Cover des Buches Schweigfeinstill (ISBN: 9783899778052)
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Rezension zu Schweigfeinstill von Friederike Schmöe

Kea Laverdes erster Fall

von tsukitia16 vor 6 Jahren

Rezension

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tsukitia16vor 6 Jahren
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Titel: Schweigfeinstill (Bd 1 der Kea Laverde Reihe)
Autorin: Friederike Schmöe
Genre: Krimi, Thriller
Verlag: Gmeiner-Verlag GmbH
Erschienen: 2009
Seitenanzahl: 371
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Totgeschwiegen - Ärger für Ghostwriterin Kea Laverde: Erst raubt ein Einbrecher all ihre Unterlagen und stirbt kurz darauf bei einem Verkehrsunfall; dann wird ihr Kunde, der Aphasiker Andy Steinfelder, des Mordes beschuldigt. Gegen den Willen von Hauptkommissar Nero Keller nimmt Kea im winterlichen München den Kampf gegen ihre unsichtbaren Feinde auf.
Ghostwriterin Kea Laverde in ihrem ersten Fall.

Friederike Schmöe wurde 1967 in Coburg geboren. Nach dem Studium der Germanistik und Romanistik promovierte und habilitierte sie. Neben ihrer Tätigkeit als Dozentin für Linguistik an den Universitäten in Bamberg und Saarbrücken schreibt sie seit 2000 Kriminalromane und Krimikurzgeschichten. Außerdem gibt Kreativitätskurse für Kinder und Erwachsene in In- und Ausland und veranstaltet Literaturevents, auf denen sie in Begleitung von Musikerin aus ihren Werken liest.

Meine Meinung:
Das Cover alleine hätte, um ehrlich zu sein, nicht meine Aufmerksamkeit erregt. Es ist sehr schlicht gehalten - so wie die meisten anderen Bücher von Schmöe auch. Was nicht unbedingt schlecht sein muss. Aber in diesem Fall ist mir das Cover zu langweilig. Dafür hat es mir der Titel eher angetan. Es ist sehr charakteristisch, dass die Titel dieser Buchreihe immer zusammen geschrieben werden. Der Titel selbst ist dennoch ein typischer Name für einen Krimi - also nichts Besonderes.
Aber im Endeffekt hat mich meine Mutter auf die Bücher von Friederike Schmöe aufmerksam gemacht.
Zu den Charakteren. Die Hauptprotagonisten Kea Laverde hat mir sehr gut gefallen. Sie ist sympathisch, etwas bekloppt und machte mich neugierig, da es immer wieder Hinweise auf ein abenteuerliches früheres Leben gab. Außerdem ist dieser Charakter gut ausgearbeitet und ist nicht, wie in vielen anderen Krimis, oberflächlich angekratzt. Mit Nero Keller bin ich allerdings nicht wirklich warm geworden. Er ist der typische Theoretiker und eher der Ordentliche, der über alles die Kontrolle haben möchte und seinen Gewohnheiten stur nachgeht. Alle anderen Nebencharaktere waren insgesamt interessant und auch recht gut ausgearbeitet. Besonders toll fand ich Andy Steinfelder, der für diesen Teil auch einen großen Part einnimmt. Man erfährt mehr über Aphasiker und deren Denkweise. Er tut einem Leid und man kann nachvollziehen, wie er empfinden muss. Zumindest wenn man aus seiner Sicht liest. Denn ich denke, im Allgemeinen sind solche Leute eher schwer zu verstehen. Außerdem macht er die Story zusätzlich spannender und interessanter.
Am Anfang fand ich es allerdings äußerst merkwürdig, dass die Polizisten sich fast wie Zuhause bei Kea fühlen und fast so etwas wie eine kleine Plauderrunde mit Lunch machen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Polizisten bei Hausbesuchen sich noch gemütlich eine Pizza genehmigen und eine Weile etwas schnacken. Zumindest nicht so wie es hier dargestellt wurde. Das sind schließlich keine Freunde, die sie sich nach Hause eingeladen hat an einem Sonntagmorgen.
Das Buch hatte ich schnell durch. Es lässt sich flüssig lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Der Schreibstil ist allerdings kein außergewöhnlicher. Er ist locker und leicht zu verfolgen. Ich fühlte mich zudem unterhalten. Spannend war es natürlich auch und dadurch, dass das Buch nicht besonders dick ist, merkt man, dass auf langweilige Ausschweifungen verzichtet wurde. Manch andere Bücher bzw. Autoren schreiben und schreiben und merken wahrscheinlich nicht mehr, dass sich manche Seiten einfach nur zäh wie Kaugummi in die Länge ziehen. Dieser Roman war daher kurz und knackig. Zusätzlich fand ich das Thema spannend.
Natürlich lässt das Ende noch ein paar Fragen offen, aber so ist das wahrscheinlich oft bei Ermittlungen, vor allem solcher Art. Ansonsten hat mir das Ende gut gefallen. Die Geschichte ist hier abgeschlossen und bereitet leider nicht auf den zweiten Teil vor. Ich weiß, dass Cliffhänger böse sind, aber auf der anderen Seite will ich ja das Gefühl haben, dass ich den nächsten Teil unbedingt lesen muss. Aber ich werde trotzdem den nächsten Teil lesen, da mir dieses Buch gut gefallen hat. Eventuell kann man die Bücher durcheinander lesen, weil jede Story an sich abgeschlossen ist. Dafür bekommt man die Annäherungen zwischen Kea und Nero wahrscheinlich nicht so gut mit.

Ihr könnt mich gerne privat auf lovelybooks anschreiben, falls ihr zu diesem Buch fragen habt.
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