Rezension zu Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt
Rezension zu "Friedrich Dürrenmatt "Die Physiker"" von Friedrich Dürrenmatt
von Leseschnuggi
Rezension
Leseschnuggivor 13 Jahren
"Ich gehe nicht von einer These, sondern von einer Geschichte aus.", so beginnen Dürrenmatts 21 Punkte zu >den Physiker<, eine tragische Komödie in 2 Akten. Diese 21 Punkte ermöglichen nicht nur dieses Drama zu verstehen und mit höchst möglichem Interesse zu begleiten, diese 21 Punkte beschreiben auch, wie Dürrenmatt die Welt gesehen hat und wie eine Geschichte auszusehen hat. Den Inhalt kann man kaum mit wenigen Worten zusammenfassen, selbst wenn man dieses Buch gelesen hat, bleibt da ein Stück Fassungslosigkeit am Ende zurück. 3 Phsiker in einer Irrenanstallt - Möbius, der König Salomon gesehen haben will; Ernesti, der sich für Einstein hält und Beutler, welcher glaubt Newton zu sein. 3 Physiker und drei tote Krankenschwestern - erdrosselt aus Liebe und Verständnis durch den Zufall. 3 Physiker und ihre Geschichte - die Verantwortung gegenüber sich selbst und der Welt. Erneut schuf Dürrenmatt -wie schon in "Der Besuch der alten Dame", eine vollkommen paradoxe Situation in welcher sich die Protagonisten zurecht finden müssen. Wieder einmal beschreibt er gesellschaftskritische Momente, während sein Protagonist Möbius eine durch und durch gefährliche Formel erfand und diese nicht preisgeben kann und will. Stattdessen flüchtet er in eine Irrenanstallt und beschreibt sich selbst als psychischkranken Menschen, weil er dieser Verantwortung und der Macht, die diese Formel mit sich bringt, nicht standhalten kann. Ein weiteres wunderbares und zeitgenössisches Drama, welches gelesen werden sollte. Zum nachdenken, zum nachempfinden, zum verstehen.