Freddy Derwahl

 3,9 Sterne bei 7 Bewertungen

Lebenslauf

geboren 1946 in Eupen/ Ostbelgien, ist „der bekannteste deutschsprachige Schriftsteller Belgiens“ (Frankfurter Allgemeine). Nach Studium der Soziologie und Literatur in Löwen, Aachen und Paris war er als Journalist und Belgien-Korrespondent tätig. Der von Heinrich Böll geförderte Schriftsteller verbrachte eine Sabbatzeit in den USA und belegte ein Sonderstudium in Rom. Er ist Mitglied im PEN-Club und Inhaber mehrerer Literaturpreise. Seine Bücher sind in sieben Sprachen übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Freddy Derwahl

Cover des Buches Der letzte Mönch von Tibhirine (ISBN: 9783863341206)

Der letzte Mönch von Tibhirine

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Erschienen am 25.04.2016
Cover des Buches Anselm Grün (ISBN: 9783896804327)

Anselm Grün

(1)
Erschienen am 20.01.2010
Cover des Buches Nonna stirbt (ISBN: 9783451349935)

Nonna stirbt

(1)
Erschienen am 13.09.2016
Cover des Buches Gottsucher (ISBN: 9783942208031)

Gottsucher

(1)
Erschienen am 16.09.2013
Cover des Buches Blüten im Advent (ISBN: 9783961231058)

Blüten im Advent

(0)
Erschienen am 15.10.2024
Cover des Buches Bosch in Belgien (ISBN: 9789054332138)

Bosch in Belgien

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Erschienen am 03.02.2006
Cover des Buches Bosch in Versuchung (ISBN: 9783961230174)

Bosch in Versuchung

(0)
Erschienen am 30.06.2021
Cover des Buches Das Flüstern Gottes (ISBN: 9783897108899)

Das Flüstern Gottes

(0)
Erschienen am 30.06.2021

Neue Rezensionen zu Freddy Derwahl

Cover des Buches Nonna stirbt (ISBN: 9783451349935)
Buecherspiegels avatar

Rezension zu "Nonna stirbt" von Freddy Derwahl

Kreislauf des Lebens voller Spiritualität, Hoffnung, Liebe und selbstgewählter Stille
Buecherspiegelvor 8 Jahren

