Rezension zu "Drei Frauen /Three Women" von Sylvia Plath
(Meine Rezension stammt aus dem Jahre 2012) Vor kurzem lief im Darmstädter Tanztheater ein Stück unter dem Titel „Sylvia Plath“ (wohl auch, weil ihr 80. Geburtstag Ende Oktober naht; sie hat sich jedoch bereits 1963 das Leben genommen). Sylvia wer? Gleich mal schlau gemacht und das einzig greifbare Gedichtband in der Bibliothek geschnappt. Das Buch ist 1991 herausgekommen. „Three Women“ erschien zuvor bereits innerhalb des Bandes „Collected Poems“.
Auf der linken Seite die Gedichte im Original, auf der gegenüberliegenden die deutsche Übersetzung. Auffällig ist die großzügige Seitengestaltung (nur ein Gedicht mit meist 7 Zeilen, darüber viel Platz).
Die Stimmen von drei Frauen (oder drei unterschiedliche Stimmen der selben Frau??). Ort: Auf der Entbindungsstation und draußen. Die Gedichte handelt entsprechend von Geburt, Depression, Krankheit, Mutterschaft etc. Gut möglich, dass Plath autobiografisch ihre eigenen dramatischen Erfahrungen um die Entbindung verarbeitet hat ( sie war zweifache Mutter, hatte eine Fehlgeburt).
Die Gedichte an sich folgen einem eigenen Stil und Inhalt, der aber nicht an meiner eigenen Lebenswelt anzuknüpfen vermag. Interessant zu lesen, aber manchmal von der Wirkung her etwas angestaubt.
Die Übersetzung finde ich nicht sonderlich gut gelungen. Beispiele:
„(The swans are gone.)Still the river remembers how white they were.“ : „(Die Schwäne sind verschwunden.) Doch weiß der Fluss genau, wie weiß sie waren.“ (das hätte man eleganter lösen können).
Starfish wird als Seeigel ( nicht Seestern) (S. 79) übersetzt. Dem wachsen bekanntlich aber keine Arme nach wie in der Übersetzung dann behauptet wird.
Bolts werden als „Schreckenspfeile“ (S. 89) übersetzt.
usw. usw....