Franziska Kristen

Lebenslauf

FRANZISKA KRISTEN hat an der FU in Berlin Philosophie und Italianistik (MA) sowie einige Semester Kunstgeschichte studiert. Seit fast zwei Jahrzehnten übersetzt sie Literatur aus dem Italienischen.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Franziska Kristen

Cover des Buches Die Frau in Hitlers Badewanne (ISBN: 9783442773275)
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Rezension zu "Die Frau in Hitlers Badewanne" von Serena Dandini

Unterhaltsam und bedrückend gleichermaßen
JessicaImReihenhausvor 8 Monaten

Als ich in „Liebe in Zeiten des Hasses“ über Lee Miller und ihre Beziehung zu Man Ray gelesen habe, wusste ich, dass ich mehr über dies Frau erfahren möchte. Diese Biografie erzählt die Geschichte wie Lee zunächst als Fotomodell vor und später dann durch Man Ray hinter der Kamera berühmt wurde. Nachdem sie und Man Ray getrennte Wege gingen, machte sie sich zuerst einen Namen als Modefotografin. Dabei ist es genau diese Rolle in ihrem Leben, die ihr am meisten missfiel. Man spürt in diesem Buch wie sie immer neue Abenteuer sucht, was auch ihr Antrieb war als Kriegsberichterstatterin zu arbeiten.

Mich haben vor allem die Kapitel in der Welt um die Surrealisten und Künstler in Paris fasziniert. Diese auch einmal aus der weiblichen Perspektive kennenzulernen, hat mir gut gefallen. Hier bin ich mit dem Lesen nur sehr langsam voran gekommen, weil ich jedes Bild, sei es nun das Portrait Picassos von ihr oder die Solarisationsbilder von Man Ray, googeln musste (was ich immer tue, wenn ein Bild beschrieben ist, das ich nicht vor meinem inneren Auge parat habe) was mir immer wahnsinnig viel Freude bereitet.

Sehr bedrückend und eindrücklich hingegen sind die Schilderungen Lees im zweiten Weltkrieg. Insbesondere die Beschreibung der Befreiung des KZ Dachaus ist beklemmend. Lee hat hingesehen und alles festgehalten. Ohne ihre Bilder und das damit verbundene Zitat „Glaubt mir, es ist alles wahr!“ wäre das Grauen dort wohl nicht in dieser Schonungslosigkeit ans Licht gekommen. Dieser immens wichtige Beitrag gegen das Vergessen macht sie zu einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.

Diese Biografie ist unterhaltsam und bedrückend gleichermaßen und macht sie damit wahnsinnig lesenswert. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen der Hass wieder aufkeimt, ist es unabdingbar sich das Grauen vor Augen zu halten, denn nie wieder ist jetzt!

Those who cannot remember the past are condemned to repeat it. ~ George Santayana

Cover des Buches Die Frau in Hitlers Badewanne (ISBN: 9783442773275)
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Rezension zu "Die Frau in Hitlers Badewanne" von Serena Dandini

Großartig!
hamburgerlesemausvor 8 Monaten

DIE FRAU IN HITLERS BADEWANNE

Serena Dandini


Wer ist die Frau, die sich am 30. April 1945 auf dem Prinzregentenplatz 16 nackt in die Badewanne von Adolf Hitler setzt und sich von David Scherman fotografieren lässt, während sich zur gleichen Zeit Adolf Hitler mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Eva Braun im Bunker erschießt?


Ihr Name ist Lee (Elizabeth) Miller, Fotomodell, Kriegsfotografin, Fotojournalistin und ehemalige Muse von Pablo Picasso. Sie war eine der ersten Amerikaner:innen, die das KZ Dachau befreiten, und sie dokumentierte alles, während sich die männlichen Soldaten neben ihr übergaben.

Aber wie kommt eine Frau dazu, so nah an der Front zu agieren und zu fotografieren?