Diese Geschichte spielt nicht in unserer technologischen Zeit der Smartphones, Tablets und dem Internet. Das würde auch gar nicht zur Erzählung „Nonna stirbt – Die Geschichte einer Lebenswende“ von Freddy Derwahl passen. Nonna, sie mag diesen Namen, den ihr ihre Enkelkinder gegeben haben, lebt bis zum Ende der 70er-Jahre. Bewusst vor vielen Jahren trotz vieler Wiederstände der damaligen Zeit geschieden, war sie lange Jahre in einer glücklichen Beziehung, die auch ihren Kindern und Enkeln gut tat. Doch nun ist sie alleine. Und sehr krank. Dabei liebt sie ihren Garten über alles, die Winter in Lourmarin, den will sie nämlich nicht im trüben Eupen verbringen, und das Licht, die Sonne, die Weite, auch Barfuß über die Felder laufen.
Man kann sich schon auf den ersten Seiten verlieren, mag sich kuscheln, verstecken, hineinkriechen in den Garten von Nonna oder mit ihr nach Frankreich fahren. Derwahl versteht es, mit wenigen Worten und kurzen Sätzen eine Atmosphäre zu schaffen, die einem die Protagonisten für einen zu echten Figuren werden lässt. Es ist so viel Trauer enthalten in den Absätzen, in denen Nonna Max, ihren zweiten Ehemann verliert. Nicht einfach so, krank wird er, hat er sein Leben etwa selbstbestimmt beendet? Als Nonna kurz vor dem Tod von Max den Herrn Professor befragt, wie gefährlich krank er denn sei, meint er „In Todesgefahr, Madame, sind wir alle“.
Aus Tagebucheintragungen erfahren wir mehr über ihr gemeinsames Leben, ihren philosophischen und literarischen Diskussionen, ihre verschiedenen Vorstellungen von den Dingen und von Religion und wie sie es trotz ihrer unterschiedlichen Auffassungen dennoch meistern, sich zu arrangieren.
Über all die Zeit wird sie bereits vom besten Freund ihres Sohnes, Fred, verehrt und geliebt. Und als nun Max nicht mehr ist und sie alleine nach Frankreich fährt, da erkrankt Fred dramatisch. Es wird ihm empfohlen, sich zu schonen, am besten ganz weit weg von allem, was er kennt. Fred mag die Frauen und diese ihn, doch die liebevolle Freundschaft zu Nonna ist ihm heilig. Sie schreiben sich so lange, bis er soweit ist, dass er zu ihr fahren kann, um zu genesen. Das hilft ihr über die Trauer hinweg. Sie ist nicht im mindesten eifersüchtig auf die Frauen in Freds Leben, kommt ihre Liebe doch nie über einen „keuschen Kuss“ hinaus. Fred lernt in der Zeit seines Aufenthaltes Lourmarin kennen, samt der kleinen Bar, die Märkte ringsum und vieles mehr. Schaut man sich heute die Fotos auf Google an, so versteht man die Wahl des Autors für diesen Ort. Und nun versetze man sich noch fast 40 Jahre zurück.
Und nun also, nach dem letzten Aufenthalt in Frankreich, kehrt sie selbst schmerzvoll zurück. Es ist der Krebs, der ihre letzte Romanze begleiten wird. Nun muss Fred Tagebuch für sie führen, und nicht nur das. Für diese Liebe macht er alles, die Familie unterstützt so gut es geht, doch die Trauer hat auch die Kinder von Nonna mehr denn je ergriffen. Was jetzt zählt sind die Diskussionen mit Fred über Kirche, Religion, Maria, katholische und evangelische Riten. Nonna möchte am liebsten beides vereinen, das, was ihr an beiden Religionen gut gefällt.
Derwahl lässt ihr die ganze Zeit über ihre Schönheit, auch wenn es ihr noch so schlecht geht, Fred kann es kaum glauben. Erst am Ende legt sie den immer benutzten Lippenstift beiseite, es geht dem Ende zu. Sie sucht den Frieden, sucht nach Gott, nach einem spirituellen Weg, nach etwas, das sie auffängt, wenn sie geht. Aber auch, die Stille. Nicht reden. Einfach da sein. Einfühlsam beschreibt der Autor wie Nonna einen Weg für sich sucht, zu begreifen was mit ihr geschieht, die fast fühlbare Angst, vor dem, was sein wird.
Dieses Buch berührt, lässt einen selbst hinterfragen, lässt einem wieder ins Bwusstsein rufen, endlich sind wir alle. Und lässt uns leben voller Lust.
Der Autor ist belgischer Journalist, Filmemacher, PEN-Mitglied, Sachbuch- und Romanautor. Unter https://de.wikipedia.org/wiki/Freddy_Derwahl finden sich mehr Informationen, außerdem hat er einen Account bei Facebook.

Cover des Buches Anselm Grün (ISBN: 9783896804327)
olli2308s avatar

Rezension zu "Anselm Grün" von Freddy Derwahl

Biografie eines sympathischen Benediktinermönchs
olli2308vor 11 Jahren

Verschwiegen sei er, scheu und schüchtern – so beschreibt Freddy Derwahl, der belgische Journalist und Autor der Biografie über Papst Johannes XXIII, in diesem Buch den katholischen Benediktinermönch Anselm Grün. Trotzdem erfährt der Leser hier viel über den Menschen hinter der Mönchskutte, der sich für ein Leben gegen die Ehe und für Gott entschieden hat. Er kommt mit 300 Euro im Jahr aus, fährt einen alten Golf und lebt in einer 20 Quadratmeter großen Zelle mit Bad und Dusche auf dem Flur.

Niemand in Deutschland ist als Lebenshilfe-Autor erfolgreicher als er. Mehr als 15 Millionen Mal verkauften sich seine Bücher, viele davon über den Vier Türme Verlag in der Abtei Münsterschwarzach in Franken. 300 Schriften tragen seinen Namen als Autor. Wie schafft er das? Durch Disziplin. Jeden Dienstag und Donnerstag von sechs bis acht Uhr schreibt er an seinen Büchern. Aber das ist noch nicht alles. Über sein geregeltes Klosterleben hinaus hält Pater Anselm im Jahr um die 200 Vorträge über Glück, Gott und Partnerschaft, hält Seminare vor Führungskräften, und er beantwortet jeden Brief persönlich. In der Abtei lebt er als Mönch und so genannter Cellerar, das heißt, er ist als Chef der Verwaltung für die 160 Mönche und viele weitere Mitarbeiter in den 20 Betrieben der Abtei verantwortlich.

