Rezension zu Und ich schüttelte einen Liebling von Friederike Mayröcker
Rezension zu "Und ich schüttelte einen Liebling" von Friederike Mayröcker
von giulianna
Rezension
giuliannavor 15 Jahren
Vorab: dies ist mein erstes Buch von Frau Mayröcker. als unbedarfter Leser wird man zuerst einmal von der Sprache erschlagen. sie ist rastlos, poetisch, atemlos, schwer zu beschreiben, frei von Regeln der Punktierung und Kommasetzung, befindet sich irgendwo außerhalb der konventionellen Orthographie und zieht einen damit in einen Sog. man muss sich fallen lassen in die Gedanken der Autorin um mit dem Text etwas anfangen zu können. es geht weniger um einen Plot, vielmehr um Notizen, Fragmente, den Alltag, Aufzählungen, Wiederholungen, Wortschöpfungen. vor allem bedarf es des richtigen Moments um dieses Buch lieben zu können. an manchen Tagen wird einem dieser Stil leicht zu viel. dann reißt er einen nicht mit, sondern scheint einen auszuschließen. deshalb brauchte ich auch zwei Anläufe um mich in dem Gedankenstrudel fallen lassen zu können, um von den Worten absorbiert werden zu können, der Atemlosigkeit, den Gedankensprüngen. ja, man wird beinahe geschüttelt, so wie der Liebling im Titel. man muss sich nur schütteln lassen.