Frederik Peeters

 3,8 Sterne bei 16 Bewertungen
Autor*in von Blaue Pillen, Sandburg und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Der Zeichner Frederik Peeters wurde 1974 in Genf geboren, wo er später auch seinen Abschluss in Visueller Kommunikation machte. Seit 1992 veröffentlicht er in regelmäßigen Abständen neue Comic-Alben – neben dem Genfer Verlag Atrabile erscheinen seine Werke auch bei L’Association und Les Humanoides Associés. Für die autobiografisch geprägte Geschichte “Blaue Pillen” wurde er mit dem Genfer Toeppfer Preis ausgezeichnet. Neben seinen Comic-Projekten arbeitet Frederik Peeters als Illustrator für Werbung und Presse in der Schweiz. Seine Alben wurden vier Mal hintereinander für den Preis für das beste Album des Jahres in Angoulême nominiert.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Frederik Peeters

Cover des Buches Blaue Pillen (ISBN: 9783938511626)

Blaue Pillen

(5)
Erschienen am 16.06.2006
Cover des Buches Sandburg (ISBN: 9783956402982)

Sandburg

(3)
Erschienen am 06.07.2021
Cover des Buches Sandburg (ISBN: 9783943143799)

Sandburg

(2)
Erschienen am 03.10.2013
Cover des Buches RG, Verdeckter Einsatz in Paris (ISBN: 9783551777874)

RG, Verdeckter Einsatz in Paris

(2)
Erschienen am 01.07.2009
Cover des Buches Koma / Koma 1 – Die Stimme der Schlote (ISBN: 9783941099968)

Koma / Koma 1 – Die Stimme der Schlote

(1)
Erschienen am 01.09.2011
Cover des Buches Koma / Koma 2 – Das große Loch (ISBN: 9783941099975)

Koma / Koma 2 – Das große Loch

(0)
Erschienen am 01.12.2011
Cover des Buches Koma / Koma 3 – Wie im wilden Westen (ISBN: 9783943143218)

Koma / Koma 3 – Wie im wilden Westen

(0)
Erschienen am 01.08.2012

Neue Rezensionen zu Frederik Peeters

Cover des Buches Sandburg (ISBN: 9783956402982)
Kagalis avatar

Rezension zu "Sandburg" von Frederik Peeters

Kagalivor 3 Jahren
Nicht sehr subtiler Versuch eines "tiefgründigen" Werkes

Dieser Comic wanderte auf meine Leseliste, weil ich den Trailer von dem Film OLD gesehen hatte, und dieser mich sehr neugierig machte. Und ganz getreu dem obersten Gebot für Bookies: “The book comes first!”, wollte ich mir natürlich erstmal diese literarische Vorlage zu Gemüte führen. Tja hätte ich es mal nicht getan, denn jetzt im Nachhinein bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob ich den Film schauen will.

Memento Mori, oder so ähnlich

Zuerst einmal hatte ich offenbar die völlig falschen Erwartungen an den Comic. Ich dachte, ich bekomme einen Horrorthriller mit etwas Mystery, sowas, wie eben auch der Filmtrailer suggerierte. Stattdessen bekam ich, ja was eigentlich? Irgendwas zwischen Kammerspiel, Psychothriller und dem Versuch irgendwas ach so metaphysisches zu erschaffen. Der Strand und sein Geheimnis sind nur Kulisse, damit das Autorenduo a) zeigen kann, dass auch in einer Kriese Menschen nur Menschen sind, die oft egoistisch handeln und b) den*die Leser*in ganz in barocker Tradition an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern können. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, warum die Kritiker das so feiern. Beides erscheinen mir wenig innovative Gedankenansätze und die Art wie sie vermittelt werden wirkte auf mich doch eher plump. Es gibt keine raffinierten Dialoge, die die Abgründe der zwischenmenschlichen Beziehungen aufzeigen oder Plottwists, die den*die Leser*in wirklich den Hauch der Vergänglichkeit spüren lassen. Statt mit subtilen Mitteln, den*die Leserin zum Nachdenken anzuregen, wird mit dem Vorschlaghammer die Botschaft versucht einzuhämmern, frei nach dem Motto: “Hier die Menschen altern und sterben, das ist es aber tiefgründig, oder? Denk doch mal über Memento Mori nach”.

