Cover des Buches Rosen für Theophanu. Braut Ottos II. - Kaiserin des Abendlandes (ISBN: 9783862825578)
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Rezension zu Rosen für Theophanu. Braut Ottos II. - Kaiserin des Abendlandes von Günter Krieger

Theophanu - internationaler Glanz im Heiligen Römischen Reich

von Freda_Graufuss vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Gelungenes Porträt der Frau Otto II, die doch mehr als das war

Rezension

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Freda_Graufussvor 6 Jahren
Otto der Große ließ insgesamt drei Gefolgschaften nach Byzanz reisen. Erst die dritte war in ihrer Mission erfolgreich. Sie brachten eine ersehnte byzantinische Braut für Ottos Sohn, den späteren Otto II. Man erhoffte sich durch die Vermählung zum einen stabilere Beziehungen zum oströmischen Reich, aber gleichzeitig auch eine Stärkung der eigenen Dynastie. Berief sich doch Byzanz darauf, die einzige legitime Nachfolge des Römischen Reichs zu sein.

Theophanu - die gesendete Braut, war jedoch nicht wie erhofft, eine kaiserliche Tochter, sondern nur eine kaiserliche Nichte. Zurückschicken wäre ein Affront gewesen. Die Hochzeit fand doch statt und die junge Griechin wurde zur wichtigsten Frau des Reiches. Auch wenn sie dafür sehr hart kämpfen musste.

Aus allen Fakten, die über das Leben Theophanus bekannt sind, hat Günter Krieger einen durchaus interessanten und lesenswerten Roman geschaffen. Mein Respekt hat er allein dadurch verdient, dass es ihm selbst gelungen ist, bei all den Mitspielerin um Interessen des damaligen Reiches den Überblick zu bewahren. Unter anderem dadurch kann man mit Hilfe der Lektüre eine sehr gute Zusammenfassung in die Machtpolitik der damaligen Zeit gewinnen. Warum zog es den jungen Kaiser immer wieder nach Italien, wo es doch auch im Norden seines Reiches an allen Ecken brannte? Wieso hatte es die Frau aus Byzanz so schwer, auch nachdem sie endlich den ersehnten Thronfolger geboren hatte?

Damit man auch ein Einblick in das Leben der überwältigenden Mehrheit der damaligen Bevölkerung gewinnen kann, hat der Autor auch eine kleine Nebenrolle geschaffen. Ein bäuerliches Mädchen, dass durch Zufall zweimal der Kaiserin persönlich begegnen sollte. Beide Male in sehr schicksalhaften Momenten.

Die große Recherchearbeit, die Günter Krieger beim Schreiben dieses Romans geleistet haben muss, hat aber auch einen Nachteil: wer schon viel über das Leben Theophanus weiß, wird wohl kaum eine spannende Lektüre vorfinden. Viele Ereignisse des Buches dürften auf Fakten basieren.
Wer, wie ich, bisher nur den Namen gehört hat, kann aber einen durchaus lesenswerten und interessanten Blick in das Leben eines der bedeutendsten Frauen des Mittelalters gewinnen.
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