Fritz Lehner

 3,5 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Seestadt, Margolin und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Fritz Lehner, geb. 1948 in Freistadt, OÖ. Absolvent der Hochschule für Film und Fernsehen, Wien. Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, Frankfurt sowie der Akademie der Künste, Berlin. Vielfach ausgezeichnetes Filmschaffen, u. a.:„Schöne Tage“, „Mit meinen heißen Tränen“, „Jedermanns Fest“. Kulturehrenzeichen in Gold des Landes OÖ 2019. Bisherige Publikationen u. a.: „Metropol-Trilogie (2004–2006), „Der Schneeflockenforscher“ (2008), „Margolin“ (2012), „Seestadt“ (2016), „Nitro“ (2017, Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien), „13A“ (2018), „Dr. Angst“ (2020).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Fritz Lehner

Cover des Buches Seestadt (ISBN: 9783902924551)

Seestadt

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Erschienen am 08.08.2016
Cover des Buches Der Schneeflockenforscher (ISBN: 9783902406484)

Der Schneeflockenforscher

 (1)
Erschienen am 27.02.2009
Cover des Buches Margolin (ISBN: 9783902406729)

Margolin

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Erschienen am 01.11.2012
Cover des Buches 13 A (ISBN: 9783902924872)

13 A

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Erschienen am 26.10.2018
Cover des Buches Dr. Angst (ISBN: 9783904123051)

Dr. Angst

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Erschienen am 28.03.2020
Cover des Buches Hotel Metropol (ISBN: 9783902406231)

Hotel Metropol

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Erschienen am 01.10.2005
Cover des Buches R (ISBN: 9783902406033)

R

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Erschienen am 01.09.2003
Cover des Buches Ronny Rock (ISBN: 9783904123624)

Ronny Rock

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Erschienen am 25.11.2022

Neue Rezensionen zu Fritz Lehner

Cover des Buches Seestadt (ISBN: 9783902924551)
BayLissFXs avatar

Rezension zu "Seestadt" von Fritz Lehner

Mitreissend und verstörend zugleich
BayLissFXvor 5 Monaten

Wenn ich andere Rezensionen lese, dann bin ich immer so beeindruckt, wie detailgenau die Wiedergaben zum Inhalt sind. Bei mir ist es immer so - wenn es passt, bin ich quasi dabei. Und da vergesse ich manchmal auf Details und Chronologie. Ich möchte da mehr darüber berichten, ob, wie und welche Gefühle diese Erlebnisreise in mir auslöst. Hier war es für mich ganz besonders so - gefesselt und gefangen im Sog der Ereignisse. Da ich die Orte sehr gut kenne, war ich von Anfang an dabei. Habe Kellermann begleitet und  - ja - seine Gedankenwelt ist verstörend nachvollziehbar. Es hat eine ganz eigene Logik. Und zu dieser Logik passen auch dir Umstände. In Momenten denkt man - nicht wirklich, oder?? Aber hat man es im Alltag nicht auch oft, dieses absurde „Glück“, dass alles läuft. Oder die Illusion, dass alles läuft, und im Hintergrund läuft alles schief?

Gepackt von den wiedererkennbaren Lokalitäten und dem Alltagsgefühl … mit dem doch nicht alltäglichen Plot - ja, dann kommen die Charaktere, die die Facetten der Wiener Seele wiederspiegeln. Opportunistisch, zugleich potschert, korrumpierbar und dabei vom Ehrgeiz zerfressen, Wichtigtuer, Pack, das sich schlägt und verträgt, und eingeschworene Gruppen, die sich ihre eigenen Regeln machen, „Gutmenschen“ und naive Mitläufer.. (nur die Raunzer waren irgendwie nicht da.)

Wie gesagt.. ich war dabei. Und bin beeindruckt, wie sehr es mich gefesselt hat. Auch, dass es trotz vieler absurder Momente, doch sehr schlüssig in sich war - von Anfang bis Ende. Wie ein realistischer Quentin Tarantino Trip auf österreichisch.

