Rezension zu Vom Sinn des Lebens, der Liebe und dem Aufräumen von Schränken von Fred Vargas
Rezension zu "Vom Sinn des Lebens, der Liebe und dem Aufräumen von Schränken" von Fred Vargas
von ChiefC
Rezension
ChiefCvor 14 Jahren
So sehr ich Fred Vargas als Krimiautorin liebe, durch dieses Essay habe ich mich durchgequält. Um was es geht? Steht im Titel oder auch nicht. Wohl um die Liebe. In der zweiten Hälfte des Büchleins gibt's dazu ein paar ganz gute Gedanken, auch wenn sie nicht unbedingt nagelneu sind, etwa, dass man seine Liebe zerstört, wenn man zuviel Druck ausübt, Forderungen und Ultimaten stellt. Auch Vargas' ständig wiederholte Beteuerungen, sie habe den Aufbau ihres Buchs im Auge, während sie natürlich dauernd vom Thema abschweift, erkennt der kundige Leser zwar als Stilmittel. Doch exzessiv angewandt, sind diese nicht mehr elegant oder witzig-ironisch, sondern nerven einfach nur. Ebenso wie der gebetsmühlenartig wiederholte Hinweis, man solle sie an die Ameisen erinnern, auf die der Leser dann, natürlich, vergeblich wartet. Weiß der Teufel, was in Vargas gefahren ist, als sie meinte, dieses ennervierende Essay schreiben zu müssen. Die Franzosen haben dafür ja ein Faible und auch ihre ganz eigene Art, philosophische Gedanken in diese Form zu gießen. Aber von Mme Vargas werde ich künftig "nur" noch Krimis lesen. In diesem Genre ist sie einmalig und erstklassig.