Generation KofferDie zurückgelassenen Kinder
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Inhaltsangabe
Von Mitte der 70er bis in die 80er Jahre teilten die meisten Angehörigen der zweiten türkischen Gastarbeitergeneration der das Schicksal des Kofferkinddaseins. Der Plan ihrer Eltern war es, für kurze Zeit nach Deutschland zu gehen, viel Geld zu sparen und schnell wieder zurückzukehren. Sie arbeiteten schwer und hatten oft mehrere Jobs. Da war für Kinder keine Zeit und kein Platz. Niemand konnte auf sie aufpassen. Die Wohnungen waren auch viel zu klein und Kinder kosteten Extrageld. Da schienen sie daheim bei den Großeltern besser versorgt.
Doch was war mit den Bedürfnissen der Kinder nach Schutz, Liebe und Aufmerksamkeit der Eltern? Von den „Hauptpersonen“ im Stich gelassen, wurde ihr Urvertrauen erschüttert. Dadurch ist das Verhältnis zu ihren Eltern auch heute noch problematisch. Der Großteil dieser Mütter und Väter ist nicht imstande, mit ihren erwachsenen Kindern darüber zu reden. Und auch die Kinder schweigen. Das Thema ist ein großes Tabu – so schwerwiegend und schmerzhaft ist es. Dabei ist fast jede Migrantenfamilie aus der Türkei unmittelbar betroffen.
Am Beispiel von acht Porträts präsentiert Gülcin Wilhelm erstmalig die Lebensgeschichten der Betroffenen. Es sind Geschichten über eine Wurzellosigkeit im doppelten Sinn: kulturell und familiär:
„Bewusst kennen gelernt hat Dilek ihre Eltern, als sie mit fünf Jahren nach Deutschland gebracht wurde. Sie hat keine Erinnerung daran, ob überhaupt oder wie oft ihre Eltern im Dorf zu Besuch waren, wo sie ihre Tochter bei den Großeltern zurückgelassen hatten.“
Tausende von „Gastarbeiter“-Kindern türkischer Herkunft teilen Dileks Schicksal. Von den Eltern verlassen, lebten sie jahrelang bei Verwandten in der Türkei. Manche wurden später nach Deutschland geholt. Was sie verbindet, ist ein extrem gestörtes Verhältnis zur Mutter und oft auch zu den Geschwistern, die schon länger mit den Eltern leben durften. Die heute 35- bis 50-Jährigen sind Teil unserer Gesellschaft, viele von ihnen gelten als erfolgreich und gebildet. Doch spätestens wenn sie selbst Eltern werden, brechen die Wunden der Kindheit wieder auf.
Doch was war mit den Bedürfnissen der Kinder nach Schutz, Liebe und Aufmerksamkeit der Eltern? Von den „Hauptpersonen“ im Stich gelassen, wurde ihr Urvertrauen erschüttert. Dadurch ist das Verhältnis zu ihren Eltern auch heute noch problematisch. Der Großteil dieser Mütter und Väter ist nicht imstande, mit ihren erwachsenen Kindern darüber zu reden. Und auch die Kinder schweigen. Das Thema ist ein großes Tabu – so schwerwiegend und schmerzhaft ist es. Dabei ist fast jede Migrantenfamilie aus der Türkei unmittelbar betroffen.
Am Beispiel von acht Porträts präsentiert Gülcin Wilhelm erstmalig die Lebensgeschichten der Betroffenen. Es sind Geschichten über eine Wurzellosigkeit im doppelten Sinn: kulturell und familiär:
„Bewusst kennen gelernt hat Dilek ihre Eltern, als sie mit fünf Jahren nach Deutschland gebracht wurde. Sie hat keine Erinnerung daran, ob überhaupt oder wie oft ihre Eltern im Dorf zu Besuch waren, wo sie ihre Tochter bei den Großeltern zurückgelassen hatten.“
Tausende von „Gastarbeiter“-Kindern türkischer Herkunft teilen Dileks Schicksal. Von den Eltern verlassen, lebten sie jahrelang bei Verwandten in der Türkei. Manche wurden später nach Deutschland geholt. Was sie verbindet, ist ein extrem gestörtes Verhältnis zur Mutter und oft auch zu den Geschwistern, die schon länger mit den Eltern leben durften. Die heute 35- bis 50-Jährigen sind Teil unserer Gesellschaft, viele von ihnen gelten als erfolgreich und gebildet. Doch spätestens wenn sie selbst Eltern werden, brechen die Wunden der Kindheit wieder auf.
Buchdetails
Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783936937831
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Taschenbuch
Umfang:176 Seiten
Verlag:Orlanda Verlag GmbH
Erscheinungsdatum:30.08.2011
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