Friedrich Wilhelm Graf

 4,1 Sterne bei 10 Bewertungen
Autor*in von Der Protestantismus, Die Wiederkehr der Götter und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Friedrich Wilhelm Graf ist Professor em. für Systematische Theologie und Ethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war Vorsitzender der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft und ist geschäftsführender Herausgeber der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Ernst Troeltschs. Bei C.H.Beck erschienen von ihm u.a. "Kirchendämmerung" (2013), "Götter global" (2014) sowie "Der Protestantismus" (2017).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Friedrich Wilhelm Graf

Cover des Buches Der Protestantismus (ISBN: 9783406708244)

Der Protestantismus

(4)
Erschienen am 16.02.2017
Cover des Buches Die Wiederkehr der Götter (ISBN: 9783406548086)

Die Wiederkehr der Götter

(2)
Erschienen am 22.08.2007
Cover des Buches Götter global (ISBN: 9783406660238)

Götter global

(1)
Erschienen am 12.02.2014
Cover des Buches Kirchendämmerung (ISBN: 9783406613791)

Kirchendämmerung

(1)
Erschienen am 22.01.2013
Cover des Buches Die Anfänge des Christentums (ISBN: 9783596182770)

Die Anfänge des Christentums

(1)
Erschienen am 01.04.2009
Cover des Buches Über Glück und Unglück des Alters (ISBN: 9783406597831)

Über Glück und Unglück des Alters

(1)
Erschienen am 20.01.2010
Cover des Buches Moses Vermächtnis (ISBN: 9783406542213)

Moses Vermächtnis

(1)
Erschienen am 02.05.2006

Neue Rezensionen zu Friedrich Wilhelm Graf

Cover des Buches Götter global (ISBN: 9783406660238)
W

Rezension zu "Götter global" von Friedrich Wilhelm Graf

WinfriedStanzick
Wie die Welt zum Supermarkt der Religionen wird


 

Die Bücher des evangelischen Systematikers Friedrich Wilhelm Graf gehören seit vielen Jahren zum Besten, was man unter Publikationen von deutschen Theologen finden kann. Und das hängt auch damit zusammen, dass er unter Bewahrung einer klaren Orientierung an die reformatorischen Erkenntnisse und biblischen Überlieferungen diese konfrontiert und ins Gespräch bringt mit aktuellen religiösen Entwicklungen auf der ganzen Welt.

 

Dabei spart er nie mit oft beißender Kritik an seiner eigenen Kirche, der EKD, deren Positionen und Verlautbarungen oft von einer erschütternden theologischen Unkenntnis geprägt seien.

 

Sein  neues Buch beschäftigt sich mit der wachsenden Macht der Religionen, die durch weltweite Migration, das Internet und einen entgrenzten Kapitalismus in eine so vorher niemals erlebte Bewegung geraten sind. Auf den weltweiten Märkten der Religion wird mit harten Bandagen gekämpft.

 

An vielen Beispielen beschreibt Graf belesen und kritisch die Muster dieser neuartigen Konflikte um die Religion, die sich eben nicht nur auf den Bereich der Religion beschränken, wie das früher vielleicht war, sondern immer und sofort schwerwiegende politische Folgen zeigen. Wenn man als kritischer Christ etwa, aber auch als religionskritisch eingestellter Mensch diese neuartige Macht der Religionen besser verstehen will, findet man in diesem Buch eine Fülle von intellektuell anregendem Stoff.

 

Nicht zuletzt seine im Epilog genannten beiden Wege zur Zivilisierung der Religion, die er dringend für nötig erachtet, bieten insbesondere christlichen  Theologen ein Menge Anregungen für ihre Arbeit in Lehre und Verkündigung.

Zum einen schlägt er vor, die Religion durch die Religion zu domestizieren und zum anderen ganz neu über die Bedeutung der Inkarnation und der Trinität nachzudenken.

 

Cover des Buches Über Glück und Unglück des Alters (ISBN: 9783406597831)
W

Rezension zu "Über Glück und Unglück des Alters" von Friedrich Wilhelm Graf

WinfriedStanzick
Rezension zu "Über Glück und Unglück des Alters" von Friedrich Wilhelm Graf

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Nachdem über viele Jahre die arbeitenden Menschen immer früher aus dem Arbeitsmarkt „freigesetzt“ wurden, denkt man angesichts der fehlenden Fachkräfte in letzter Zeit wieder intensiver nach, wie die Erfahrung der älteren Arbeitnehmer besser und länger für die Gesellschaft genutzt werden können.

Das Alter, seine Beschwernisse und seine Chance, sein Glück und sein Unglück kommen wieder stärker in das Bewusstsein einer Gesellschaft, die allzu lange einem Jugendkult gefrönt hat, der sie nicht weiter brachte.

