Rezension zu Wenn ich dich umarme, hab keine Angst von Fulvio Evas
von Golondrina
Rezension
Vater und Sohn unternehmen eine Reise durch den Süden der USA und dann weiter über Panama bis nach Brasilien.
Eine Reisebeschreibung mit allen faszinierenden Details der besuchten Orte sollte man nicht erwarten. Denn die Reise der beiden ist in erster Linie ein Versuch, zueinander zu reisen, denn der Sohn leidet an Autismus.
Hier teilt sich ein Vater mit und lässt den Leser teilhaben an seinen Gedanken und Gefühle gegenüber der Krankheit von Andre, seinem Sohn, es ist also kein Fachbuch über Autismus. Doch wer zwischen den Zeilen liest, bekommt genug Ahnung davon, wie es sein muss - für die Familie und für den Sohn, der gefangen ist in sich selbst.
Die Offenheit hat mich tief bewegt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Spannend auch immer die Beschreibung der Begegnungen mit fremden Menschen und in vielem bekommt man einen Spiegel vorgehalten: über die eigene Art, mit Fremdem, Andersartigem umzugehen oder mit seinen Erwartungen und Vorurteilen.
"Manchen Patienten, die anfangen die Tage zu zählen, sage ich, dass es ihnen vielleicht helfen könnte, wenn sie ihr Leben verändern. Etwas zu verändern ist manchmal die beste Medizin."