"Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" ist eines dieser Bücher, die man nur mit einem Seufzer zur Seite legen kann. Fredrik Backman spielt mit allen Farben der Gefühlspalette: Es gibt Absätze, die zu Tränen rühren, Sätze, die die Lachmuskeln herausfordern und Seiten, die unser Gewissen durchrütteln und das Gehirn und das Herz herausfordern.

Elsa ist ein exzeptionelles kleines, fast achtjähriges Mädchen. Wegen ihrer Andersartigkeit hat sie es nicht leicht in ihrer Schule, glücklicherweise gibt es da Oma. Elsa liebt Superhelden, Wikipedia und Harry Potter.

"Eine Oma zu haben ist, als hätte man eine ganze Armee. Es ist das größte Privileg eines Enkelkindes, zu wissen, dass jemand auf seiner Seite steht, einfach immer, ohne Kompromisse. Sogar, wenn es nicht recht hat. Eigentlich besonders dann. Eine Oma ist eine Schwert und ein Schild, und ihre Liebe ist eine ganz besondere Liebe, was die Schlaumeier nicht kapieren... Oma ist immer im Team Elsa."

Oma ist tatsächlich etwas ganz Besonderes, nicht nur für Elsa. Sie denkt sich Geschichten für sie aus, reist mit ihr in das Land-Fast-noch-wach, wo es Worse, Ritter und Schatten gibt.

Doch dann stirbt Oma und Elsa muss feststellen, dass die Märchen nicht so weit weg von der Wirklichkeit waren, wie sie gedacht hat. Oma schickt Elsa auf eine Schatzsuche, die Elsa erkennen lässt, wer ihre Oma wirklich war und dass die Menschen nicht immer so sind, wie man glaubt. Denn Oma muss sich bei vielen Menschen entschuldigen.

Am Ende wird Elsa auch ihrer Oma verzeihen, nicht nur, dass sie sie einfach so verlassen hat.

Dass Fredrik Backman Astrid Lindgren verehrt, erkennt man nicht nur an der häufigen Erwähnung der "Brüder Löwenherz". Auch er erschafft Traumwelten, in die sich Elsa mit Oma flüchten kann, auch er macht es für seine Leser und Leserinnen nicht immer einfach, ohne Tränen geht es auch bei Backman nicht.

Es ist wohl seine Superkraft, Geschichten zu erzählen, die ans Herz rühren. Volle 5 Sterne und ein Ehrenplatz in meinem Regal!