Beginnen wir also am Anfang:


Elizabeth Miller wurde 1907 in Poughkeepsie, New York, geboren.

Früh lernte sie ein Modell zu sein, ihr Vater fotografierte sie oft (ausnahmslos nackt, woran keiner jäh Anstoß nahm). Er lehrte sie, welchen Gesichtsausdruck sie aufsetzen und an was sie dabei denken sollte. 

Doch ihre unbeschwerte Kindheit hatte im Alter von acht Jahren einen Einbruch, als ein Freund der Familie „Li-Li“ Elizabeth missbrauchte. Ihr Vater Theodore konnte sich diesen Fehler, seine Tochter unbeaufsichtigt gelassen zu haben, nie verzeihen und fortan war er nachsichtig in der Erziehung und ließ ihr vieles durchgehen.


Zwölf Jahre später lief sie per Zufall Condé Nast in die Arme. Er war der Mann, der die kleine Wochenzeitung „Vogue“ in eine Modezeitschrift der Upperclass verwandelte. So schmückte „Lee“ Elizabeth wenige Monate später das Cover dieser Zeitung. 

Aber das Modellleben genügte ihr nicht. Sie wollte diejenige sein, die die Fotos machte. „Ich möchte lieber Fotos machen, als ein Foto zu sein“, hat Lee stolz erklärt. (S. 70). Und so zieht sie kurzerhand nach Paris, um bei Man Ray in die Lehre zu gehen.

Wie ihr Weg nun aber genau von Frankreich bis nach Dachau verlief, wie sie zur Lady Penrose wurde und am Ende in Hitlers Badewanne badete, müsst ihr selber herausfinden.


Ohne Frage war Lee ihrer Zeit weit voraus, „ein ungebundener Geist“ (S. 76), eine Vertreterin der Emanzipation und eine Frau, die sich langweilte, wenn Männer ihr zu Füssen lagen. 

Auch wenn ich vom Titel her (ich bin ein Cover-Käufer) mit einem völlig anderen Buch gerechnet habe, so hat mich Lee stark beeindruckt. Ihr „Unternehmungsgeist“ (S. 128) und ihre Ambitionen hätten für mehrere Leben gereicht.

Das Buch liest sich zügig, auch wenn es mir an wenigen Stellen zu minutiös war, konnte ich den Inhalt und die Sprache der Autorin in vollen Zügen genießen.


Fazit:

Eine Biografie in einem Romanformat, wo ich mir des Öfteren Bilder von den besprochenen Fotos gewünscht hätte.

Klare Leseempfehlung von mir.

5-/ 5

Cover des Buches Kinder als Lehrer (ISBN: 9783442718269)
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Rezension zu "Kinder als Lehrer" von Cristina De Stefano

Eine absolute Empfehlung, für alle, die mehr über Maria Montessori wissen wollen
FranzysBuchsalonvor 9 Monaten

Buchinfo  
Wer war Maria Montessori (1870 - 1952) wirklich? Ihre Methode, das Kind in den Mittelpunkt seiner eigenen Erziehung zu stellen, hat die Pädagogik revolutioniert. So unkonventionell wie ihr Ansatz war auch ihr eigenes Leben. Als Schülerin lehnt sie sich gegen das Schulsystem auf, studiert in einer Zeit, in der Frauen an der Universität eine Seltenheit sind, Medizin. Sie kämpft für Frauenrechte und beginnt in einer Nervenheilanstalt, nie dagewesene Lernkonzepte für Kinder zu entwickeln. Ihre pädagogische Methode macht innerhalb weniger Jahre in der gesamten Welt Schule.

