Rezension zu Idylle der Hyänen von Friedrich Ani
Rezension zu "Idylle der Hyänen" von Friedrich Ani
von claudiaausgrone
Rezension
claudiaausgronevor 13 Jahren
Ein Krimi ganz anderer Art. Ich kenne die Tabor Süden Krimis nicht und weiß auch nicht, ob im Stil Vergleichbares zu finden ist. Aber erst einmal zum Inhalt: "Irgendwo in einer deutschen Großstadt. Eine Tiefgarage, ein Kellerabteil, ein alter Schrank. Eine unbekleidete tote Frau unter einer Kunststoffplane im Scheinwerferlicht. Bis die Gerichtsmediziner kamen, trug sie noch ein grünes Sommerkleid und lag zusammengekrümmt im Schrank. Tot war sie da auch schon. Polonius Fischer war früher einmal Mönch. Doch er hat keine Antwort auf seine Fragen gefunden. Jetzt ist Polonius Fischer Kriminalkommissar, und er fragt sich noch immer: Was ist der Ursprung von Gut und Böse in jedem einzelnen Menschen?" Des öfteren war zu lesen: ein philosophischer Kriminalroman. Ja, schon. Das macht zum Teil den Lesefluss langsamer, bisweilen leidet der Spannungsbogen. Ich musste mich erst entscheiden, möchte ich dies in einem Krimi überhaupt. Mir ist vor allem aufgefallen, eine Ansammlung von verstörten und zugleich verstörenden Menschen. Irgendjemand schrieb: Unterhaltsam zu lesen. Jain. Ich bin schon auch dem Sog erlegen, sprachlich finde ich es gut geschrieben und doch war es irgendwie auch anstrengend. Ich habe mich mit dem Krimi erst schwer getan, eine Lesung des Autors hat meinen Zugang dann verbessert. Ich schreibe diese Rezi nun Jahre später, während ich den 3. Polonius Fischer Band lese. Und jetzt stören mich diese Gott-Suche-Ansätze u.a. nicht mehr. Es kommt bei diesen Büchern - so meine persönliche Meinung - mehr als bei anderen auf den persönlichen Lebensabschnitt und -blickpunkt an.