Rezension zu "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury
Infos zum Buch
Das Buch Fahrenheit 451 von Ray Bradbury zählt zu den großen Klassikern des 20. Jahrhunderts. Die Erstausgabe erschien 1953 und ist die Fortsetzung einer Kurzgeschichte. Die vorliegende 7. Ausgabe erschien im Verlag Heyne im Jahr 2018 mit der Übersetzung von Fritz Güttinger. Es umfasst 190 Seiten und enthält zusätzlich ein sehr gelungenes Nachwort von Sascha Mamczak. Der Roman handelt von einer Welt, in welcher Bücher verteufelt werden, weil sie Unsicherheit hervorrufen könnten. Die Feuerwehr ist dafür zuständig, die Bücher zu verbrennen und die Polizei verfolgt Philosophen, Gebildete und Andersdenkende. Die Gesellschaft besteht aus gleichdenkenden Menschen, mit gleichen Hobbys und ohne eigener Meinung. Die Familien sind Darsteller in den Fernsehwänden in den Wohnzimmern der Menschen.
Das Buch gehört den Genres Dystopie, Sci-Fi, und Politik-Fiktion an.
Rückseite & Klappentext
451 Fahrenheit - die Temperatur, bei der Papier verbrennt.
Guy Montag ist Feuerwehrmann. Es ist seine Aufgabe, Bücher zu beschlagnahmen und zu verbrennen. Denn Bücher sind die Quelle allen Unglücks …
451 Grad Fahrenheit (232 Grad Celsius) - die Temperatur, bei der Bücherpapier Feuer fängt und verbrennt … In der Zukunft ist das Lesen von Büchern streng verboten, und es ist die Aufgabe der Feuerwehr, Bücher aufzustöbern und zu verbrennen. Pflichtgetreu versieht Feuerwehrmann Guy Montag seinen Dienst. Doch als er die junge Clarisse kennenlernt, ändert sich seine Einstellung, und er begeht eine Tat mit weitreichenden Folgen: Er liest ein Buch.
Fazit
Dieser zeitlose Klassiker hat es wirklich in sich. Der Einstieg war interessant gestaltet und überraschte (zumindest mich) mit dem Schreibstil und der Wortwahl. Ich bekam einen groben Überblick, in welcher Welt gelebt wird. Montags Frau war das Paradebeispiel eines gehorsamen und vergesslichen Bürgers - zumindest nach außen. Sie ließ sich den ganzen Tag von ihrer „Familie“ unterhalten und eiferte der Anschaffung einer weiteren Fernsehwand entgegen. Zum Schlafen benötigt sie Musik aus Ohrstöpseln und eine ordentliche Dosis Tabletten.
Montag ging jeden Tag zur Arbeit und verrichtete seine Aufgabe gewissenhaft. Er verbrachte seine Zeit in der Feuerwache und spielte in den Wartezeiten mit den Kollegen Poker. Wurden sie gerufen, schnappte sich Montag seine Ausrüstung und machte sich gemeinsam auf den Weg, Feuer zu legen. Sein Lieblingsduft zu dieser Zeit war Kerosin. Er liebte es, den Flammen zuzusehen, wie sie die Bücher in sich verschlingen.
Erst die Begegnung mit Clarisse brachte ihn zum Nachdenken. Ab diesem Zeitpunkt verändert sich sein Leben grundsätzlich. Er fing an, sich Fragen zu stellen, auf die er keine Antwort hatte. Hatte Kontakt mit einem Menschen, der Bücher hortet und ihn unterstützt. Fand heraus, dass es viele Andersdenkende noch gibt.
Der Mittelteil gestaltet sich leider etwas langatmig und wenig mitreissend.
Das letzte Drittel hatte es dafür in sich! Die Emotionen wurden mit geschickten Wörtern in diesem Buch verpackt. Schöne Zitate füllen das Buch mit Zeitgeschichte.
Nach seiner Flucht begegnete Montag einigen Menschen. Die Begegnungen von Montag zum Ende des Buches sind großartig und wir sollten uns deren Glaubenssätze viel öfter zu Herzen nehmen. Montag fand heraus, dass die Bücher zumindest inhaltlich noch vorhanden waren. Auch jene, die er selbst gelesen hat.
Das Ende bleibt offen, was mich bei diesem Buch nicht gestört hat.
- Wenn sie uns jemals Fragen was wir hier tun, lautet die Antwort: „Wir erinnern uns.“ -
Dieses Buch gehört meiner Meinung nach in jedes Bücherregal dieser Welt, um uns zu erinnern und nicht dieselben Fehler immer wieder zu machen.