Die ersten zwei Drittel des Romans sind ein bitterböser Kommentar zur grenzenlosen Kommerzialisierung des Alltags ohne Rücksicht auf Mensch und Natur. Dass das Werk bereits 1952 geschrieben wurde, mutet um so erstaunlicher an, sind doch die im Buch behandelten Themen nach wie vor brandaktuell. Das letzte Drittel ist dann nicht ganz so klug und hintergründig, aber dennoch unterhaltsam.
Frederik Pohl
Lebenslauf
Alle Bücher von Frederik Pohl
Die Gateway-Trilogie
Eine Handvoll Venus
Das letzte Theorem
Mensch Plus
Das letzte Theorem: Roman
Unterwegs in die Welt von morgen: Land's End; Die grünen Inseln
Gateway: Gateway 1
Tschernobyl
Neue Rezensionen zu Frederik Pohl
Kein Weltraumabenteuer, keine Weltraumschlachten, keine Action – Frederik Pohls Roman ist überraschend anders. Zu Beginn erzählt der Autor seine Geschichte mit recht süffisant-ironischem Ton, der sich im weiteren Verlauf zwar leider verliert, aber einer intensiven Figurenzeichnung Platz macht. Die Science-Fiction-Elemente sind ständig präsent und entwickeln sich mit der Handlung weiter und Pohls Buch erscheint stellenweise fasst als Drama – manches Mal kam mir auch Twilight Zone oder Akte X in den Sinn. Verblüffend fand ich das Ende, dass den allmählichen Perspektivwechsel in der Erzählweise erklärt, der sich geradezu schleichend vollzieht. Es gab Momente, da fragte ich mich, wer genau diese Geschichte denn eigentlich erzählt; die letzten sechs Seiten gaben dann das Geheimnis preis. Wenn man dem Werk einen Mangel vorwerfen kann, dann, dass es nicht unbedingt übermäßig spannend ist, aber es liest sich leicht und doch angenehm anspruchsvoll dahin. Mir hat der Roman gefallen.
Rezension zu "Die Gateway-Trilogie" von Frederik Pohl
Gateway ist ein bekannter Science-Fiction-Roman der 70er-Jahre. Er beschreibt – ohne es ins Zentrum der Handlung zu rücken – das dystopische Szenario einer übervölkerten Erde mit einem radikalen kapitalistischen Wirtschaftssystem. Ein weiteres Nebenthema ist (bereits) der breite Einsatz von künstlicher Intelligenz – bis hin zur Psychoanalyse, bei der der Analytiker ein Computerprogramm ist. Neben dem Interesse an Psychoanalyse ist für die 70er-Jahre typisch, dass man in Raumschiffen noch rauchen durfte. ;-)
Das eigentliche Thema ist das titelgebende Gateway, eine uralte, verlassene Raumstation einer unbekannten außerirdischen Zivilisation. Darin befinden sich noch zahlreiche kleine Raumschiffe. Zumeist von prekären Lebensumständen getrieben starten Menschen diese Schiffe, ohne die Funktionsweise und Bedienung zu verstehen und ohne zu wissen, wohin und wie lange sie unterwegs sein werden. Sie ersticken, verhungern, kommen bei sonstigen Unfällen um – oder kommen mit hilfreichen Informationen und wertvollen außerirdischen Artefakten zurück. Ausgehend von diesem Szenario entwickelt die Romantrilogie eine fantasievolle Handlung mit gut charakterisierten Hauptfiguren.
Der gefährliche Aufbruch ins Ungewisse besitzt eine starke Symbolkraft – und ohne diese überinterpretieren zu wollen, macht sie vermutlich die Faszination der Geschichte aus; eine Geschichte, die bleibenden Eindruck hinterlässt.
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Frederik Pohl wurde am 26. November 1919 in Brroklyn (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.
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