Wenn ich an Schriftsteller im Exil denke, fallen mir unweigerlich so viele, von mir heißgeliebte deutsche Autoren wie Stefan Zweig oder Ernst Maria Remarque ein, die vor dem Verbrecherregime der Nazis fliehen mussten. So freute ich mich sehr zu erfahren, dass heute durch das Writers-in-Exile-Programm des deutschen PEN mithilfe von Stipendien verfolgte und bedrohte Schriftsteller und andere Meister des Wortes in Deutschland Zuflucht finden können, auch wenn es hierfür offenbar leider nur wenige Plätze gibt.
Dabei hat der deutsche Leser auch Gelegenheit, gewisse deutsche Verhältnisse einmal aus einem anderen Blickwinkel heraus völlig neu zu bewerten. Sehr erheiternd fand ich jedenfalls: "Das deutsche Eisenbahnnetz ist sehr effizient. Die Züge sind normalerweise pünktlich." (aus: Maxwell Sibanda: "Exotisches Deutschland. Reise eines afrikanischen Journalisten durch die Event- und Partyszene", S. 172) Vielleicht sollte ich der Bahn gegenüber nicht immer so kritisch sein ...