Françoise Gilot

 4,5 Sterne bei 27 Bewertungen
Autorin von Leben mit Picasso, Die Frau, die Nein sagt und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Marie Françoise Gilot

Alle Bücher von Françoise Gilot

Cover des Buches Leben mit Picasso (ISBN: 9783257246070)

Leben mit Picasso

 (18)
Erschienen am 27.10.2021
Cover des Buches Die Frau, die Nein sagt (ISBN: 9783940138828)

Die Frau, die Nein sagt

 (8)
Erschienen am 12.03.2015
Cover des Buches Leben mit Picasso (ISBN: 9783570050866)

Leben mit Picasso

 (0)
Erschienen am 01.07.1989
Cover des Buches Life With Picasso (ISBN: 0385261861)

Life With Picasso

 (0)
Erschienen am 01.05.1989

Neue Rezensionen zu Françoise Gilot

Cover des Buches Die Frau, die Nein sagt (ISBN: 9783940138828)
PeterBergs avatar

Rezension zu "Die Frau, die Nein sagt" von Françoise Gilot

„Auf einer Leinwand gewinnt das Licht erst seinen Glanz aus dem Kontrast zum Dunkel - warum sollte das im Leben anders sein?“
PeterBergvor 2 Jahren

DIE FRAU, DIE NEIN SAGT in einem Bücherregal bei LovelyBooks entdeckt.


Ein hochwertiges Buch mit Schutzumschlag und Lesezeichenbändchen, kunstvoll gestaltet und mit zahlreichen Fotos bereichert, die neben den Worten Einblicke eröffnen. Das Cover zeigt Françoise Gilot, geboren 1921. Es vermittelt den Eindruck von Altern in Würde. Optisch und haptisch ist das Buch bereits unabhängig vom geschriebenen Inhalt ein Gewinn. 


Malte Herwig erzählt das lange, erfüllte Leben einer Grande Dame der Kunstgeschichte. Der Autor hat sie mehrfach über einen Zeitraum von zwei Jahren in ihren Ateliers in New York und Paris besucht. Von diesen Treffen berichtet er und bettet Anekdotisches und Zitate aus einem autobiografischen Buch seiner Protagonistin (Françoise Gilot/Carlton Lake: Leben mit Picasso) ein. Beim Lesen erfährt man lebendigen Dialog.


Für mich bezieht das Buch seine Kraft aus einem Antagonismus: Der „berühmteste Maler des 20. Jahrhunderts“ wird mit seinem Genie, seiner Egozentrik und auch seinem Sexismus entblößt. Pablo Picasso ist permanent als eigentliche Hauptfigur anwesend. Streckenweise habe ich den Eindruck, dass die Protagonistin zur Heldin hochstilisiert wird. Sicher ein probates Mittel. Sie hat zehn Jahre mit  dem Malerfürsten zusammengelebt und ihm zwei Kinder geboren. Dass sie sich danach anscheinend von ihm lösen und noch ein eigenständiges Leben als Künstlerin finden konnte, ist der eigentliche Kern der Geschichte. Dass wir uns darüber wundern, ist das eigentlich Verwunderliche daran.


Eine tiefgründige Recherche, wohlstrukturierte Aufbereitung auch der kunstfachlichen Zusammenhänge verbinden sich hier mit dem spürbaren Willen, die Sinnhaftigkeit des Tuns einem breiten Publikum nahezubringen.

Das gelingt Malte Herwig auch durch die Einteilung in „Lektionen“:

  • „Es kommt nicht darauf an, wie die Dinge sind, sondern wie du sie nimmst.“
  • „Du musst mit deinem inneren Selbst malen, dann malst du die Wahrheit.“
  • „Auf einer Leinwand gewinnt das Licht erst seinen Glanz aus dem Kontrast zum Dunkel - warum sollte das im Leben anders sein?“
  • „Disziplin ist eben unerlässlich. Ohne sie hilft dir auch Intuition nicht.“
  • „Mein ganzes Leben lang habe ich solche kleinen Skizzen gemacht und oft habe ich Worte danebengeschrieben. Siehst du jetzt, dass du als Schriftsteller mit deinen Worten gar nicht so weit entfernt bist von einem Zeichner?“
  • „Suche also das Interessante und arbeite mit dem, was du findest, statt alles von vornherein deinem Ego unterzuordnen.“

Gerade weil Malte Herwig sein malerisches Laientum offenbart und selbst von vornherein die Rolle des Lernenden einnimmt, kann er uns mitnehmen und tiefe Erkenntnis ermöglichen. So wird aus dem vordergründigen Thema des Buches im sechsten Kapitel aus den Einsichten über Farben und Formen noch eine tiefgründige philosophische Zusammenschau.


Ein erstaunliches Buch, reich an impliziter Lebensweisheit!

Cover des Buches Die Frau, die Nein sagt (ISBN: 9783940138828)
Martinchens avatar

Rezension zu "Die Frau, die Nein sagt" von Françoise Gilot

"Querfeldein, das ist die Richtung"
Martinchenvor 2 Jahren

„Für Pablo Picasso blieb sie ein Rätsel, und sie war die einzige Frau, die ihn verließ. Françoise Gilot ist Malerin, Wahrheitssuchende, Rebellin. Die Mutter von Claude und Paloma Picasso öffnete Malte Herwig die Türen ihrer Ateliers in New York City und Paris und sprach mit ihm über zentrale Fragen des Lebens: Worauf kommt es wirklich an? Ein Buch über die Kunst. Und über die Kunst eines erfüllten Lebens.“ - soweit der Klappentext.

