Rezension zu "Ein Jahr in Rio de Janeiro" von Frauke Niemeyer
Inhalt:
Nachdem sie Rio de Janeiro zwei Mal als Touristin besucht hat, zieht Frauke Niemeyer schließlich für ein ganzes Jahr in die Metropole, um beim brasilianischen Medienkonzern 'Globo' zu arbeiten und die Stadt zu erkunden.
In 'Ein Jahr in Rio de Janeiro' erzählt die Autorin von Baía da Guanabara und Cristo Redentor, Drogenkriegen und Gewalt, der armen Zona Norte und der reichen Zona Sul, Flanelinha und Empregada, Ipanema und Copacabana, Favela und Falcão, Samba und Bossa Nova, Visum und Korruption, Tunnel und Taxista, Saudade und Cidadania, Surfen und Açaí, Weihnachtsbaum und Heiligenbildchen, Carnaval und Friedenspolizei.
Mein Eindruck:
Ich war noch nie in Rio und habe bislang eher wenig über Rio und Brasilien gelesen, obwohl mich Lateinamerika aus literarischer und historischer Sicht sehr interessiert. 'Ein Jahr in Rio de Janeiro' hat mir sehr gut gefallen, hat mich in die Stadt versetzt, mir Rio näher gebracht und mir viel Wissen vermittelt.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Autorin ein komplexes Bild der Stadt zeichnet und deutlich macht, welche Probleme Rio hat. Ich fand es eher beeindruckend, dass sie die Stadt trotz der Gewalt und der Drogenproblematik so liebt, denn mich haben die Schilderungen eher abgeschreckt. Mir hat das Buch dennoch sehr gefallen, denn es liest sich einerseits flüssig und ist unterhaltsam. Andererseits gibt das Buch einen realistischen Einblick in die Stadt, ihre Bewohner und die extreme Schere zwischen Arm und Reich. Zudem empfand ich die Mischung aus persönlichen Erlebnissen und Infos zur Stadt als sehr gut gelungen.
Mein Resümee:
Neben all dem Schönen, Faszinierenden und Aufregenden in Rio spricht die Autorin sehr deutlich von Drogenkriminalität und davon, wie wenig ein Menschenleben in Rio wert ist. Das ist spannend zu lesen und hat dafür gesorgt, dass ich sehr viel gelernt habe. Nach Rio reisen will ich spätestens seit der Lektüre aber nicht mehr.