Den einzigen Sternabzug gibt es leider wegen vieler Fehler im Text, die mein Hirn stottern ließen. Weil einmal ein Name falsch geschrieben war, dachte ich, ich hätte eine neue Figur überlesen.. 4 Rechtschreibfehler oder Wortfehler.. vielleicht Autokorrektur? Das ist hat dieses Buch nicht verdient, da hätte der Verlag sich ein bisschen mehr Mühe geben können. Sowas unterbricht einfach den Lesefluss und man fliegt raus aus der Atmosphäre, die man sich geschaffen hat.

An den Autor meine Glückwünsche, tolles Werk :)

Cover des Buches Seestadt (ISBN: 9783902924551)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Seestadt" von Fritz Lehner

Psychogramm eines Mörders
Bellis-Perennisvor 8 Jahren

Autor Fritz Lehner begeistert seine Leser mit dem Psychogramm eines Serienmörders.

Der frühere Chirurg, Dr. Kellermann kommt nach dem Verbüßen einer Haftstrafe wegen Mordes an seiner Ehefrau Brigitte mit einer Fußfessel frei. Das Gefängnis hat ihn nicht wirklich geläutert. Er hatte viel zu viel Zeit zum Nachdenken und so malt sich aus, dem Prostituiertenmörder Jack Unterweger nachzueifern.

Kellermann bezieht eine Wohnung im größten Stadtentwicklungsgebiet von Wien – in der Asperner Seestadt. Dieses Gebiet war 1809 Schauplatz einer blutigen Schlacht der Napoleonischen Befreiungskriege. Sie ist in die Geschichte eingegangen als erste Schlacht, die Napoleon höchstpersönlich verloren hat. Immer wieder findet man bei den Bauarbeiten Relikte dieses Gemetzels. So kommt Kellermann in den Besitz eines historischen Bajonettes. Er sieht nun seine Zeit als Nachfolger von Unterweger gekommen.

Nach außen hin, versucht er seinen Lebensunterhalt die Menschen als „Aura-Chirurg“ zu verdienen. Er macht die Bekanntschaft von schrägen Seestadt-Bewohnern. Er rettet einem Mitbewohner, als dieser eine Wespe verschluckt, durch einen gekonnten Luftröhrenschnitt das Leben, um ihm später nach demselben zu trachten.
Er lernt eine Krankenschwester kennen, die in seiner Vergangenheit schnüffelt. Die beiden gehen eine recht seltsame Seelenbeziehung miteinander ein.
Ja, und da ist noch Herr Wagner, seines Zeichens pensionierter Jurist und Hobbyarchäologe.

Trotz seiner Fußfessel, die ihm wenig Bewegungsradius erlaubt, schafft er es in kurzer Zeit seiner Bestimmung nachzugehen. Wird er es schaffen Unterwegers „Rekord“ von 12 Morden zu überbieten?

Fritz Lehner hat mit diesem Psychogramm eine spannende Geschichte der Extra-Klasse geschaffen. Nicht nur, dass in jedem von uns ein bisschen ein Dr. Kellermann versteckt ist und nur auf einen Anlass wartet hervorzubrechen, sind die Gedankengänge dieses Mannes hervorragend dargestellt.

Mir hat das Buch auch deswegen gut gefallen, weil ich in unmittelbarer Nähe wohne und die Straßen und Plätze kenne. Auch die beschriebene Aura dieses Stadtteils habe ich verspürt.


Nein, nein ich werde jetzt niemanden umbringen, aber die Seestadt hat etwas Besonderes an sich. Der Boden ist geschichtsträchtig beinahe bis heute. 
Nach der Schlacht von 1809 eher in Vergessenheit geraten, wurde 1912 der Flughafen Wien-Aspern hier eröffnet. Erst mit der Eröffnung des Flughafens in Wien-Schwechat verlor LOWA (so die fliegeramtliche Bezeichnung) Aspern seine Bedeutung. Sportfliegervereine blieben dem Bezirk erhalten.
In den Jahren 1956 – 1977 lebte das Flugfeld Aspern in friedlicher Koexistenz mit dem Autorennsport. Aspern war Schauplatz der legendären Flugplatzrennen bei denen so legendäre Namen wie Stirling Moss, Jochen Rindt und Niki Lauda ihr Können auf der buckeligen Piste zeigten.
Am 30. April 1977 startet die letzte Maschine und LOWA ist Geschichte.

Wer also ein spannendes Katz- und Mausspiel miterleben möchte, dem sei dieses Buch empfohlen.

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