Mit "Papier & Blut" geht Kevin Hearnes Siegelmagierreihe in die zweite Runde.
Der mit Flüchen belegte Siegelmagier Al MacBharais würde sich ja liebend gern zur Ruhe setzen. Doch dafür müsste er erst einmal einen Nachfolger ausbilden. Diesbezüglich sind Al aktuell jedoch auf fluchische Weise die Hände gebunden, denn sollte er einen Lehrling ausbilden, wird dieser binnen eines Jahres das Zeitliche segnen. Da schon sieben Lehrlinge auf seinem Gewissen lasten, muss Al erst einmal diesen dämlichen Fluch brechen. Dazu muss er jedoch herausfinden wer ihn verflucht hat.
Wie es dann jedoch so ist, kommt Al was dazwischen: Ein Anruf aus Australien. Die Siegelmagierin Australiens ist spurlos verschwunden und so macht sich Al mit seinem Hobgoblin Buck Foi auf den Weg, um das Rätsel ihres Verschwindens zu lösen.
Hearnes Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und erschafft viele schöne Bilder. Die Charaktere haben mich auch in Band 2 wieder sehr für sich eingenommen - allen voran natürlich Buck. Wir treffen in diesem Band auch auf den Eisernen Druiden und seinen Hund Doberon - leider wird man hier im Bezug auf die Teihe rund um den Eisernen Druiden ein wenig gespoilert, aber auch neugierig gemacht.
Der Humor bleibt auch dem zweiten Band erhalten, doch muss ich auch sagen, dass er mir an manchen Stellen etwas zu konstruiert erschien. Er war weniger geschmeidig als in Band 1. Doch im Gegensatz zum ersten Band gibt es hier mehr Action.
Trotzdem konnte mich der zweite Band nicht so ganz überzeugen wie der erste - Spaß hatte ich aber trotzdem.
Friedrich Mader
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Friedrich Mader
Zerschmettert: Die Chronik des Eisernen Druiden 9
Rothenburg ob der Tauber
Neue Rezensionen zu Friedrich Mader
Als ich die Gesamtbewertung zu diesem Buch gesehen habe, war ich zugegebenermaßen schon etwas zwiegespalten, letztendlich habe ich es aber dennoch gelesen und oh man, was für eine krasse Geschichte habe ich da eigentlich gelesen? Ich bin auf jeden Fall noch immer ziemlich verwirrt und gleichzeitig beeindruckt, denn das hier war auf spezielle Weise etwas Neues für mich.
Im Grunde geht es hier um den Kampf zwischen Gut und Böse, aber gleichzeitig auch um viel mehr. Denn da ist eine liebende Mutter auf der Flucht und ein kleiner Junge, der erst verschwindet und dann plötzlich unerklärliche Fähigkeiten entwickelt, während auch die Stadt ringsherum sich verändert, die Menschen scheinbar krank werden, immer ängstlicher und aggressiver. Dabei beginnt die Geschichte noch relativ ruhig und gelassen, spitzt sich aber immer mehr zu, bis die Gefahr förmlich aus den Seiten trieft. Zudem ist die Geschichte aber auch noch sehr komplex, mit ineinander verschachtelten Nebenhandlungen, wie die, in der von Christopher ein Skelett gefunden wird oder in der ein scheinbar unbescholtenes Mädchen plötzlich schwanger ist. Das alles wird auch noch aus ganz verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man am Ende ein riesiges Gesamtbild bekommt. Es geht außerdem um die Liebe zwischen Mutter und Sohn, um Freundschaft und gegenseitiges Vertrauen. Vor allem aber steht dieser vorher schon genannte Kampf zwischen Gut und Böse im Vordergrund, wobei man nie so ganz weiß, was es mit verschiedenen, teil sehr mysteriösen Elementen in der Geschichte auf sich hat, wer gut ist und wer eigentlich böse.
Dazu kommt, dass das Buch gerade am Anfang super spannend ist, aber nicht auf eine reißerische Art, sondern eher, weil man so verwirrt wird und nicht so richtig weiß, worauf die ganze Geschichte eigentlich hinaus will. Zudem gab es recht kurze Kapitel, welche oftmals mit einem kleinen Cliffhanger endeten. So musste ich einfach immer weiter lesen. Nur gegen Ende hin gab es hier und da leider ein paar Längen und manchmal war ich auch etwas mehr verwirrt, als nötigt. Im Großen und Ganzen aber war die Geschichte super packend und mitreißend, mit sehr vielschichtigen Charakteren, vor allem einem kleinen, super liebenswerten und mutigen Protagonisten. Ich kann mir aber auch vorstellen, warum das Buch teilweise doch etwas schlechter bewertet wurde, denn man muss den ganzen Aufbau der Geschichte und die Komplexität wirklich lieben, außerdem sie Skurrilität hier und da.
Alles in allem war dieses Buch für mich bis etwa über die Hälfte ein riesiges Highlight und auch mit den Längen gegen Ende fand ich es noch immer richtig gut. Ich kann es also durchaus empfehlen, da es einfach großartig ist, irgendwie anders und sich trotz der über neunhundert Seiten relativ schnell weglesen lässt.
Es heißt auf nach Australien für Al und seinen Hobgob Buck, als er vom Verschwinden der dortigen Siegelmagierin erfährt. Die Suche nach ihr und weiteren Kolleginnen gestaltet sich rasant, gefährlich und vor allem in eine unerwartete Richtung, denn das Verschwinden der Siegelagentinnen ist eher ein „Kollateralschaden“. Die Ereignisse selber gelten dem Eisernen Druiden.
Also gibt es hier einen sehr umfassenden Gastauftritt von eben jenem nebst tierischen Begleiter und das im unverwechselbaren Erzählstil des Autors. Damit hat man eigentlich schon einen guten Garant für Unterhaltung.
Aber im Gegensatz zum ersten Band, finde ich dass die Gesamthandlung mehr Tiefe bekommt. Neben Al’s Fluch wird es interessanter irgendwie herauszubekommen, wer oder was sich hinter den ständigen Andeutungen über Gladis, die schon viel Scheiße erlebt hat verbergen könnte. Und da sich das für Al bis zum Ende des Bandes nicht erschließt, bin deutlich auf den Abschlussband der Trilogie gespannt.
Für alle, die gerne Urban-Fantasy lesen und eine gewisse Art von (zum Teil) derberen Humor mögen, kann ich die Reihe nur empfehlen.