Spätes Opfer
Görans Rosenbergs Buch ist nur so fiktionell wie jede Geschichtsschreibung eine Konstruktion ist. Aber Rosenberg fabuliert, erfindet nicht, sondern macht sich auf die Spur des Vaters, der sich scheinbar aus Auschwitz retten konnte, aber mehr als ein Jahrzehnt später an den Spätfolgen der Judenverfolgung starb. An einer schweren Depression leidend, nahm er sich in einer Heilanstalt das Leben. Auf bewegende Weise schildert Rosenberg den Weg bis zu diesem Punkt und ergänzt damit dasVerständnis des Holocaust um einen weiteren wichtigen Aspekt.