Fritz Lang

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Lebenslauf

Diplom Finanzwirt (FH) Fritz Lang, Professor für Steuerrecht an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege Meißen (FH). Der Autor verfügt über eine mehr als 20-jährige Berufserfahrung als hauptamtlicher Dozent und ist langjährig in der Steuerberaterausbildung/Steuerberaterfortbildung tätig. Publizistisch ist er sowohl als Fachbuchautor als auch Mitherausgeber eines steuerlichen Kommentars in Erscheinung getreten.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Fritz Lang

Cover des Buches M - Eine Stadt sucht einen Mörder (ISBN: 9783898136174)

M - Eine Stadt sucht einen Mörder

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Erschienen am 01.01.2007
Cover des Buches Der Tiger von Eschnapur, 1 Blu-ray (ISBN: 0887254635499)

Der Tiger von Eschnapur, 1 Blu-ray

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Erschienen am 16.10.2012

Neue Rezensionen zu Fritz Lang

Cover des Buches M – Eine Stadt sucht einen Mörder (ISBN: 9783941248205)
Igelmanu66s avatar

Rezension zu "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" von Jon J. Muth

Wer ist gut, wer ist böse?
Igelmanu66vor 5 Jahren

»… Aber ich… kann ich denn anders?«

 

Ein grausamer Serienmörder treibt sein Unwesen, schon acht Kinder sind ihm zum Opfer gefallen. Die Polizei ist nicht untätig, durchkämmt stetig Bars, Kneipen und Rotlichtviertel. Sehr zum Ärger der örtlichen Unterwelt, die durch die ständigen Razzien hohe Einnahmeverluste hat. Und da man sich nicht auf die Polizei verlassen will, beschließt man, die Jagd auf den Kindermörder selbst in die Hand zu nehmen.

 

Von Zeit zu Zeit nehme ich eine Graphic Novel zur Hand, wobei mich die Bilder auf den ersten Blick ansprechen müssen. Dies war bei dieser Novel der Fall. Jon J. Muth hat zwei Jahre an diesem Buch gezeichnet und für mein Empfinden hat sich diese Mühe gelohnt. Düstere schwarz-weiß Bilder dominieren, für die ebensolche Fotos als Grundlage für die Skizzen dienten. An dieser Stelle gleich der Hinweis für alle Fans des Filmklassikers: Hier finden sich nicht die originalen Filmszenen. Für besagte Fotos wurden Szenen nachgestellt und die Fotos wurden in Amerika gemacht, was man an einigen Stellen sieht, mich aber nicht gestört hat. Die Handlung müsste ja auch nicht unbedingt in Berlin spielen, die Ereignisse lassen sich auf alle möglichen Schauplätze übertragen. Filmfans müssten versuchen, sich von der Vorlage zu lösen und das Buch als etwas Eigenes zu betrachten.

 

Für mich entwickelte sich von der ersten Seite an eine starke Sogwirkung. Die ausdrucksstarken Bilder bauten eine beängstigende Atmosphäre auf, sorgten stetig mit kleinen Details für Spannung. Da verfolgt man spielende Kinder, sieht eine auf die Heimkehr ihres Kindes wartende Mutter, sieht ihren Blick zur Uhr – und dann den Schatten eines Mannes. Gänsehaut! Eins ist beim Lesen dieser Novel wichtig: Man muss sie langsam lesen. Nur so entfaltet sich die Faszination der Einzelbilder und liest man die Bilder (und Texte) zu schnell, entgeht einem leicht so manches.

 

Auch die Story hat es in sich. Die Morde lassen in der Bevölkerung Panik aufkommen, diese führt zu vielfältigen Denunziationen und falschen Beschuldigungen. Leicht bildet sich ein Lynch-Mob und dieselben Menschen, mit denen man gerade noch Mitgefühl hatte, lösen beim Leser nun Abscheu aus.

Als Leser hat man es hier nicht leicht. Natürlich leidet man mit den Kindern und Eltern, aber der Täter, geplagt von Visionen, wird mehr und mehr selbst zum Opfer. Das ist sehr irritierend, man schwankt beim Lesen ständig mit seinen Gefühlen. Da ist der Wunsch nach Gerechtigkeit, womöglich nach Rache für die ermordeten Kinder. Dann wieder kommt glatt so etwas wie Mitleid auf. Nicht einfach! Täter und Opfer, Gut und Böse, sind schwer zu unterscheiden. Auch hier gilt: genau hinsehen! Denn es soll gar nicht so eindeutig sein, wer auf der guten und wer auf der bösen Seite steht.

 

Das umfangreiche Vorwort ist ebenfalls lesenswert, es berichtet unter anderem über den „schwarzen Mann“ unserer Kindheit, über Fritz Lang und seine Filme und stellt einen Vergleich der künstlerischen Mittel an.

 

Fazit: Wer ist gut, wer ist böse? Höchst ausdrucksstarke Bilder und eine Story, die nachdenklich macht. Unbedingt langsam lesen!