Der Münchner evangelische Theologieprofessor Friedrich Wilhelm Graf, einer der profiliertesten protestantischen Theologen der Gegenwart, und selbst nur noch einige Jahre vom Ruhestand entfernt, hat für dieses Buch fünf betagte Künstler, Intellektuelle und Schriftsteller um Beiträge gebeten. Sie alle haben in teilweise brillanten Essays die Frage umrundet, wie sie selbst das Alter erleben, den Kampf um ihre Würde und immer wieder das besondere Glück des Älterwerdens beschrieben.

Da geht es um die besondere Erfahrung der Zeit, da geht es (beim Essay von Eberhard Jüngel) um die Hoffnung für alte und sterbende Menschen, um den Einfluss des Alters auf die Werke von Künstlern und vieles mehr.

Das Buch bietet für ältere Menschen einen hohe Wiedererkennungswert und für jüngere Leser die vielleicht auch unbequeme Anregung, schon jetzt über das eigene Älterwerden nachzudenken. Es sind allesamt sehr persönliche Texte und den betagten Autoren ist zu danken für ihre Offenheit und ihren Mut, sich zu diesen Themen zu äußern.

Cover des Buches Kirchendämmerung (ISBN: 9783406613791)
W

Rezension zu "Kirchendämmerung" von Friedrich Wilhelm Graf

WinfriedStanzick
Rezension zu "Kirchendämmerung" von Friedrich Wilhelm Graf

Man kann den Theologen Friedrich Wilhelm Graf zu Recht als einer der wichtigsten und bedeutendsten protestantischen Theologen deutscher Sprache der Gegenwart bezeichnen. Neben wichtigen und wegweisenden theologischen Fachbüchern hat Graf insbesondere in den vergangenen Jahren immer wieder sich in großen deutschen Zeitungen eingemischt mit zum Teil sehr kritischen Artikeln und Interviews über den Zustand der Kirchen in unserem Land.

Beide große Kirchen, die evangelische und die katholische, sind von einer großen Krise betroffen. Nur auf den ersten Blick sieht es so aus, als hänge die beispielslose Austrittswelle, von der man von Kirchenseite im Übrigen sehr wenig hört, hauptsächlich mit den zahlreichen Missbrauchsskandalen zusammen, die im Jahr 2010 ruchbar wurden und von der katholischen Kirche nicht wirklich aufgearbeitet worden sind. Obwohl es in der evangelischen Kirche nur wenige solcher Fälle gab, ist auch hier die Austrittsbereitschaft hoch und die Unzufriedenheit vieler Noch- Mitglieder groß. Diese Unzufriedenheit vieler Mitglieder wird noch bei weitem übertroffen von der Enttäuschung, dem Frust, ja in vielen Fällen der Verbitterung Tausender von Pfarrerinnen und Pfarrern, die, mit immer mehr Verwaltungsarbeit zugeschüttet, vor Ort die Mängel der Kirchenverwaltungen und ihrem auch im evangelischen Bereich besorgniserregend zunehmenden Zentralismus ausbaden müssen. Die Zahl ausgebrannter Pfarrer, die an ihrer Kirche zweifeln und verzweifeln ist ein gut gehütetes Geheimnis und Tabu.

Die Krise der Kirche geht viel tiefer. Friedrich Wilhelm Graf analysiert genau und benennt sieben „Kardinal-Untugenden“, die die Kirchen in diese tiefgreifende Krise geführt haben:

• Die Kirchen und die Theologen sind sprachlos geworden, ihre Worte hohl und verquast. Sie können dem Glauben keine zeitgemäße und für die Menschen hilfreiche Sprache mehr geben.
Für eine Kirche des Wortes ein Armutszeugnis.

• Die Kirche ist in ihrer Verkündigung und in ihren Gottesdiensten
bildungsfern. Eine immer weniger sich als bildungstragende Elite verstehenden Pfarrerschaft erschöpft sich in Symbolhandlungen und treibt keine Theologie mehr.

• Die Kirchenfunktionäre huldigen einem selbstgerechten
Moralismus. Graf zeigt das am Beispiel des Rücktritts von Margot Käßmann.

• Die Kirche und ihre Funktionäre leiden unter einer gefährlichen
Demokratievergessenheit , die sich immer wieder in ihren politischen Interventionen zeigt

• Viele kirchliche Würdenträger huldigen einer weltfremden
Selbstherrlichkeit

• Die neue Sehnsucht nach Gemeinschaft bewirkt einen
schleichenden Abschied von der Volkskirche – eine extreme
und folgenreiche Zukunftsverweigerung

• Die diakonischen Dienste der Kirche und das Bewusstsein ihrer Sozialmanager sind durchsetzt von einem beispielslosen Paternalismus

Grafs Analyse will Kirchenmenschen auf allen Ebenen wachrütteln, denn sie müssen, wollen sie ihren Auftrag noch Ernst nehmen, unbedingt ihrer gesellschaftlichen Aufgabe in der Zukunft besser gerecht werden.

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