Und damit der*die Leserin noch ein bisschen mehr zum knabbern hat, baut man noch ein paar Tabubrüche ein, schockierend, nicht wahr? Ein bisschen nackte Brüste da, eine Nahaufnahme vom Teenager Penis hier und Jugendliche, die vor einer Stunde noch Kinder waren und auch noch deren geistigen Horizont haben beim Sex. Überhaupt dreht sich nach der Darstellung in diesem Comic ab 12 alles nur noch um Sex, Sex, Sex und noch mehr Sex. War das alles für die Handlung nötig? Nein. Lenkt es vom sonst fehlenden Plot ab? Vielleicht.

Denk es dir selber
Wie bereits erwähnt, ist der Strand nur Kulisse. Gebt euch nicht der Hoffnung hin, ihr würde irgendwas über die Ursachen oder Hintergründe erfahren. Das ist nicht wichtig, denn ihr sollte ja über den Sinn des Lebens nachdenken, nicht etwa über sowas Schnödes, wie warum überhaupt auf dem Strand alle altern. Also echt.
Ein paar Seiten müssen aber dennoch gefüllt werden und so wird hin und wieder ein Handlungselement eingebaut, nur um es im nächsten Moment wieder fallen zu lassen, und das Kammerspiel zwischen den Figuren fortzusetzen. Da taucht plötzlich ein Mann auf, wird erschossen, zack auf der nächsten Seite reden niemand mehr darüber. Ich verstehe schon, dass das Autorenduo damit die Wirkung des Zeitraffers, und der rasend schnell verlaufenden Zeit unterstreichen wollten, ich fand es aber nur frustrierend und abgehackt. Das Ende ist dann nur eine konsequente Fortführung des ganzen Comics, aber zu dem Zeitpunkt war mir eh mittlerweile alles egal.

Das Einzige, was mir gut gefallen hat, und was ich hier natürlich nicht unerwähnt lasen möchte, ist, wie Frederik Peeters die Figuren altern lässt. Alle Subtilität, die der Comic sonst missen lässt, findet sich in dieser zeichnerischen Darstellung des Alterns. Zwischen den einzelnen Paneelen sind die Veränderung minimal, doch vergleicht man dann mal Figuren zwischen mehreren Seiten wird der Unterschied sehr deutlich. Das wurde wirklich gut gemacht. Ansonsten ist der rein schwarzweiße Tuschstil sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber ok. Hin und wieder gehen Details verloren, weshalb der Comic auch nichts für Einsteiger ist, dafür war die Mimik der Charaktere sehr ausdrucksstark.

Fazit:

Nicht sehr subtil und durch Opferung jeglichen Plots wird hier versucht ein metaphysischen und den Sinn des Lebens hinterfragendes Werk zu erschaffen, in der Hoffnung, die Tabubrüche würden den*die Leser*in schon von den Logikfehlern und den fehlenden Erklärungen ablenken. Tja, der Versuch ging in die Hose, wenn ihr mich fragt.


Folge mir ;)

Diese und andere Rezensionen (mit zusätzlichem Coververgleich Deutsch/Original) findet ihr auch auf meinem Blog Miss PageTurner (https://miss-pageturner.de)


Cover des Buches Sandburg (ISBN: 9783943143799)
Readrats avatar

Rezension zu "Sandburg" von Frederik Peeters

Readratvor 6 Jahren
keine leichte Comic-Kost!

„Sandburg“ eine Graphic Novel von Frederik Peeters und Pierre Oscar Lévy aus dem Reprodukt Verlag.


Und wieder habe ich eine eher schwerere Comic-Kost zu mir genommen… Wahnsinn - und das absolut unerwartet!


Ein toller Sommer-Sonnentag, ein Tag am Meer, eine einsam gelegene Bucht...! 

Das Buch beginnt mit der Szeneneinstellung einer abseits gelegenen Bucht, in der eine nackte Badende von einem versteckten Mann beobachtet wird. 

3 Familien kommen nach und nach an diese Bucht, um einen schönen Tag zu verleben… sie entdecken dann nach einiger Zeit eine im Wasser treibende Frauenleiche. Und das Chaos mit allen typischen Schulzuweisungen beginnt… 

Zum Inhalt werde ich nichts weiter sagen, sonst verrate ich zuviel. Aber die Geschichte nimmt eine Wendung, mit der ich im Leben nicht gerechnet hätte. Nur so viel: es wird absolut mysteriös und der eigenen Phantasie werden keine Grenzen gesetzt!


