Was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?
Das war von einer Frau, die bereits seit Wochen im Krankenhaus lag. Wie sie mir schrieb, war sie seelisch und psychisch ziemlich am Boden. Ihre Tochter hatte ihr einen Roman von mir mitgebracht, der sie so erheiterte, dass sich ihre Laune wieder besserte, wie sie mir später schrieb. Heute ist sie glücklicherweise wieder bei ihrer Familie.
Das sind die Momente, die bei mir ebenfalls ein Glücksgefühl auslösen, an das ich mich immer wieder gerne erinnere.
Wann kommen dir die besten Ideen?
In den banalsten Situationen. Beim Autofahren, Geschirrspüler ausräumen, unter der Dusche … Ich kann behaupten, dass mir noch keine guten Ideen für einen Roman gekommen sind, wenn ich es darauf angelegt habe. Nach dem Motto: Jetzt schließe ich mich für ein paar Tage ein und komme erst wieder heraus, wenn ich eine tolle Story habe.
Welche Musik hörst du gerne beim Schreiben?
Tatsächlich keine Musik. Ich habe schon alles versucht. Instrumental, Soul, Café del Mar …, sogar Klassik war bereits in der engeren Auswahl. Es mag sich vielleicht befremdlich anhören, aber wenn ich mich in mein Schreibbüro begebe sage ich: „Alexa, spiele Meeresrauschen!“ Und dann tut sie das. Es beruhigt mich, ich werde von keinen Texten abgelenkt und es ist herrlich monoton. Toller Nebeneffekt: Alle Umgebungsgeräusche werden eliminiert. So kann ich am besten in meine Geschichten eintauchen. Probiert es aus!
Hast du ein Lieblingswort?
Ja. HEIMAT! Das kann für jeden etwas anderes bedeuten. Doch jeder verbindet damit meist etwas Schönes. Familie, Geborgenheit, Sicherheit, Ruhe, Freunde … Es ist auch möglich, dass sich im Laufe des Lebens diese Heimat verändert. Sei es durch Umzug oder jemand wandert aus. Doch, wenn man angekommen ist, dann wird das Neue irgendwann wieder zur Heimat. Den Gedanken finde ich toll.
Welches Buch verschenkst du gerne?
Ich bin in diesen Dingen eher pragmatisch. Ich frage die Menschen vor Geburtstagen oder vor Weihnachten, ob es Wünsche gibt. Ich denke, dass die Geschmäcker so unterschiedlich sind, dass die Gefahr groß ist, daneben zugreifen. Allerdings hat dadurch die Person, die man beschenkt, nicht die Möglichkeit auf etwas, das sie selbst sich nie gekauft hätte. Hm, … vielleicht sollte ich meine Strategie nochmals überdenken.
Gibt es etwas, was du gerne lernen würdest?
Ja. Am Erscheinungstag eines neuen Romans Ruhe zu bewahren. Das würde ich gerne lernen. Derzeit schreibe ich an meinem vierzehnten Roman und immer noch bin ich am Release-Tag sehr nervös. Vielleicht ist es aber auch gut so. Es steckt einfach viel Leidenschaft in dem, was ich tue. Viele Menschen sind daran beteiligt. Das Team des Verlags, Lektoren, Korrektoren, Coverdesigner, Hörbuchsprecher, die Menschen im Studio … Alle arbeiten daran, dass am Ende ein schönes Produkt herauskommt. Da ist es natürlich toll, wenn das Publikum dies genauso sieht. Glücklicherweise war das bisher immer so und ich würde mich sehr freuen, wenn dies so bleibt. Vielleicht schaffe ich es ja beim nächsten Erscheinungstag. Ich habe gehört, Meditation könnte helfen … (lacht)
Wofür hast du eine Schwäche oder heimliche Leidenschaft?
Wenn es ums Naschen geht, dann ganz klar Ü-Eier, Kinder Bueno White, weißes Duplo, Kinder Country … soll ich weitermachen? Ich könnt‘ noch! Das sind große Schwächen, denen ich nur schwer widerstehen kann. Die Leidenschaft brennt für Actionfilme, Comedy und Fotografie.
Ein Satz über dein neues Buch:
Ein spannender Provinzkrimi, in dem es menschelt und auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Ein Satz aus deinem neuen Buch:
„Der Wickerl ist ruhiger, wenn er tot ist.“
Zu guter Letzt: Welche Figur aus deiner Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Ich würde sehr gerne mit Hauptkommissar Tischler und seinem Kollegen Fink gemeinsam auf Verbrecherjagd gehen. Nebenbei die Chiemgauer Alpen genießen, auf dem Chiemsee Schifferl fahren, und abends mit Tischler in dessen Jaguar in den Biergarten fahren. Das sind jedoch nur ganz grobe Vorstellungen, wie ich mir einen solchen Tag vorstelle … (lacht)