Cover des Buches Fuenf Tode (ISBN: B00IOF5V34)
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Rezension zu Fuenf Tode von Fred Ink

Wurmstichig war besser :-)

von EvyHeart vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Tolles Cover, gute Idee, schöne Sprache, mittelmäßig viel Grusel

Rezension

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EvyHeartvor 10 Jahren
Die Bücher von Fred Ink sprechen sogar mich als Grusel-Angsthase an - also habe ich mit Freude in sein neustes Buch gelesen :-)

Cover

Das Titelbild möchte man einfach nur knuddeln - es ist samtig und fühlt sich gut an :-) Auch das Motiv ist gelungen: Auf schwarzem Hintergrund liest man, flammenhinterlegt, Titel und Autor. Dazwischen rauchende Köpfe. Ich finde das sehr hübsch, hatte aber immer Angst, dass ich Asche draufgekippt habe (klar, in einem Nichtraucher-Haushalt... ) oder Ähnliches :-)

Auf der Rückseite sieht man ein Rauchzeichen und den Klappentext. Dieser ist leider in einer serifenlosen Schrift gedruckt, was nicht ganz passt.

Figuren

Der Leser begleitet Tim vom Kleinkindalter bis Anfang 20, was der Autor besonders sprachlich umsetzt: In der Jetzt-Zeit spricht Tim sehr umgangssprachlich, fast gossen-mäßig. Er ist ein typischer Held, der seine Familie beschützen und herausfinden will, was ihn quält. Dabei wirkt er manchmal hilflos, aber auch rebellisch. Er ist ein Einzelgänger, der seinen Weg verfolgt, auch wenn ihm an einigen Stellen ein Kollektiv beisteht. Neben den Zargen als eigentliche Antagonisten gibt es noch die Anhänger einer mysteriösen Sekte, bei denen weder Tim noch der Leser weiß, auf wessen Seite sie stehen. Obwohl die Mitglieder optisch kreativ gezeichnet waren, wirkte die Sekte eher klischeemäßig. Interessant ist Tims Schwester: Sie ist durch die Zarge krank geworden und steht als Beispiel dafür, dass die Zarge "Keime pflanzen", die lange wachsen und auch später noch Folgen haben. Sie stellt Tims Antrieb dar. Gleichzeitig übt der Autor an ihr Gesellschaftskritik, was mir zuviel war. Eine tragende Rolle spielt Tims Mitbewohner: Er ist philosphisch gebildet und hat etwas Ruhiges. Er tritt nur kurz auf, hinterlässt aber einen bleibenden Eindruck.

Dramaturgie und Grusel

Der Anfang hat mich mitgerissen, was besonders am kleinen Tim liegt - Kinder, die sich verletzen, sind nie schön :-( Außerdem die wolkigen Wesen. Danach tauchten bekannte Elemente auf: Schleimige Tunnel, eine mysteriöse, dunkle Welt und ein Geheimnis. Obwohl ich mir alles gut vorstellen konnte, waren mir die Zarge ein bisschen zu lasch. Ich glaube, Wurmstichig war prägnanter, weil man die Bewohner reden hören konnte. Solche akustischen Eindrücke finden sich weniger.

Ansonsten ist das Buch spannend, die Handlung schreitet schnell voran und passt gut auf die 198 Seiten.

Schreibstil

Wie nicht anders zu erwarten ist die Wortwahl auch hier sehr gut, ich habe selten Wortwiederholungen gefunden. Die Sätze haben eine angenehme Länge, das Buch lässt sich gut lesen. Tims Sprache wirkt etwas distanziert, aber das ist ok. Problematisch ist die Umgangssprache - mir war es teilweise zu klischeehaft. Obwohl es eine Abwechslung war.

Fazit

Das Cover ist geil. Sehr, sehr toll. Und auch die Einteilung gefällt mir. Die Grundidee und die Wesen sind toll, aber mir war es stellenweise zu klischeehaft und nicht eklig genug :-) Dennoch: Schreiben kann der Mann.
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