Diese geheimnisvolle Nachricht macht Isabelle neugierig und sie versucht mehr über die Identität des Toten heraus zu finden. Doch ihre Neugierde lässt sie eine ungeheuerliche und geheimnisvolle Geschichte aufdecken, die ihr ganzes Leben verändert.

Ich weiß nicht so ganz, in welche Kategorie ich diesen Roman einordnen soll, denn er ist von allem etwas. Ein bisschen Krimi, Lebensgeschichte, Schicksalsroman und Gesellschaftskritik kommen in diesem Buch vor und man erfährt viel über die Verhältnisse in der Schweiz vor dem Krieg. Mich hat diese Geschichte berührt, auch wenn der Schreibstil etwas distanziert wirkt , lässt er die Tragik dieser Geschichte doch durchklingen. Ich konnte auch durchaus eine Beziehung zu Isabelle aufbauen, was ich immer wichtig in einem Roman finde, damit ich die Gefühle und Handlungen der Figuren verstehen kann. Die Geschichte mit der Voodoo -Puppe hat mich auch etwas gestört, passt aber wiederum, weil Sarah ja afrikanische Wurzel hat.Wenn man sie weggelassen hätte , wäre es kein Verlust gewesen. Ich fand sie jetzt aber auch nicht so störend, dass es Auswirkungen auf meine Bewertung hätte.

Alle in allem hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich durchaus Interesse an weiteren Büchern dieses Autors habe.
Gute 4 Sterne für ein Buch, das durchaus einen Nachhall hinterlässt.
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