Dieses kleine Buch ist meiner Ansicht einer der besten Erzähltexte der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Der Band besteht aus der Erzählung "Volterra" und dem Essay "Wie entsteht Prosa", in welchem Tumler beschreibt, wie er die Erzählung geschrieben hat.
Franz Tumler
Lebenslauf
Ein Leben im Wandel: Franz Tumler wurde 1912 in Bozen geboren. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie 1913 nach Linz um, wo Tumler aufwuchs. Er absolviert die Schule und eine Ausbildung zum Lehrer und arbeitet als solcher von 1930 bis 1938 in Paura und Buchkirchen. Ab 1935 ließ er sich jedoch zeitweise beurlauben, um in Bozen und Wien an seinen schriftstellerischen Werken zu arbeiten.
Im Nationalsozialismus wird Tumler aufgrund seiner völkischen Einstellung gefördert, sodass sein Werk eine für damalige Zeiten sehr hohe Gesamtauflage erzielt. Obwohl er vom Wehrdienst befreit ist, meldet er sich 1941 freiwillig.
Nach dem Krieg kehrt Tumler nicht in seinen Beruf als Lehrer zurück, sondern widmet sich vollständig der Schriftstellerei, obwohl er bis 1947 einem Publikationsverbot unterstand. Ab 1954 lebte Tumler in West-Berlin und schloss sich dort den jungen deutschen Literaten der Gruppe 47 an. Zu seinen Freunden in dieser Zeit zählte beispielsweise Gottfried Benn. 1959 wurde er in die Berliner Akademie der Künste aufgenommen, zudem gehörte er dem PEN-Zentrum der BRD an.
Während er seine frühere Zugehörigkeit zur NSDAP später nie leugnete und auch die damit verbundene Schuld eingestand, prägten seine Werke zugleich nachhaltig die Literaturwelt ab 1950. Bis heute gilt Tumler als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Nachkriegszeit. Er starb am 20. Oktober 1998 in Berlin.