Mit 19 Jahren, direkt nach dem Abitur, trat Wilhelm »Willi« Grün, geboren am 14. Januar 1945 in Junkershausen, in die Abtei Münsterschwarzach ein und wählte für sich den Klostername »Anselm«. Eine Entscheidung für Gott und »um nicht zu verbürgerlichen«. Von 1965 bis 1971 studierte er Philosophie und Theologie in St. Ottilien und Rom. 1974 promovierte er zum Doktor der Theologie, wobei er sich in seiner Dissertation mit Karl Rahner beschäftigte. 1974 bis 1976 studierte er Betriebswirtschaftslehre in Nürnberg, um das Amt des Cellerars ausüben zu können.

Ähnlich wie Neale Donald Walsch bewegt auch Anselm Grün die Frage, wie wir die Gegenwart Gottes täglich in uns wachrufen können, um Kraft und Mut für die vielen Aufgaben zu schöpfen, die der Alltag uns abverlangt. Er findet seine Antworten in der Stille, in der Meditation und im Gebet, und diese Botschaft gibt er gerne an Menschen weiter, die in existenzielle Lebenskrisen, die »immer auch spirituelle Krisen sind«, geraten.

Nirgends kommt seine Berufung stärker zum Ausdruck als in seinem Engagement für das 1991 ins Leben gerufene Recollectio-Haus, wo er zusammen mit anderen Seelsorgern und Therapeuten andere Geistliche betreut, die in eine Krise geraten sind. Gegen anfänglichen Widerstand der Kirchenoberen etablierte er dort ein neues Modell zeitgemäßer Seelsorge, die sich als Quelle nicht nur auf die Bibel bezieht, sondern auch auf die mystischen Weisheiten des Wüstenvaters Evagrios Pontikos (er rang sein Leben lang zwischen den Anfechtungen des sinnlichen Lebens und seiner asketischen Suche nach Gott), die analytische Psychologie C. G. Jungs und die transpersonale Psychologie Graf Dürckheims – alles Richtungen, mit denen sich Anselm Grün intensiv beschäftigt hat, was ihm nicht nur Beifall, sondern auch Skepsis innerhalb der Kirche einbrachte.

Die wichtigste Erfahrung im Umgang mit den Hilfe suchenden Menschen ist für Anselm Grün die Demut: »Auch ich muss jeden Tag in die Tiefe der eigenen Menschlichkeit hinabsteigen und alles, was in der menschlichen Seele auftaucht, ansehen. Da geht es um Sehnsüchte, Bedürfnisse, Gier, Aggressionen, Sexualität und die dahinter versteckte Trauer, Angst, Schmerz und Verzweiflung. Nur wenn wir alles, was in uns ist, wirklich wahrnehmen, können wir es im Gebet Gott hinhalten.«

Cover des Buches Der letzte Mönch von Tibhirine (ISBN: 9783942208697)
Arwen10s avatar

Rezension zu "Der letzte Mönch von Tibhirine" von Freddy Derwahl

Tibhirine
Arwen10vor 11 Jahren

Mit diesem Buch habe ich mich sehr schwer getan. Lange habe ich zum Lesen gebraucht.

Jean-Pierre Schumacher, der letzte Überlebende des Klosters Tibhirine berichtet aus seinem Leben, der Geschichte des Klosters und dem Überfall auf das Kloster bei dem 7 der 9 Mönche den Tod gefunden haben.

Zuerstmal sind mir die Bilder im Buch aufgefallen. Landschaftlich wunderschön gelegen ist das Kloster Tibhirine. Sehr interessant fand ich, was Jean-Pierre aus seiner Kindheit berichtet. Im weiteren Verlauf finde ich das Buch etwas unübersichtlich, da der allgemeine Bericht immer wieder von Kapiteln aus dem Stundenbuch unterbrochen wird. Dazu kam, dass mich der Schreibstil wenig fesseln konnte, es wirkt trocken und abgehackt.

Ich habe schon einige wahre Lebensberichte gelesen und denke, dass man viel mehr aus dem Buch hätte machen können. Die 7 ermordeten Mönche werden kurz in dem Buch vorgestellt, diesen Teil finde ich auch sehr interessant. Allerdings frage ich mich, warum man das Buch nicht etwas chronologischer aufgebaut hat. Die 7 ermordeten Mönche bleiben einem leider trotzdem etwas fremd, weil zuvor gibt es einen Auzug aus dem Stundenbuch, danach liest man etwas von Johannes Paul II .

Den Film zum Buch kenne ich leider noch nicht, es wäre interessant ihn mit diesem Buch zu vergleichen.

Gerade noch 4 Sterne

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