Geschichten/Berichte über Syrien, über Ägypten oder andere Krisengebiete gibt es viele. Fritz Schaap fügt in sein Buch „Hotel Istanbul“ sieben weitere hinzu. Hier geht es um verschiedene Geschichten die getrennt voneinander spielen und inhaltlich keine Überschneidungen haben. Hier spielt eine in Ägypten, dort eine in der Nähe der syrischen Grenze. Es ist ein Panoptikum an Leid, an Leben und an Wertesystemen. Es geht um gescheiterte Existenzen, um Fanatismus, um das Geschäft mit dem Krieg und den Alltag in Regionen in denen der Tod und die Angst ständige Begleiter sind. Vier der Sieben Geschichten fand ich wirklich sehr lesenswert. Drei Geschichten fesselten mich weniger, waren etwas unspektakulärer aber dennoch absolut lesbar. Insgesamt lässt sich das Buch gut lesen, vermittelt interessante Eindrücke und regt zum Nachdenken an. Die journalistische Sichtweise von Schaap merkt man seinen Geschichten durchaus an. Das äußert sich durch die immer mal wieder dokumentarische Blickwinkel, aber diese Sichtweise gibt dem Leser eine gute Perspektive. Ein gutes Buch, mit guten Geschichten. Lesenswert und eine Empfehlung.
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