Die Bilder sind in schwarz-weiß gehalten und geben einen schönen und klaren Blick auf die jeweiligen Szenen. Die dargestellten Personen sind wunderbar unterschiedlich toll dargestellt - vor allem die sich immer weiter entwickelnden äußerlichen Veränderungen aller Personen sind extrem gut gelungen! Das hat mich wirklich beeindruckt. 


Eine irgendwie irre Graphic Novel, die ich (mal wieder) erstmal Sacken lassen musste, um sie richtig würdigen zu können! Denn der erste Eindruck war bei mir eher Ernüchterung gepaart mit einem fetten Fragezeichen. Jetzt jedoch, wo ich meine Gedanken bündele und hier niederschreibe, finde ich das Buch immer Besser! 


Wer sich an schwerere Comic-Kost rantraut, Phantasie mitbringt und generell Graphic Novels gegenüber aufgeschlossen ist, dem empfehle ich diese etwas andere Geschichte auf jeden Fall!


Cover des Buches RG - Verdeckter Einsatz in Paris, Band 2: Bangkok-Belleville (ISBN: 9783551778093)

Rezension zu "RG - Verdeckter Einsatz in Paris, Band 2: Bangkok-Belleville" von Pierre Dragon

Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren
Comic aus der Wirklichkeit

Pierre Dragon von den RG (Renseignements Généraux) beginnt dieses Mal, indem er zunächst seinen dicken Fisch präsentiert: Ihm ist Bohbun ins Netz gegangen, der als Kopf einer thailändischern Schleuserbande gilt. Der Name war schon seit einer Weile bekannt, aber die Person dahinter blieb lange ein Geheimnis. Bis Dragon eines der Teams zur Ermittlung gegen Schleuserbanden übernommen hat. Geholfen hat ihm sein Kontakt Peng, dem er nach dessen Hilfe im letzten Fall zum legalen Aufenthalt in Paris verholfen hat.

Peng vermittelt den Kontakt zu der jungen Thai Poo, die das Funktionsprinzip der Banden erklärt: Wer nach Frankreich kommt, arbeitet seine Schuld in illegalen Schneidereien ab. Frauen finden sich oft als Prostituierte wieder. Poo liefert den Schlüssel, um Bohbun ausfindig zu machen. Nachdem man ihm auf der Spur ist, lässt sich durch wochenlange Überwachungen auch herausfinden, wie diese Schneidereien in die Struktur der Textilindustrie passen. 

Der zweite Band legt viel Wert auf die Charaktere und Befindlichkeiten im Team: Christophe ist neu im Team und Dragons vielsagende Äußerung zu dessen Privatleben sagen viel über die Belastungen des Berufs, aber auch den Zynismus, den sich der Teamleiter angewöhnt hat: "Er ist 29. Noch etwas weich. Der Beweis: Er ist noch verheiratet. … Ich gebe ihm drei Jahre bis zur Scheidung." Sein alter Mitstreiter Cyril ist arg bekümmert, frisst aber lieber Arbeit und Frust in sich hinein, statt zu sagen, was ihn bekümmert. Teamleiter Dragon selber lässt sich wieder mit einer Frau ein. Hinter den Kulissen stänkert zu allem Überfluss Bertier, um sich einen Orden zu sichern und das Team streitet mit der Sitte um Zuständigkeiten und Reviere.

Wieder verzichtet die Story komplett auf die sonst typischen Mordfälle im Krimigenre. Es geht um die diffizile und langatmige Ermittlung in Milieus, in der kaum V-Leute unterkommen und in der unauffällige Menschen so gewieft arbeiten, dass ihnen selbst die Polizei ohne Zufall oder einen bewussten Hinweis kaum weiterkommt. Wieder geht es um Machenschaften der Textilindustrie, dieses Mal aber unter anderen Vorzeichen. Und wieder endet Dragons Arbeit zwar mit einem beruflichen Erfolg, aber auch dem Gefühl, "die Seine mit einem Teelöffel leeren zu müssen".

Es ist bedauerlich, dass von den drei geplanten Bänden bisher nur zwei erschienen sind und das gilt noch viel mehr dafür, dass offensichtlich überhaupt nur drei jemals geplant waren. Der Graphic Novel gelingt es, nicht nur eine spannende Geschichte zu erzählen, sondern auch, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Es macht nachdenklich, wenn man erfährt, aus welcher Nachfrage die illegalen Schneidereien ihren Bedarf überhaupt speisen können.

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