Cristina De Stefano wertet in ihrer Biografie bislang unveröffentlichte Briefe und neu zugängliche Quellen aus. Sie zeigt Maria Montessori in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit – von ihren Gegnern als Opportunistin gehasst, von ihren Anhängern als Prophetin verehrt. (Quelle: Amazon)

Meine Meinung
Als Erzieherin bin ich natürlich immer in der Pflicht mich weiterzubilden und auf dem neusten Stand zu bleiben. Aber auch mich als Privatperson interessieren die großen Revolutzer:innen der Pädagogik, ihre Arbeit und ihr Leben. Deswegen war mir auch klar, dass ich dieses Buch über die große Maria Montessori lesen wollen würde.

Vielen Nicht-Pädagog:innen ist Montessori mittlerweile ein Begriff. Einige Eltern erziehen selbst auch ganz bewusst nach dieser Methodik, doch für alle, die nichts oder nur wenig darüber wissen, kommt hier ein kleiner Abriss.

Der Leitsatz in der Montessori-Pädagogik lautet: Hilf mir, es selbst zu tun.

Es geht also darum, Kinder und Jugendliche nur soweit zu unterstützen, wie es notwendig ist, damit sie es selbst schaffen. Das genaue Gegenteil von den aktuell steigenden Zahlen von Helikopter- oder Rasenmähereltern.

Die Idee von Maria Montessori war es, den Kindern und Jugendlichen freizustellen, was sie wann und wie lernen möchten - das absolute Gegenteil von unserem Schulsystem.
Kinder in Kitas bekommen eine Umgebung geschaffen, in der sie lernen WOLLEN und nicht müssen. Dies lässt sich zum Beispiel wunderbar mit Aktionstabletts umsetzen. Ein Holztablett mit Dingen darauf, bei denen den Kindern klar ist, was sie damit tun müssen und es probieren können, bis sie es schaffen (z.B. verschiedene Gefäße für Schüttübungen mit Wasser oder Reis). So trainieren sie nicht nur ihre Motorik, sondern haben bereits ersten Kontakt zur mathematischen Bildung (Mengen erkennen und abschätzen) und lernen etwas für die Lebenspraxis (selbst Getränke in einen Becher eingießen).
Jede:r weiß von sich selbst, dass lernen viel mehr Spaß macht und auch eher etwas hängen bleibt, wenn man es freiwillig tut. Und genau nach diesem Ansatz arbeitet man in der Montessori-Pädagogik.

Das heißt nicht, dass die Kinder machen können, was sie wollen und sich niemand an gesellschaftliche Normen oder aufgestellte Regeln halten muss, sondern lediglich, dass sich die Erwachsenen bewusst werden, dass Kinder mehr können, als man ihnen zutraut - wenn man sie nur lässt - und sie ihre eigenen Erfolgserlebnisse, aber auch ihr eigenes Scheitern brauchen, um gut gewappnet fürs Leben zu sein.

In meiner Ausbildung meinte mal jemand zu mir: "Montessori? Die Olle hat ihr eigenes Kind weggegeben und will dann aber was von Erziehung erzählen?! Halte ich nichts von!" Dieser Ausspruch war mit ein Grund, warum ich das Buch lesen wollte. Kann es denn wirklich sein, dass sich jemand so für Kinder einsetzt, aber dann das eigene weggibt? Muss da nicht mehr dahinter stecken? Und kann man einen ganzen pädagogischen Ansatz ablehnen, weil ein Mensch für sich selbst eine Entscheidung getroffen hat oder vielleicht dazu gezwungen wurde?
Das Buch hat mir die Geschichte dazu erzählt und meine Vermutung bestätigt - es steckt deutlich mehr dahinter!

Empfehlenswert ist dieses Buch auf jeden Fall für die Menschen, die generell gerne Biografien lesen, oder die gerne mehr über Maria Montessori erfahren möchten. Christina De Stefano hat wirklich gute Recherchearbeit geleistet und ein sehr umfassendes Bild über Maria Montessori, ihr Leben und ihre Pädagogik gezeichnet.

Fazit
Ein tolles Buch über Maria Montessori, ihr Leben, ihr Wirken und ihre Pädagogik!

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