Cover des Buches Für mich ist auch die 6. Stunde: Überleben unter Schülern (ISBN: 9783843713351)
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Rezension zu Für mich ist auch die 6. Stunde: Überleben unter Schülern von Frau Freitag

*+* Frau Freitag ist einfach cool! *+*

von Irve vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Unterhaltsam, informativ und auch recht lehrreich! http://irveliest.wordpress.com

Rezension

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Irvevor 8 Jahren


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Frau Freitag hat schon einige Jahre in den Klassenzimmern auf dem Buckel. Inzwischen ist sie eine erfahrene Lehrerin. Aber der Weg dorthin war weit und stellenweise steinig. Bei Gesprächen im Lehrerzimmer – vor allem, wenn ihr Gegenüber ein blutiger Anfänger, sprich: Referendar, ist, denkt sie zuweilen mit Grauen an ihren Berufsstart zurück.

Frau Freitag ist zum Glück keine „Lehrerin nach Schema F“, die ihr Ding durchzieht und in erster Linie auf ihr Gehalt schielt. Ihre Schüler liegen ihr wirklich am Herzen und das spüren nicht nur diese, auch der Leser merkt das ganz schnell. So hat die Pädagogin erkannt, dass es nicht nur viele Lehrer- sondern auch unterschiedliche Schülertypen gibt, ganz differenziert betrachtet jeder ihrer Schutzbefohlenen ein Unikat ist, der einen „speziellen Behandlungsplan“ braucht. Frau Freitags Ziel ist es, einen jeden von ihnen auf Hochglanz zu polieren, und das Beste aus ihren Schülern herauszuholen – nicht nur leistungsmäßig. Dass man dazu sämtliche Ratgeber getrost im Regal stehen lassen kann, begreift sie sehr schnell. „Learning by doing“ heißt das Motto und die Schüler weisen ihr den Weg.

Wenn man selbst zwei Kinder auf verschiedenen Schulen hat, fragt man sich bisweilen, wie es möglich ist, so große Horden an Kindern (in meinem Fall Grundschüler und Pubertierende) erfolgreich zu unterrichten. Nicht nur, ihnen Wissen beizubringen, sondern sie auch in einem gewissen Rahmen zu erziehen und ihnen Sozialkompetenzen beizubringen. Frau Freitag weiht den Leser in ihre Geheimnisse ein.

Die Lehrerin unterrichtet an einer so genannten „schwierigen Schule“ und ist natürlich nicht immer erfolgreich mit ihren Methoden. Aber im Großen und Ganzen kriegt sie ihre Klassen immer dorthin, wo sie sie haben möchte und schafft es, ein vertrauensvolles und respektvolles Verhältnis zu vielen von ihnen aufzubauen.

Ich mag Frau Freitag sehr. Sie hat ein empathisches Herz und hinterfragt das Verhalten und die Eigenschaften ihrer Schüler. Anstatt einen kollektiven Weg des Lernens für alle zu präsentieren, hat sie im Laufe ihrer Tätigkeit viele Pfade durch das Dickicht der individuellen Probleme und Hntergründe ausgemacht und hilft den Jugendlichen, auch auf diesem steinigen Weg ans Ziel zu kommen. Die Methoden, die sie dafür nach und nach entdeckt und entwickelt hat, sind überraschend oft ganz einfach und dennoch wirkungsvoll.

Nicht nur für (angehende) Lehrer ist dieser „Bildungsroman“ sehr interessant, auch Eltern und möglicherweise gar Schüler können damit unterhaltsame und lehrreiche Stunden verbringen.
Die Besprechung ist meinem LitBlog entnommen.

Inhalt
Jeder Lehrer steht vor den ewiggleichen Problemen: Wie gehe ich mit Störern um? Welche Haltung beziehen ich bei Handys, Schminke und Jacken im Unterricht? Was tun, wenn einem der Klassenchef auf der Nase herumtanzt? Wie wäre es zum Beispiel mit der Konfrontationstaktik? »Na, Mustafa, möchtest du vor deiner und seiner Mutter wiederholen, was du eben zu Emre gesagt hast? Was meinst du, wie deine Mama es findet, dass du so Sachen sagst wie: Ich pisse auf das Grab deiner Toten?«
Frau Freitag gibt in ihrem unterhaltsamen Ratgeber Tipps und Tricks, wie Lehrer, Schüler und Eltern den Unterrichtsalltag überleben. Mit Problemen im Schulalltag kennt sie sich aus. Seit über fünfzehn Jahren unterrichtet sie an Brennpunktschulen. Ihre eigene Ausbildung wird Frau Freitag nie vergessen: diese Mischung aus Panik, mangelndem Selbstvertrauen und liebevoll-chaotischen Schülern, die das Unterrichten unmöglich macht. Was nicht hilft: die Theorien der Pädagogikpäpste, die seit Jahren keine Schule mehr von innen gesehen haben. Frau Freitags Kultbestseller sind schon längst Lehrmaterial. Und jetzt hat sie den praxisnahen Ratgeber geschrieben, den sie selbst gerne gehabt hätte.

Autorin
Frau Freitag, geboren 1968, wollte schon immer Lehrerin werden. Seit über zehn Jahren unterrichtet sie Englisch und Kunst in lauter überdrehten, dafür recht leistungsschwachen Klassen. Sie lebt in einer deutschen Großstadt.
Quelle: Ullsteinbuchverlage

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