Franziska Gänsler

 4,2 Sterne bei 20 Bewertungen

Lebenslauf

Franziska Gänsler hat in Berlin, Wien und Augsburg Kunst und Anglistik studiert. 2020 war sie Finalistin des 28. open mike. Ihr Debütroman "Ewig Sommer" erschien 2022, er wurde ins Französische übersetzt, für diverse Preise nominiert und 2023 mit dem Augsburger Kunstförderpreis für Literatur ausgezeichnet. Sie lebt in Augsburg und Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Franziska Gänsler

Cover des Buches Ewig Sommer (ISBN: 9783036961750)

Ewig Sommer

 (20)
Erscheint am 12.04.2024
Cover des Buches Wie Inseln im Licht (ISBN: 9783036950341)

Wie Inseln im Licht

 (0)
Erscheint am 15.03.2024

Neue Rezensionen zu Franziska Gänsler

Cover des Buches Ewig Sommer (ISBN: 9783036958811)
Philipp_Kauls avatar

Rezension zu "Ewig Sommer" von Franziska Gänsler

Das Gemälde einer möglichen Zukunft
Philipp_Kaulvor 3 Monaten

Der Roman von Franziska Gänsler malt ein Gemälde der Welt, wie sie in Zukunft aussehen könnte. Und inmitten all der (roten) Farbe steht Iris, die Protagonistin, die wie alle anderen hifllos dem lodernden Mäander ihrer Umwelt gegenübersteht. Die andauernde Hitze - der ewige Sommer - ist ein globales Hindernis im Roman, und nun steuert ein Problem, Dori und Ilya, auf Iris zu, das einen inneren Konflikt in ihr auslöst.

Von Seite 1 an ist man im und vom Buch gefesselt, innerer und äußerer Konflikt erscheinen so unberechenbar und endlos, dass man nie weiß, was als nächstes geschehen könnte. Die Protagonistin erweist sich zu Beginn als ziemlich gewöhnlich in der an den ewigen Sommer gewöhnten Welt, entpuppt sich im Laufe des Romans und vor allem gegen Ende als ein Individuum, als ein wahrhaftiger Mensch mit Relief und Tiefe.

Der Titel des Romans könnte nicht treffender zum Sujet passen. Beginnt man, das Buch zu lesen, so empfindet man selbst die Hitze in der Umgebung, und man wünscht sich nicht mehr als eins: Dass der Sommer endlich endet.

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Cover des Buches Ewig Sommer (ISBN: 9783036958811)
Elenchen_hs avatar

Rezension zu "Ewig Sommer" von Franziska Gänsler

Ewig Sommer
Elenchen_hvor 4 Monaten

Iris betreibt ein Hotel im ehemaligen Kurort Bad Heim in Süddeutschland. Gäste kommen schon lange nicht mehr, zu hoch sind die Auflagen aufgrund der Feuer, die in unmittelbarer Nähe zum Hotel im Wald wüten. Im April beginnt sie, die sengende Hitze, mittlerweile hält sie bis in den Oktober hinein an. An einem solchen, über 40 °C heißen Oktobertag stehen plötzlich eine junge Frau und ihr Kind vor der Hoteltür und möchten ein Zimmer buchen. Iris nimmt die beiden auf, froh, endlich Mal wieder Gästinnen zu beherbergen. Die Situation verändert sich, als ein Mann im Hotel anruft - und von seiner verschwundenen Frau und dem gemeinsamen Kind erzählt.


In Franziska Gänslers Debütroman "Ewig Sommer" brennt es - sowohl in der Natur, als auch in den zwischenmenschlichen Beziehungen. In knapp 200 Seiten packt sie eine Zukunftserzählung, die schon bald unsere Realität sein könnte und ob der täglichen Nachrichten von Hitze und Bränden auf der ganzen Welt besonders bedrohlich wirkt. In dieses Setting platziert die Autorin eine Erzählung von toxischen Beziehungen, ungleichen Machtverhältnissen und Mutterschaft, was dem Roman noch eine weitere Schicht, noch mehr Tiefe verleiht. Nicht überzeugend fand ich einzig die Beziehung zwischen Iris und ihrem Besuch - ich denke, dafür war das Buch dann doch einfach etwas zu kurz. Ein gehaltvoller Snack in Romanform, der verschiedene Perspektiven auf die Themen gewährt, die uns heute mehr denn je beschäftigen - lesenswert!