Malte Herwig, Jahrgang 1972, studierte Literatur, Geschichte und Politik und promovierte an der Universität Oxford. Er arbeitete als Autor für das Magazin der »Süddeutschen Zeitung«, »Spiegel« und »Stern« und veröffentlichte mehrere Bestseller.

Bereits auf dem Titel ist erkennbar, um wen und was es sich in diesem Buch dreht. Ein Porträt der 90jährigen zieht die Blicke auf sich. Der Untertitel „Rebellin, Muse, Malerin. Françoise Gilot über ihr Leben mit und ohne Picasso.“ beschreibt den Inhalt.

Malte Herwig besucht Françoise Gilot an ihren beiden Wohn- und Arbeitssitzen in New York und Paris und führt dort mit ihr Gespräche über ihr Leben, über die Kunst und die Kunst des Lebens. Ihre Eindrücke, ihre Erinnerungen gibt er in diesem reich bebilderten Buch wieder. Dazwischen immer wieder in farblich abgesetzte Passagen aus ihrem eigenen Buch „The Painter and The Mask“, um das eine oder andere zu verdeutlichen.

Picasso war die Liebe ihres Lebens, so empfinde ich es. Als Gilot jedoch das Gefühl hatte, eingeengt zu werden, verlässt sie ihn mit den beiden kleinen Kindern. Sie war finanziell unabhängig, was diesen Schritt sicher erleichtert hat. Ihre Erziehung hat sie zu einer selbstbewussten, selbstbestimmten Frau werden lassen, die unabhängig zu einem solchen Schritt war. Es wird klar, dass die Zeit mit Picasso ihr Leben bestimmt hat, auch nach der Trennung. 

Malte Herwig nutzt die Gespräche jedoch auch, um herauszufinden, was diese Frau so unabhängig gemacht hat. Sie hat all das, was sie bei Picasso und Matisse gelernt hat, ausprobiert und ihren eigenen Stil gefunden. Sie malte um des Malens willen und war auch hier unabhängig. 

Herwig hört gut zu, wenn Gilot erzählt und lernt viel über das Malen und das Leben, was er seinen Lesern nahebringt. Die Lektionen über das Zeichnen, die ihm Gilot erteilt, sind zugleich auch Lektionen über das Leben, über ein erfülltes Leben. 

Die vielen Abbildungen des vom Ankerherz-Verlag liebevoll gestalteten Buches zeigen Fotos von ihr, ihren, Räumen, von Picasso, von Matisse und Arbeiten von Gilot. Ich hätte mir allerdings gewünscht, das auch die Werke der Zusammenstellung am Ende aufgelistet wären. 

Fazit: ein sehr lesenswertes Buch über eine selbstbestimmte Frau

Cover des Buches Die Frau, die Nein sagt (ISBN: 9783940138828)
Alexandra_Luchss avatar

Rezension zu "Die Frau, die Nein sagt" von Françoise Gilot

Ein Appell sich selbst treu zu sein
Alexandra_Luchsvor 9 Jahren

Francoise Gilot hat nein gesagt – sie hat Picasso verlassen und sich damit ihre Eigenständigkeit bewahrt. Aber viel entscheidender, und dieser kleine Unterschied im Titel ist Absicht, ist die Tatsache, dass sie auch noch mit über 90 nein sagt.

Malte Herwig zeichnet ein faszinierendes Porträt einer Künstlerin und beeindruckenden Frau, die über viel Lebensweisheit verfügt und ganz nebenbei dem Autor auch noch Lektionen über die Kunst erteilt. Insofern ist dieses Buch keine klassische Biografie. Das Leben von Francoise Gilot wird zwar umrissen, doch vor allem geht es um ihre Gedanken zur Liebe, zum Leben und zur Kunst. Darüber hinaus wird das Buch immer wieder durch Fotos und Zeichnungen von und aus dem Leben von Francoise Gilot aufgelockert. Dadurch liest es sich leicht und auch Kunstbanausen wie ich haben die Chance etwas zu lernen. Dieses Buch ist darüber hinaus auch für jeden etwas, der sich nicht für Kunst interessiert, denn es ist auch ein Manifest dafür sein Leben so zu führen, wie man es selbst für richtig hält. Auch wenn das bedeutet, nein zu sagen.

“Die Frau, die nein sagt” ist interessant, regt zum Nachdenken an und lässt sich dennoch ganz leicht lesen. Es ist einfach die Zusammenfassung von spannenden Gesprächen zwischen der Künstlerin und dem Autor. Dazu kommt, dass es durch die schöne Aufmachung und die zahlreichen Bilder ein ideales Geschenk für Kunstinteressierte ist. Ich vergebe vier von fünf Sternen für dieses literarische Kleinod.

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Zusätzliche Informationen

Françoise Gilot wurde am 26. November 1921 in Neuilly-sur-Seine (Frankreich) geboren.

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auf 4 Merkzettel

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