Fumitake Koga

Das Buch bietet eine gute und niedrigschwellige Einführung in die adler'sche Psychologie (Individualpsychologie) und stellt zentrale Aspekte in Form eines Dialoges dar. Der Dialog mag oberflächlich wirken und geht nicht in die Tiefe, aber schafft es gut die theoretischen Aspekte darzustellen, sodass diese zu einem Großteil gut nachvollzogen werden können. Im Anschluss sollte man jedoch das zweite Buch in dieser Reihe lesen, um die Konzepte grundlegender nachzuvollziehen. 

Endlich klare und einfache Worte.leider eignet sich das Buch nicht für 90% der Bevölkerung. Klipp und klar wird mitgeteilt,  dass das Leben auch seine Schattenseiten hat, was für die Entwicklung eines Menschen normal und wichtig ist. Traumata wie"schwierige Kindheit" , usw.  werden nicht tiefgründig thematisiert. 

kann Spoiler enthalten

Das Buch befasst sich hauptsächlich mit der Adler'schen Psychologie und beinhaltet sehr viele philosophische Themen. Das Ganze ist als Gespräch zwischen einem jungen Mann, der unglücklich mit seinem Leben und der Meinung ist, dieses nicht verändern zu können, und einem Philosophen, der dem Mann eine völlig neue Sicht auf das Leben gibt, aufgebaut.

Zu Beginn hatte ich extreme Probleme, in die Thematik reinzufinden und die Inhalte zu verstehen. Viele Passagen sind sehr anspruchsvoll geschrieben und lassen sich einfacher verstehen, wenn man schon etwas Hintergrundwissen hat. Im Verlauf habe ich aber immer besser reinfinden und verstehen können.

Grundsätzlich fällt es mir schwer, eine genaue Sichtweise auf das Gesagte des Philosophen zu treffen bzw. zu finden. Manchen Aussagen konnte ich zustimmen, manchen wiederum überhaupt nicht. Dadurch, dass auch hauptsächlich auf die Adler'sche Psychologie eingegangen und nur diese Sichtweise wiedergegeben wurde, war das alles auch eine sehr einseitige Sicht. Der junge Mann jedoch hat immer wieder Denkanstöße reingegeben, die ich teilweise nachvollziehen kann bzw. ich auch so sehe.

Beim Lesen ist mir irgendwann aber bewusst geworden, dass ich der Sichtweise des Philosophen nicht vollends zustimmen muss. Einige seiner Aussagen unterstütze ich, andere wiederum nicht. Da das Buch auch als Dialog aufgebaut ist und man immer wieder die Konfliktsituationen bzw. Umdenkprozesse beider Parteien miterlebt, habe ich eher das Gefühl, dass eine finale Sichtweise oder ein Fazit der Lesenden nicht vonnöten ist. Jede*r kann seinen*ihren eigenen Anteil beim Lesen mitnehmen.

Das Buch ist auf jeden Fall nicht als Ratgeber geschrieben und sollte auch als solcher nicht betrachtet werden. Es regt sehr zum Nachdenken und vielleicht sogar zu einem Umdenken an. Manche Passagen sind etwas sehr wissenschaftlich und dadurch auch etwas schwieriger geschrieben. Insgesamt vergebe ich dennoch 4 Sterne.