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Cover des Buches Ewig Sommer (ISBN: 9783036958811)
Giselas Lesehimmels avatar

Rezension zu "Ewig Sommer" von Franziska Gänsler

Ruhig und total fesselnd
Giselas Lesehimmelvor einem Jahr

Meine Meinung:

Ruhig und total fesselnd

Diese Geschichte kommt ruhig daher. Dennoch wartet man immer auf den großen Knall. Vor allem aus welcher Richtung er kommen wird. Iris betreibt ein Hotel in einem fast verlassen Kurort. Einst waren die Wiesen und der Wald grün und saftig. Das Hotel gut besucht. Das war vor den Waldbränden. Nun wütet ständig das Feuer. Iris kann es von ihrem Haus aus sehen. Dazwischen das Wasser, welches ihr ein bisschen trügerische Sicherheit bietet. Ihr Leben hat sich minimiert. Sie hängt an dem Hotel, welches schon lange keine Gäste mehr beherbergt. Sie wischt jeden Tag die Asche von der Terrasse, welche der Wind zu ihr herüber weht. Mit einer Zigarette und Tasse Kaffee liegt sie auf auf ihrem  Liegestuhl und sonnt sich. Als eine Frau mit einem kleinen Mädchen ein Zimmer bei ihr mietet, muss sie ihren Alltag neu sortieren. Sie merkt, wie einsam sie lebt und empfindet die beiden Gäste als willkommene Abwechslung.

In einer wunderschönen Sprache entführt uns die Autorin in einen Kurort, den man leider als solchen nicht mehr bezeichnen kann. Misstrauisch beäugt Iris Anfangs das Verhalten der Frau gegenüber ihrem Kind. Fragt sich, warum eine Mutter mit ihrem kleinen Mädchen in einem Krisengebiet Urlaub macht. Draußen sollte man Schutzmasken tragen. Drinnen die Fenster zu lassen. Es ist bereits Oktober und immer noch glühend heiß. Ich habe den gemächlichen Alltag der drei gerne verfolgt. Zwei Frauen und ein kleines Mädchen kommen sich langsam näher. Bauen Vertrauen zueinander auf und erzählen sich gegenseitig ihre Geschichte. Iris genießt die Gesellschaft der Beiden. Sie weiß dass sie irgendwann wieder so schnell verschwinden werden,  wie sie gekommen sind. Da gibt es doch bestimmt einen Ehemann. Sie fragt sich oft, vor was und wen diese Frau geflüchtet ist. Und ständig tobt das Feuer. Kommt der Wind vom Ort ist es nicht ganz so dramatisch. Der Rauchgestank etwas erträglicher.

Das Thema ist realistisch. Waldbrände wahrlich keine Seltenheit mehr. Dennoch versprüht das Hotel einen gewissen Charme. Irgendwie konnte ich Iris verstehen. Ihre Großeltern haben das Hotel erfolgreich aufgebaut. Iris fühlt sich trotz der widrigen Umstände einfach zu Hause dort. Will etwas halten, das man nicht mehr halten kann. Das Buch eignet sich sehr für kalte Wintermonate. Es passiert einiges. Aber nicht auf die reißerische Art. Alles in Ruhe. Für großen Stress ist es eh zu heiß .

Fazit:

Mir hat dieses Buch gut gefallen. Ich habe die 200 Seiten sehr genossen. Fand es total spannend. Die Autorin kann mit Worten umgehen. Iris mit der großen Hitze. Das Ende fand ich sehr gelungen. Mitten aus dem Leben. Anders als gedacht. Dies ist leider keine Dystopie.

Danke Franziska Gänsler. Ich werde das Buch bestimmt noch einmal lesen. 200 Seiten, die nichts vermissen lassen. Ich gratuliere zu diesem genialen Debüt.

Franziska Gänsler, geboren 1987 in Augsburg, hat in Berlin, Wien und Augsburg Kunst und Anglistik studiert. 2020 stand sie auf der Shortlist des Blogbuster-Preises und war Finalistin des 28. open mike. “Ewig Sommer” ist ihr Debütroman. Sie lebt in Augsburg und Berlin.

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