Cover des Buches M - Eine Stadt sucht einen Mörder (ISBN: 9783898136174)
sabistebs avatar

Rezension zu "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" von Fritz Lang

Mischung als Krimi und Klangkunst
sabistebvor 11 Jahren

Berlin in den 1930er Jahren. Ein Kinderserienmörder versetzt die Berliner Eltern in Angst und Schrecken als Elsie Beckmann verschwindet. Kurz darauf wird die Leiche des Kindes gefunden. Else starb durch mehrere Messerstiche, auch in den Kopf. Eine Hetzjagd auf den Täter beginnt, an dem nicht nur die Polizei, sondern auch die Bevölkerung teilnimmt, allen voran, die „echten“ Kriminellen, gegen deren Ehrenkodex der Mörder verstoßen hat. Die Berliner Kriminellengemeinde hat die Nase voll, von den Scherereien, die dieser Triebtäter ihnen bereitet, das Geschäft leidet darunter, und er beschmutzt den Ruf der ehrenvollen echten Ganoven.

 

„M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ ist eigentlich ein Film von  Fritz Lang und Thea von Harbou aus dem Jahr 1931. Der Fall an sich jedoch ist zeitlos, das Thema immer noch aktuell und auch die Hetzjagd der Bevölkerung, damals noch mit Plakaten, ist durchaus modern. Das BR/DLF Hörspiel aus dem Jahr 2003 ist eine Kollage aus Originalton des Films ergänzt um historische Stilzitaten und moderne, in diesem Zusammenhang surreal wirkende elektronischen Musik. Ergänzt wurde die Handlung mit Auszüge aus den damaligen Polizeiakten, denn es handelt sich um einen tatsächlichen, historischen Kriminalfall, der hier aufgearbeitet wird.

Die Themen die bearbeitet werden sind Zeitlos und sozialkritisch. Ist der Mörder ein unschuldiger Triebtäter, der in die Psychiatrie gehört, oder ein kalter Mörder, den man wegschließen oder hinrichten sollte? Auch wie sich die Bevölkerung in die „Ermittlungen“ Einbringt und auf eigene Faust Bürgerwehren bildet, kommt einem bekannt vor. Der Höhepunkt ist dann wohl das Gericht der Unterwelt. Wer hätte mehr Recht diesen Mörder zu richten als Seinesgleichen? Steht einem solchen „Tier“ wirklich das Recht auf eine faire Verhandlung zu?

 

Fazit: Zeitlose Thematik, modern und anspruchsvoll aufgearbeitet. Kein 0815 Kriminalhörspiel, sondern eine Mischung als Krimi und Klangkunst.

Cover des Buches M – Eine Stadt sucht einen Mörder (ISBN: 9783941248205)

Rezension zu "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" von Jon J. Muth

Rezension zu "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" von Jon J. Muth
Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren

Der Kult-Klassiker von Fritz Lang. Prädikat: Wertvoll!!!
Inhalt:
Ein unbekannter Kindermörder versetzt die Bewohner einer namentlich nicht bezeichneten Großstadt in Schrecken und Hysterie, so dass sowohl die Polizei als auch die Unterwelt seine Verfolgung aufnehmen. Er hat bereits mehrere Kinder umgebracht; eine hohe Belohnung ist ausgesetzt.
Eine Mutter in einer Arbeiterwohnsiedlung wartet ungeduldig auf die Rückkehr ihrer Tochter aus der Schule, die sich aber von einem nicht gezeigten Unbekannten mittels Süßigkeiten verschleppen lässt. Als man die Leiche findet, intensiviert die Polizei ihre Anstrengungen, ohne eine vielversprechende Spur zu finden. Die polizeilichen Aktionen vermindern die Nervosität der Bevölkerung nicht, zumal sie wirkungslos bleiben. Die Bürger steigern sich in gegenseitige Verdächtigungen und anonyme Anzeigen, was die Anspannung und Übermüdung der Polizeibeamten weiter verschlimmert.
Die ständigen Razzien und Kontrollen behindern aber die Ringvereine bei ihrem „Geschäft“. Daher beschließen sie, unter Führung des Schränkers selbst nach dem Mörder zu suchen, und spannen dafür auch das Netz der Bettler ein. Der Mörder wird von einem blinden Ballonverkäufer erkannt, auf dessen Hinweis hin von einem „Kollegen“ mit einem „M“ auf dem Mantel markiert und flüchtet in ein Bürogebäude, das die Kriminellen umstellen. Unter Einsatz von Einbruchswerkzeug durchsuchen sie das Haus und bringen den gefangenen Kindermörder in eine stillgelegte Fabrik. Dort ist die gesamte Halb- und Unterwelt versammelt und macht ihm einen makabren Prozess. Dabei drückt er verzweifelt seine Selbstentfremdung und innere Spaltung aus:
„Immer muss ich durch Straßen gehen, und immer spür ich, es ist einer hinter mir her. Das bin ich selber! (…) Manchmal ist mir, als ob ich selbst hinter mir herliefe! Ich will davon, vor mir selber davonlaufen, aber ich kann nicht! Kann mir nicht entkommen! (…) Wenn ich’s tue, dann weiß ich von nichts mehr… Dann stehe ich vor einem Plakat und lese, was ich getan habe, und lese. Das habe ich getan?“ Kriminalkommissar Lohmann erreicht den Ort in letzter Minute und verhindert, dass das Tribunal den Mörder lyncht. Allerdings wird er dann von einem Gericht für schuldig befunden und zum Tode verurteilt, die Vollstreckung selbst wird aber nicht gezeigt.

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