Rezension zu "Die Liebe fliegt, wohin sie will" von Franziska Jebens
Cleo liebt ihren Job als Stylistin und ihr Leben in Berlin, vom Landleben will sie nichts wissen. Als sie in die Bretagne reisen muss, um auf dem Biohof von Finn auszuhelfen, holt sie ihre Vergangenheit wieder ein. Nach und nach schwächelt ihr Widerwille und sie verliebt sich in die Landschaft, das Meer und seine Bewohner. Auch Finn lässt sie nicht kalt und Cleo muss sich entscheiden, wo ihr Herz liegt.
Meine Meinung:
Als mir "Die Liebe fliegt wohin sie will" bei einer Challange ausgesucht wurde, war ich sehr gespannt auf das Buch. Der Klappentext klang echt super und ich freute mich auf die Geschichte. Das Cover spricht mich eher weniger an, weil es sehr kitschig wirkt, aber irgendwie passt es auch ganz gut.
Leider hatte ich schon Beginn so meine Probleme mit der Geschichte. Irgendwie fand ich keinen wirklichen Bezug zum Geschehen und auch mit der Hauptfigur Cleo haderte ich ziemlich. Aber ich wollte nicht so einfach aufgeben und hoffte, dass ich noch damit warm werden würde. Und in gewissen Dingen schaffte das Buch auch noch meine Neugier zu wecken, aber insgesamt fand ich es langweilig und auch emotional erreichte es mich einfach nicht.
Schön fand ich aber die Beschreibungen der Location. Ich war nie in der Bretagne, dennoch fühlte ich mich, als sei ich dort und das war echt toll. Auch ein paar der Dorfbewohner fand ich super, allerdings zog sich die Geschichte für mich wie Kaugummi. Man begleitete Cleo auf ihrem Alltag auf dem Hof. Wie sie mit den Tieren kuschelte, sich neu entdeckte und schließlich auch in Finn eine neue Liebe fand. An sich mag ich solche Settings total gerne, aber die Autorin schaffte es einfach nicht, mich zu begeistern, was auch an der lauen Romanze und der unsympathischen Hauptfigur lag.
Schon in den ersten Seiten fand ich Cleo recht anstrengend. Ich konnte sie durchaus verstehen, aber ihre ganze Art war einfach nervig. Sie wirkte etwas naiv, wirkte sehr ich-bezogen und unempathisch. Mitunter deswegen konnte ich auch die Liebesgeschichte mit Finn nicht nachvollziehen. Ich fragte mich, was er an ihr fand, da mich ihr Verhalten echt abschreckte. Zudem spürte ich auch keine Chemie zwischen ihnen und ihre gemeinsamen Liebesszenen wirkten auf mir zu emotionslos und mir fehlte auch etwas die Tiefe. Aber auch mit Finn wurde ich nie wirklich warm, da er mir zu blass und und unnahbar blieb.
Die Nebencharaktere fand ich durchaus in Ordnung, nur ein paar konnte ich gar nicht leiden. Vor allem Dina fand ich absolut schrecklich gezeichnet. Ich fand es nicht schlimm, dass sie sehr zickig war, aber es wirkte sehr aufgesetzt und die Streitereien zwischen ihr und Cleo waren nervig.
Der Schreibstil konnte mich auch nicht überzeugen. Mir fehlte die Tiefe, Nähe zu den Figuren und Sympathie. Allerdings las er sich ganz flüssig und ich fand die Beschreibungen der Bretagne sehr schön. Da hatte ich immer ein klares Bild vor Augen.
Fazit:
Die Idee kalng schön und in gewissen Zügen konnte es mich auch überzeugen, aber weder mit den Figuren, noch mit dem Stil oder der Geschichte bin ich wirklich warm geworden. Das hätte echt interessant werden können, aber ich fand es sehr langweilig und manchmal anstrengend. Vor allem mit den Figuren haderte ich doch so manches Mal.